Roger Schäli

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Roger Schäli (* 8. August 1978 in Sörenberg)[1] ist ein Schweizer Bergsteiger.

Leben

Schäli verbrachte seine Kindheit und Schulzeit im luzernischen Sörenberg. Dort hatte er erste Erfahrungen in den Bergen. Nach einer Berufsausbildung zum Zimmermann machte er 2001 das Bergführerdiplom.[2]

Im Jahr 2002 gelang ihm gemeinsam mit Bruno Hasler und Stephan Harvey die Erstbegehung des Arwa-Spire-Zentralgipfels über die Route »Fior di Vite« sowie des Arwa-Spire-Westgipfels. Für diese Leistungen wurden sie 2002 für den Piolet d’Or nominiert. Im März 2006 komplettierte Schäli die Patagonien-Trilogie aus Cerro Torre, Cerro Stanhart und Torre Egger. Im Jahr 2008 kletterte er die sechs grossen Alpen-Nordwände (Eiger, Matterhorn, Grandes Jorasses, Große Zinne, Piz Badile und Dru) innerhalb der ersten sechs Wochen des Jahres und erlangte so einen neuen Rekord.[2]

Im August 2010 bestieg er unter grosser Medienresonanz in der Schweiz den spektakulären Tsavagattaq in Ostgrönland.[3]

Den Eiger bezwang er 2019 zum 50. Mal in seiner Karriere.[4]

2020 erschien sein Buch Passion Eiger: Legendäre Routen damals und heute im AS Verlag, das er mit Rainer Rettner und Jochen Hemmleb geschrieben hat.[5]

Erstbegehungen

Berg Land Route Mitbesteiger Datum
Arwa Spire Central Indien Fior di vite Hasler, Harvey Mai 2002
Arwa Spire West Indien Capsico Hasler, Harvey Mai 2002
Jungfrau Nordwand Schweiz Weber/Schäli Route Weber
Torre Trieste Italien Donnafugata Hainz August 2004
Eiger-Nordwand Schweiz Magic Mushroom Hainz September 2007
Eiger-Nordwand Schweiz John-Harlin-Direttissima Jasper Oktober 2010
Eiger-Südwand Schweiz Eiscouloir Jasper
Gstellihorn Schweiz Desperados -
Morgenberghorn Schweiz Duodess -
Schwändelifluh Schweiz Jägermeister Vogel
Wendenstöcke Schweiz Troya Iff, Pitelka
Mürrenfall Schweiz Redline Ebneter
Staldenfluh Schweiz Fly Iff, Pitelka
Unterschächen Schweiz Come on Baby Hungerbühler
Taghia Marokko La Mano del Maroc Hainz Mai 2005
Wettersteingebirge Österreich Black Beauty Hainz, Kreuzeder
Asta Nunaat Grönland Tartaruga Hainz, Fichtner
Tsavagattaq Grönland Big Wall (Nordost) Gietl, Kopp, Ulrich
Eisfall bei Gudvangen Norwegen Fosslimonster Jasper Februar 2009
Aguja Poincenot Argentinien Fühle dich stark, aber nicht unsterblich Gietl Dezember 2009
Staldeflue Schweiz FLY Alexander Megos Juni 2014
Devils Paw USA Black Roses Gietl Mai 2015

Ehrungen

Folgende Ehrungen und Preise hat Roger Schäli erhalten[6]

  • 3. Rang Schweizer Meisterschaften der Bergführer Klettern 2001
  • 9. Rang Eiskletterweltmeisterschaften 2004
  • 3. Rang Int. Klettermeisterschaft der Bergführer 2004
  • 3. Rang Schweizer Meisterschaften Eisbouldern 2005
  • 1. Rang Int. Klettermeisterschaft der Bergführer 2006
  • Nomination Piolet d’or in Paris 2002
  • Prämierung “Silla Ghedina Appollonio Menardi”, Italien 2005

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Dossier. Roger Schaeli (Memento vom 3. Februar 2013 im Internet Archive)
  2. a b Bescheidenheit trotz alpiner Höchstleistungen – Roger Schäli, abgerufen am 10. Mai 2010 (Archiv)
  3. Bloggen aus der Big Wall. Outdoor-Blog vom 12. Juli 2010.
  4. Samuel Tanner: Durch diese Wand muss er kommen. In: NZZ am Sonntag, 15. September 2019, S. 43.
  5. Jürg Steiner: Die Eigernordwand ist sein zweites Zuhause. In: Berner Zeitung, 10. September 2020 (Archiv).
  6. Eigernordwand, Porträt: Roger Schäli In: Focus Online. Abgerufen am 2. Mai 2012