Rolf Bloch

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Rolf Alphonse Bloch (geb. 24. Juni 1930 in Bern; gest. 27. Mai 2015 ebenda)[1] war ein Schweizer Unternehmer und von 1992 bis 2000 Präsident des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds.

Leben und Wirken

Rolf Bloch studierte an der Universität Bern Rechtswissenschaften und promovierte 1954 in Staatsrecht. Nach Praktikumsaufenthalten in London und New York trat er 1954 in das Familienunternehmen Chocolats Camille Bloch in Courtelary ein. 1960 wurde er zum Direktor ernannt und wurde 1970 nach dem Tod seines Vaters, des Firmengründers Camille Bloch, zum Präsidenten des Verwaltungsrates. Er führte den Betrieb bis 1997 operativ, bis 2005 als Präsident des Verwaltungsrates.

Von 1988 bis 1992 war Rolf Bloch Mitglied der Geschäftsleitung des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds und von 1992 bis 2000 dessen Präsident. 1997 ernannte ihn der Bundesrat zum Präsidenten des Schweizer Spezialfonds zugunsten bedürftiger Opfer des Holocaust. Rolf Bloch gehörte 1997 der Schweizer Delegation an der Londoner Konferenz über das Nazi-Raubgold an und war im Jahr 2000 Vizepräsident des European Council of Jewish Communities.

Rolf Bloch galt als Förderer des christlich-jüdischen Dialogs. 1998 verlieh ihm das Babson College in Boston die Ehrendoktorwürde, ebenso die christkatholische Fakultät der Universität Bern im Jahr 2000. 2001 erhielt er den Fischhof-Preis, der von der Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus (GRA) und der Gesellschaft Minderheiten in der Schweiz (GMS) vergeben wird.[2]

Zudem präsidierte er die Stiftung für jüdische Zeitgeschichte an der ETH Zürich, die Simon Rothschild Stiftung und den Verein der Schweizer Freunde von YAD VASHEM.

Rolf Bloch heiratete 1961 Michèle Levy und wurde Vater zweier Söhne und einer Tochter. Wie sein Vater ist er auf dem Jüdischen Friedhof in Bern begraben.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Internetseite des Unternehmens (Memento vom 6. September 2015 im Internet Archive) In: camillebloch.ch, abgerufen am 17. Dezember 2016
  2. Fischhof-Preis. Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus (GRA), abgerufen am 13. August 2010.