Rohard der Jüngere

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Rohard, genannt der Jüngere (* vor 1148; † nach 1179), war Vizegraf und Kastellan von Jerusalem.

Den Beinamen der Jüngere gaben ihm die Historiker zur Unterscheidung vom gleichnamigen von 1135 bis 1152 belegten Vizegrafen von Jerusalem, der entsprechend Rohard der Ältere genannt wird. Möglicherweise war Rohard der Jüngere ein Neffe Rohards des Älteren. Rohard muss adliger Herkunft gewesen sein, da das Amt des Kastellans im Gegensatz zu dem des Vizegrafen von Jerusalem nur an Adlige vergeben wurde.

1163 und 1165[1] ist er als Kastellan und Vizegraf von Jerusalem urkundlich belegt.[2] Sein Amtssitz war die Davidsturm genannte Zitadelle am Westrand der Jerusalemer Altstadt. In weiteren Urkunden aus den Jahren 1171[3], 1176[4][5] und 1177[6] wird er lediglich Kastellan genannt, was wohl darauf hindeutet, dass das Amt des Kastellans als bedeutender angesehen wurde, als das des Vizegrafen. 1178 wurde das Amt des Kastellans kurzzeitig von Balian von Jaffa und Peter von Creseto wahrgenommen, 1179 war Rohard wieder in diesem Amt.

Einzelnachweise

  1. „Rohardus, castellanus de Turre David et vicecomes Hierosolymitanus“ – Röhricht, S. 107
  2. „Rohardus, castellanus de Turre David et vicecomes Hierosolymitanus“ – Röhricht, S. 103
  3. „Rohardus, castellanus“ – Rozière, S. 328
  4. „Rohardus, castellanus Jerusalem“ – Röhricht, S. 143
  5. „Rohardus, castellanus Jerusalem“ – Röhricht, S. 144
  6. „Rohardus, castellanus“ – Rozière, S. 309

Literatur

  • Reinhold Röhricht: Regesta regni Hierosolymitani (MXCVII-MCCXCI). Libraria Academica Wageriana, Berlin 1893 (hier online).
  • E. Rozière: Cartulaire de l’église du Saint Sépulchre de Jérusalem. Publié d’après les manuscrits du Vatican. Imprimerie nationale, Paris 1849 (hier online)
  • Hans Eberhard Mayer: Die Kreuzfahrerherrschaft Montréal (Šōbak). Jordanien im 12. Jahrhundert. Otto Harrassowitz Verlag, Wiesbaden 1990, ISBN 3-447-02988-9.
  • Hans Eberhard Mayer: Die Kanzlei der lateinischen Könige von Jerusalem. Hahn, Hannover 1996, ISBN 3-7752-5440-4.

Weblinks