Ross Leigh Cagan

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Ross Leigh Cagan (* 25. Mai 1960 in Trenton) ist ein US-amerikanischer Mediziner und Hochschullehrer.[1] Er ist seit 2020 der erste Regius Professor of Precision Medicine an der University of Glasgow.[2][3] Er ist Wolfson Fellow der Royal Society und wissenschaftlicher Direktor des Wolfson Wohly Cancer Research Centres.[3]

Leben und Arbeit

Nach einem Bachelor-Abschluss an der University of Chicago setzte Cagan sein Studium der Neurobiologie an der Princeton University fort.[1][4] Er wurde von der Princeton University unter seinem Doktorvater Donald Ready promoviert (Ph.D.) und arbeitete noch einige Zeit als Postdoctoral Fellow an der University of California, Los Angeles.[1][2][4] 1993 nahm er Lehrtätigkeiten an der Washington State University auf wo er sich habilitierte.[1][2] In dieser Zeit verschob sich sein Interesse von der Augenmedizin zur Entwicklung von Krebs und metabolischen Erkrankungen.[1] Diese Interessenverschiebung veranlasste ihn 2007, Washington State zu verlassen und Lehrtätigkeiten an der Icahn School of Medicine at Mount Sinai aufzunehmen, wo er eine Professur in der Abteilung Entwicklungs- und regenerative Biologie übernahm.[1][2][4]

In seinen Laboren wurden an genetisch modifizierten Taufliegen (überwiegend Drosophila) Medikamente untersucht, die Cagan gemeinsam mit dem Chemiker Arvin Dar und dem Computational Chemist Avner Schlessinger entwickelte.[4] Im Fokus standen verschiedenen Krebserkrankungen, aber auch Diabetes und weitere metabolische Erkrankungen.[1] Dabei wird die Erkrankung eines Menschen mit einer Veränderung von typischerweise 5 bis 15 Genen im Fliegenmodell nachgestellt, die dann auf die komplexe Reaktion auf eine Behandlung untersucht werden können.[2] Das Ziel waren Medikamente-Cocktails, die bei individuellen Patienten optimal wirken sollten.[1] Dabei wurde Genforschung mit Pharmakologie kombiniert, um neuartige Wirkstoffe für die Behandlung zu entwickeln.[2][4] Cagans Team war maßgeblich an der Erforschung des Wirkstoffs Vandetanib beteiligt.[4] Auf dieser Grundlage baute Cagan die Abteilung für personalisierte Krebstherapien am Mount Sinai auf (Center for Personalized Cancer Therapeutics, CPTC).[4]

2020 verließ er die Vereinigten Staaten um als erster Professor die 2016 neu geschaffene Regius Professur in Glasgow zu übernehmen, sowie als wissenschaftlicher Direktor des Wolfson Wohly Cancer Research Centres.[2] An neuer Wirkungsstätte setzt er seine Forschungen fort und erweitert das Krankheitsmodell um weitere Krebsformen und Erbkrankheiten.[2]

Ross Cagan ist verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter.[2]

Bibliografie

Artikel

  • 1989 On development in the retina of Drosophila melanogaster
  • 2010 Invertebrate and Vertebrate Eye Development
  • 2017 KIF5B-RET Oncoprotein Signals through a Multi-kinase Signaling Hub

Kapitel

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h R. Cagan: Bench to bedside with fruit flies: an interview with Ross Cagan. In: Disease models & mechanisms. Band 6, Nummer 3, Mai 2013, S. 567–569, doi:10.1242/dmm.012443, PMID 23616076, PMC 3634641 (freier Volltext).
  2. a b c d e f g h i unbekannt: Professor Ross Cagan. Abgerufen am 20. September 2021 (englisch).
  3. a b unbekannt: Cagan Laboratory. In: Webseite der University of Glasgow. University of Glasgow, abgerufen am 20. September 2021 (englisch).
  4. a b c d e f g unbekannt: Ross L Cagan, PhD. Adjunct professor – Cell, Developmental & Regenerative Biology. In: Webseite des der Icahn School of Medicine at Mount Sinai. Abgerufen am 20. September 2021 (englisch, Vorstellung des Personals der Icahn School of Medicine at Mount Sinai in New York).