Roter Phantomsalmler

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Roter Phantomsalmler

Roter Phantomsalmler

Systematik
Unterkohorte: Ostariophysi
Otophysa
Ordnung: Salmlerartige (Characiformes)
Familie: Echte Salmler (Characidae)
Gattung: Hyphessobrycon
Art: Roter Phantomsalmler
Wissenschaftlicher Name
Hyphessobrycon sweglesi
(Géry, 1961)

Der Rote Phantomsalmler oder Swegles-Salmler (Hyphessobrycon sweglesi, Syn.: Megalamphodus sweglesi) ist ein Süßwasserfisch aus der Ordnung der Salmlerartigen (Characiformes). Er stammt aus dem Gebiet des Rio Muco und des oberen Río Meta, zwei in Kolumbien gelegenen Nebenflüssen des Orinoco. Rote Phantomsalmler werden bis zu vier Zentimeter lang.[1]

Merkmale

Der Rote Phantomsalmler hat einen zart rosafarbenen Körper, der zum Rücken hin mehr rötlich, zur Bauchseite hin leicht goldfarben wird. Er besitzt einen sehr großen, tief schwarzen, dreieckigen bis runden[1] Schulterfleck.[2]

Männliche und weibliche Exemplare des Roten Phantomsalmlers können voneinander deutlich unterschieden werden (Geschlechtsdimorphismus). Das Männchen zeigt insbesondere in der Balz und bei Kämpfen eine kräftige Rotfärbung der unpaarigen Flossen und Bauchflossen. Die Rückenflosse (Dorsale) ist fahnenartig verlängert und hat einen schwarzen Saum oder Fleck am oberen Ende. Die Rückenflosse des Weibchens ist kleiner als die des Männchens und besitzt einen großen schwarzen Fleck, der am oberen Rand weiß, am unteren orangefarben gesäumt ist.[1]

Lebensweise

Der Rote Phantomsalmler lebt in seinem Verbreitungsgebiet in Weihern und kleinen Fließgewässern. Diese Gewässer sind meist klar, sehr weich und sauer und haben stark verkrautete Uferzonen, an deren Rand sich die Roten Phantomsalmler bevorzugt aufhalten und in die sie bei Gefahr flüchten.[1]

Messungen an einem Fundort in einem Weiher 80 km südöstlich von Puerto Gaitán nahe dem Rio Muco ergaben bei 28 °C Wassertemperatur einen pH-Wert von 5,5, eine Wasserhärte < 1 °dGH und °dKH und eine elektrische Leitfähigkeit < 10 µS/cm.[3]

Aquaristik

Haltung

Der Rote Phantomsalmler wurde 1961 erstmals nach Deutschland importiert. Er ist sehr gesellig und sollte daher in Gruppen ab 12 Exemplaren gepflegt werden. Das Aquarium sollte zugleich genügend Raum bieten, um die bevorzugte Individualdistanz nicht zu unterschreiten, da insbesondere männliche Exemplare kleine, vorübergehende Reviere beanspruchen und durch Kommentkämpfe verteidigen. Die Seitenlänge des Aquariums sollte mindestens 60[4], besser 100 cm betragen.[1]

Das Becken sollte gut bepflanzt sein und gleichzeitig genügend freien Schwimmraum bieten. Insbesondere beschattete Bereiche der Übergangszone werden dabei gerne als Standplatz genutzt und fördern das Wohlbefinden.[1] Der Rote Phantomsalmler stellt keine besonderen Ansprüche an das Futter und kann mit Trocken-, feinem Lebend- und tiefgefrorenen Futter ernährt werden.[4]

Der Rote Phantomsalmler kann entgegen der sehr weichen und sauren Wasserparameter am Fundort auch ausdauernd in mittelhartem und leicht alkalischem Wasser gepflegt werden.[1][4] Zur bevorzugten Wassertemperatur werden in der Literatur unterschiedliche Angaben gemacht. Die mehrfach an einem der Fundorte gemessenen 28 °C sprechen für tropische Werte.[1] Während es vereinzelt Literaturbeispiele gibt, die ebenfalls die bei tropischen Süßwasserfischen übliche Spanne von 22–26 °C angeben[5], empfehlen die häufig zitierten Hans A. Baensch und Rüdiger Riehl in ihrem Aquarienatlas 20–23 °C, da der häufigste Fehler in der Pflege des Roten Phantomsalmlers eine zu hohe Wassertemperatur sei.[4]

Fortpflanzung und Zucht

Die Bedingungen für eine erfolgreiche Fortpflanzung und Zucht sind vergleichbar mit denen des Schwarzen Phantomsalmlers. Die nachgewiesene obere Grenze der Wasserhärte ist mit 4 °dGH etwas niedriger als beim Schwarzen Phantomsalmler, ebenso ist der Rote Phantomsalmler weniger produktiv.[6] Hans A. Baensch und Rüdiger Riehl empfehlen eine niedrigere Zuchttemperatur von 20–22 °C.[4]

Siehe auch

Quellen

Literatur

  • Wolfgang Staeck: Salmler aus Südamerika. Verlag Dähne, 2008, ISBN 3-935175-41-8.
  • Hans A. Baensch: Aquarien Atlas Band 1, Mergus Verlag, 2006, Taschenbuchausgabe, ISBN 3-88244-227-1.
  • Helmut Pinter: Handbuch der Aquarienfischzucht. Verlag Eugen Ulmer, 1998, ISBN 3-8001-7391-3.
  • Günther Sterba: Süsswasserfische der Welt. 2. Auflage. Urania, Leipzig/Jena/Berlin 1990, ISBN 3-332-00109-4.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h Wolfgang Staeck: Salmler aus Südamerika. Verlag Dähne 2008, ISBN 3-935175-41-8, S. 104, 105, 107–108
  2. Günther Sterba: Süsswasserfische der Welt, Urania-Verlag, 1990, ISBN 3-332-00109-4, S. 118
  3. Linke, H., & W. Staeck: Amerikanische Cichliden I: Kleine Buntbarsche. Tetra Verlag 2001, ISBN 3-89745-197-2 zitiert von Wolfgang Staeck: Salmler aus Südamerika. Verlag Dähne 2008, ISBN 3-935175-41-8, S. 108
  4. a b c d e Hans A. Baensch: Aquarien Atlas 1. Verlag Mergus 2006, Taschenbuchausgabe, ISBN 3-88244-227-1, S. 298
  5. Ulrich Schliewen: Aquarienfische von A bis Z. Verlag Gräfe und Unzer 2011, ISBN 978-3-8338-2191-2, S. 160
  6. Helmut Pinter: Handbuch der Aquarienfischzucht, Verlag Eugen Ulmer, 1998, ISBN 3-8001-7391-3, S. 64–67

Weblinks

Commons: Roter Phantomsalmler (Hyphessobrycon sweglesi) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien