Rosemary Murphy

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Rosemary Murphy (* 13. Januar 1925 in München, Deutschland; † 5. Juli 2014 in New York City, New York) war eine US-amerikanische Schauspielerin. In ihrer über 60-jährigen Schauspielkarriere wurde sie unter anderem für drei Tony Awards nominiert und gewann einen Emmy.

Leben und Karriere

Rosemary Murphy wurde 1925 in München als Tochter des hochrangigen US-Diplomaten Robert Murphy geboren, der zu dieser Zeit in Deutschland arbeitete. Rosemary Murphy kam erst 1939 in die USA, als ihre Familie Europa wegen des beginnenden Weltkrieges verlassen musste. Nach einem Besuch des privaten Manhattanville College studierte Murphy Schauspielerei an der Katholischen Universität von Amerika, außerdem wurde sie Mitglied des Neighborhood Playhouse sowie des Actors Studio. Im November 1950 hatte sie ihr Broadway-Debüt im Stück The Tower Beyond Tragedy. Murphy blieb dem Broadway über fünf Jahrzehnte verbunden und spielte bis zum Jahre 2000 dort in insgesamt 17 Stücken. Sie war unter anderem in den Uraufführungen der Stücke The Night of the Iguana und Period of Adjustment von Tennessee Williams zu sehen. Hochgelobt wurde auch ihre Darstellung in Edward Albees mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnetem Stück A Delicate Balance von 1967. Für ihre Theaterarbeit wurde sie dreimal für den Tony Award nominiert, außerdem gewann Murphy 1962 den Clarence Derwent Award.[1]

Zwischen 1949 und 2010 war Rosemary Murphy außerdem in zahlreichen Filmen und Fernsehserien zu sehen, wobei sie allerdings meist Nebendarstellerin blieb. Ihr Filmdebüt hatte sie 1949 im deutschen Trümmerfilm Der Ruf von Fritz Kortner in der Rolle einer Studentin[2], wobei die deutschen Sprachkenntnisse aus ihrer Kindheit ihr bei diesem Film halfen. 1962 spielte sie ihre vielleicht bekannteste Filmrolle als Nachbarin Miss Maudie im Filmklassiker Wer die Nachtigall stört, der Verfilmung von Harper Lees berühmten Roman. Außerdem verkörperte Murphy die Schriftstellerin Dorothy Parker im oscarprämierten Film Julia neben Jane Fonda und Vanessa Redgrave. Sie hatte zudem Nebenrollen in mehreren Filmen von Woody Allen. Auch im Fernsehen war Murphy seit den 1950er-Jahren regelmäßig zu sehen. Für ihren Auftritt als eiserne Mutter von Franklin D. Roosevelt in der Miniserie Eleanor and Franklin (1976) gewann sie sogar einen Emmy Award als Beste Nebendarstellerin. Des Weiteren hatte sie Gastrollen in Serien wie Die Straßen von San Francisco, Columbo, Quincy und Mord ist ihr Hobby.

Rosemary Murphy spielte ihre letzte Rolle im Jahre 2010 als Großmutter in der Liebeskomödie The Romantics. Sie starb 2014 im Alter von 89 Jahren an Speiseröhrenkrebs in ihrem Appartement in New York City. Sie war nie verheiratet und hatte keine Kinder.[3]

Filmografie (Auswahl)

Auszeichnungen

  • 1976: Primetime Emmy Award — beste Nebendarstellerin in einer Komödie oder einem Drama-Spezial (für Eleanor and Franklin: The White House Years)
  • 1977: Primetime-Emmy-Award-Nominierung als beste Nebendarstellerin in einer Komödie oder einem Drama-Spezial für Eleanor and Franklin: The White House Years

Weblinks

Commons: Rosemary Murphy – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise