Rolf Seggel
Rolf Seggel (* 19. Juni 1910 in Wesermünde; † 6. November 1968 in Bremen) war ein deutscher Betriebsdirektor und Bremer Politiker (FDP). Er war Mitglied der Bremischen Bürgerschaft.
Leben
Seggel war der Sohn des Sanitätsrates Rudolf Seggel (1873–1955) aus Wesermünde und der Arzttochter Sophie Seggel (1875–1961). Nach dem Abitur am Gymnasium Bremerhaven studierte er an der Georg-August-Universität Göttingen Rechtswissenschaft. 1928 wurde er im Corps Bremensia Göttingen recipiert.[1] Bis 1937 war er Referendar bzw. juristischer Hilfsarbeiter in der Preisüberwachungsstelle Bremen. In dieser Zeit war er auch Freiwilliger bei der Wehrmacht. 1938 war er als kaufmännischer Volontär und danach als Syndikus der Stahlindustrie tätig. Er diente von 1939 bis 1945 als Soldat, zuletzt als Hauptmann, im Zweiten Weltkrieg und war bis 1946 Kriegsgefangener.
Er war seit Juni 1946 Syndikus, seit Januar 1949 kaufmännisches Vorstandsmitglied und in den 1950er Jahren bis 1968 Vorstandsvorsitzender der Bremer Straßenbahn AG (BSAG) in Bremen.
Seggel war mit Magdalene Seggel (1913–1999) verheiratet. Das Ehepaar hatte vier Kinder.
Politik
Seggel war Anfang der 1930er Jahre Mitglied des Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten und deshalb 1934 zehn Monate Mitglied der SS. Er meldete sich deshalb als Freiwilliger zur Wehrmacht um die SS verlassen zu können. Von 1934 bis 1937 war er in der Zeit seines Referendariats Mitglied im NS-Rechtswahrerbund und seit 1939 bei der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV). 1948 wurde er als Nichtbetroffener entnazifiziert. Nach dem Krieg wurde er Mitglied der Bremer Demokratischen Volkspartei bzw. der FDP Bremen.
Er saß vom 16. Dezember 1953 bis zum 24. September 1956 in der Bremischen Bürgerschaft und wirkte in verschiedenen Deputationen mit.
Werke
- Grundsätze für die Wirtschaftsführung im öffentlichen Personen-Nahverkehr. Albis-Verlag, Düsseldorf 1965.
Ehrungen
- Ehrenring des Verbandes Öffentlicher Verkehrsbetriebe
Literatur
- Norbert Korfmacher: Mitgliederverzeichnis der Bremischen Bürgerschaft 1946 bis 1996 (= Kommunalpolitik. Band 1). LIT, Münster 1997, ISBN 3-8258-3212-0.
- Hartmut Bickelmann: Seggel, Rolf, in ders. (Hrsg.): Bremerhavener Persönlichkeiten aus vier Jahrhunderten. Ein biographisches Lexikon, Zweite, erweiterte und korrigierte Auflage. Veröffentlichungen des Stadtarchivs Bremerhaven, Bd. 16, Bremerhaven 2003, ISBN 3-923851-25-1, S. 318 f.
- Bremische Bürgerschaft (Hrsg.), Karl-Ludwig Sommer: Die NS-Vergangenheit früherer Mitglieder der Bremischen Bürgerschaft. Projektstudie und wissenschaftliches Colloquium (= Kleine Schriften des Staatsarchivs Bremen. Heft 50). Staatsarchiv Bremen, Bremen 2014, ISBN 978-3-925729-72-0.
Einzelnachweise
- ↑ Kösener Corpslisten 1960, 39/1254
Personendaten | |
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NAME | Seggel, Rolf |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (FDP), MdBB |
GEBURTSDATUM | 19. Juni 1910 |
GEBURTSORT | Wesermünde |
STERBEDATUM | 6. November 1968 |
STERBEORT | Bremen |