Rosenkehlelfe

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Rosenkehlelfe

Rosenkehlelfe

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Seglervögel (Apodiformes)
Familie: Kolibris (Trochilidae)
Gattung: Atthis
Art: Rosenkehlelfe
Wissenschaftlicher Name
Atthis heloisa
(Lesson, RP & Delattre, 1839)

Die Rosenkehlelfe (Selasphorus heloisa,  Syn.: Atthis heloisa) oder manchmal auch Heloisaelfe ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae). Die Art hat ein großes Verbreitungsgebiet, das etwa 290.000 Quadratkilometer in dem mittelamerikanischen Land Mexiko sowie dem nordamerikanischen Land USA umfasst. Der Bestand wird von der IUCN als nicht gefährdet (Least Concern) eingeschätzt.

Merkmale

Die Rosenkehlelfe erreicht eine Körperlänge von etwa 7 bis 7,5 Zentimetern. Der kurze schwarze Schnabel wird beim Männchen 18 bis 19 sowie beim Weibchen 19 bis 20 Millimeter lang. Der Schwanz ist rötlich braun gestreift, wobei die Außenfedern weiß sind. Das Männchen ziert ein magentafarbener Ringkragen, der in ein dunkles violett übergeht. Um das Auge hat der Kolibri weiße Streifen, die sich zwischen der grünen Krone und dem Kopf verbergen. Das Genick sowie das Unterteil sind grün. Die Seite sieht ausgewaschen grau bis zimtfarben aus. Der Rücken ist grün. Das Weibchen hat eine weiße Kehle mit bronzebraunen Sprenkeln. Während der Rücken grasgrün bis goldgrün schimmert, ist das Unterteil cremeweiß. Auf der Seite geht die Farbe in ein fuchsrot über. Die vordere Kragenseite ziert ein kontrastreiches weiß.

Habitat

Der Vogel bewegt sich vorzugsweise in den Randgebieten von Nebelwald sowie in den Kiefernwäldern der Berge in Höhen zwischen 1500 und 3000 Metern.

Verhalten

Über das Verhalten ist relativ wenig bekannt. Der langsame Flug ähnelt dem einer großen Biene. So brummen sie beim Flug wie Insekten. Dies dient vermutlich der Tarnung vor potentiellen Feinden. Die Rosenkehlelfe legt kein aggressives Verhalten an den Tag. Seinen Nektar saugt sie aus kurzen Blütenkronen. Manchmal beobachtet man sie beim Fressen am Boden.

Unterarten

Verbreitungsgebiet der Rosenkehlelfe

Bisher sind zwei Unterarten bekannt.[1]

  • Atthis heloisa heloisa (Lesson & Delattre, 1839)[2]
  • Atthis heloisa margarethae R. T. Moore, 1937[3]

Die Unterart Atthis heloisa morcomi Ridgway, 1898[4] wird heute als Synonym für A. h. heloisa betrachtet.

Die Unterart margarethae findet man im Südwesten und Westen des mexikanischen Hochlands. So ist sie im Südosten Sinaloas und dem Südwesten Chihuahuas bis Jalisco präsent. Die Unterart heloisa ist eher im Hochland von Nordost-, in Zentral- & in Südmexiko vorhanden. So kann man sie im zentralen Tamaulipas bis Guerrero sowie in Oaxaca entdecken.

Etymologie und Forschungsgeschichte

René Primevère Lesson und Adolphe Delattre beschrieben den Rosenkehlelfe unter dem Namen Ornismya Heloisa. Als Fundort nannte Delattre Xalapa und Quatepu.[5] Erst später wurde die Art von Ludwig Reichenbach der neuen Gattung Atthis zugeordnet.[6] »Atthis« war eine Tochter Kranaos und die Geliebte von Sappho.[7] Der Ursprung des Artepitheton »heloisa« ist nicht ganz geklärt, da die Autoren keine explizite Widmung lieferten. Eventuell bezieht es sich auf das Werk Julie oder Die neue Heloise des Naturpropheten und Schriftstellers Jean-Jacques Rousseau, welcher auf die Liebes- und Leidensgeschichte von Heloisa und Peter Abaelard anspielte. Wahrscheinlicher ist, dass der Name Héloïse Joséphine Boucard (1811–1893) gewidmet ist.[8] »Margarethae« widmete Robert Thomas Moore seiner dritten Frau Margaret Forbes geborene Cleaves (1882–1958), die er im Jahr 1922 ehelichte.[3][9] Das Synonym morcomi wurde zu Ehren von George Frean Morcom (1845–1932) vergeben.[4]

Literatur

  • Sheri L. Williamson, Roger Tory Peterson: A Field Guide to Hummingbirds of North America. Houghton Mifflin, 2002, ISBN 978-0618024957, Seite 213ff.
  • Steve N. G. Howell, Sophie W. Webb: A Guide to the Birds of Mexico and Northern Central America. Oxford University Press, New York 1995, ISBN 978-0-19-854012-0.
  • Josep del Hoyo, Andrew Elliott, Jordi Sargatal: Handbook of the Birds of the World. Band 5: Barn Owls to Hummingbirds. Lynx Edicions, 1999, ISBN 978-8487334252.
  • James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
  • René Primevère Lesson, Adolphe Delattre: Oiseaux-Mouches nouveaux au très rares, decouverts par M. De Lattre dans son voyage en Amérique et décrits. In: Revue Zoologique par La Société Cuvierienne. Band 2, 1839, S. 13–20 (online [abgerufen am 23. April 2014]).
  • Robert Thomas Moore: Four new birds from northwestern Mexico. In: Proceedings of the Biological Society of Washington. Band 50, 1937, S. 95–102 (online [abgerufen am 23. April 2014]).
  • Robert Ridgway: Description of a New Species of Humming-Bird From Arizona. In: The Auk. Band 15, Nr. 4, 1898, S. 325–326 (online [PDF; 81 kB; abgerufen am 23. April 2014]).
  • Herbert Friedmann: In Memoriam: Robert Thomas Moore. In: The Auk. Band 81, Nr. 3, 1964, S. 326–331 (online [PDF; 308 kB; abgerufen am 23. April 2014]).
  • Heinrich Gottlieb Ludwig Reichenbach: Aufzählung der Colibris oder Trochilideen in ihrer wahren natürlichen Verwandtschaft, nebst Schlüssel ihrer Systematik. In: Journal für Ornithologie. Band 2 (Extraheft), 1854, S. 1–24 (online [abgerufen am 20. April 2014]).

Weblinks

Commons: Rosenkehlelfe (Atthis heloisa) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. IOC World Bird List Hummingbirds
  2. René Primevère Lesson u. a., S. 15
  3. a b Robert Thomas Moore, S. 98
  4. a b Robert Ridgway, S. 325
  5. René Primevère Lesson u. a., S. 20
  6. Heinrich Gottlieb Ludwig Reichenbach, S. 12
  7. James A. Jobling, S. 60
  8. James A. Jobling, S. 188
  9. Herbert Friedmann, S. 329