Ronald Bye

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Ronald Bye (* 23. November 1937 in Oslo; † 24. September 2018) war ein norwegischer Politiker der Arbeiderpartiet (Ap), Gewerkschafter und Autor. Er war von 1979 bis 1981 der Verkehrsminister seines Landes.

Leben

Bye besuchte bis 1955 die Berufsschule und machte bis 1958 eine Ausbildung zum Maschinenreparateur. In diesem Beruf arbeitete er bis 1960. Danach war er bis 1963 gewählter Sekretär der Jugendorganisation Arbeidernes Ungdomsfylking (AUF). Anschließend war er bis 1969 beim Gewerkschaftsverbund Landsorganisasjonen i Norge (LO) tätig. Im Jahr 1969 übernahm er den Posten als Generalsekretär der Ap und übte dieses Amt bis 1975 aus; danach arbeitete er als Verwaltungschef in der Tourismusbranche.

Am 8. Oktober 1979 wurde er zum Verkehrsminister in der Regierung Nordli ernannt. Er behielt den Posten weiter bis zum Ende der darauffolgenden Regierung Brundtland I, die am 14. Oktober 1981 abtrat. Er kehrte danach wieder in die Tourismusbranche zurück und war so auch zwischen 1982 und 1983 Mitglied im Vorstand der norwegischen Reisebürovereinigung. Im Jahr 1988 gründete er sein eigenes Beratungsunternehmen Ronald Bye Consulting, für das er bis 2001 arbeitete.

Autor und Aufdecker

Nach seiner Zeit in der Politik begann er, als Schriftsteller zu arbeiten und er veröffentlichte bis 2014 mehrere Bücher. In vielen Büchern beschrieb er die innere Struktur der Arbeiterbewegung und die illegale Überwachung von norwegischen Linken.[1] Im Buch Niende etasje (deutsch: Neunte Etage) etwa beschrieb er eine Abhörzentrale, die in der neunten Etage des Folkets Hus in Oslo eingerichtet war. Auch in den meisten anderen Büchern ging es um illegale Überwachung und das Abhören von politischen Gegnern. Bye gab auch an, dass er selbst an diesen Aktionen beteiligt war.[2]

Seine Aufdeckungen endeten darin, dass das norwegische Parlament Storting eine Sonderkommission einberief, die die Vorwürfe näher überprüfen sollte. Diese von Ketil Lund geleitete Kommission kam 1996 zu dem Schluss, dass diese Überwachung tatsächlich stattfand und vor allem Linke davon betroffen waren.[3]

Werke (Auswahl)

  • 1987: Sersjanten: Makt og miljø på Youngstorget
  • 1991: Oppgjør
  • 1993: Niende etasje
  • 1995: Norges hemmelige hær (mit Finn Sjue)
  • 1997: Lojalitetens pris
  • 2001: Post Festum Gardermoen (mit Finn Sjue)
  • 2002: Khanovej – Vindenes vind
  • 2008: Overvåket
  • 2009: Kampen om Operaen
  • 2014: Lærebok

Weblinks

Einzelnachweise

  1. NRK: Ronald Bye er død. 24. September 2018, abgerufen am 26. November 2019 (norwegisch (Bokmål)).
  2. Lars Hellberg: Ronald Bye. In: Norsk biografisk leksikon. 2. Oktober 2018 (snl.no [abgerufen am 26. November 2019]).
  3. Lund-kommisjonen. In: Store norske leksikon. 8. September 2018 (snl.no [abgerufen am 26. November 2019]).