Roter Scheckenfalter
Roter Scheckenfalter | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Roter Scheckenfalter (Melitaea didyma) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Melitaea didyma | ||||||||||||
(Esper, 1778) |
Der Rote Scheckenfalter (Melitaea didyma) ist ein Schmetterling (Tagfalter) aus der Familie der Edelfalter (Nymphalidae).
Merkmale
Die Falter erreichen eine Flügelspannweite von 30 bis 40 Millimetern. Zwischen beiden Geschlechtern ist ein Sexualdimorphismus zu erkennen, das heißt, sie sind unterschiedlich gefärbt. Die Männchen sind leuchtend orange und haben ein Muster aus schwarzen Würfelflecken und Querbinden. Die Weibchen sind sehr variabel gefärbt. Meistens haben Vorder- und Hinterflügel eine unterschiedliche Grundfärbung. Grundsätzlich sind die Vorderflügel graubraun und die Hinterflügel orange mit jeweils einem schwarzen Muster. Die Unterseiten der Flügel sind bei beiden Geschlechtern gleich: Die Hinterflügel sind cremefarben und haben zwei orange Querbinden und zahlreiche schwarze Flecke.[1]
Die Raupen werden ca. 28 Millimeter lang. Sie sind weiß mit zahlreichen bläulich-schwarzen Linien und Strukturen. Am Rücken tragen sie zwei Reihen oranger Flecken, aus denen orange Dornen mit weißen Spitzen entspringen.[1]
Ähnliche Arten
- Bräunlicher Scheckenfalter (Melitaea trivia)
Unterarten
- Melitaea didyma meridionalis, Staudinger – Nordafrika, südl. iberische Halbinsel, Mittelmeerregion, Balkan, Griechenland
- Melitaea didyma occidentalis, Staudinger – Südgriechenland
Flugzeit
Die Falter fliegen in Europa in zwei Generationen von Mitte April bis September, in den wärmeren Regionen in drei Generationen von März bis Oktober.[2]
Vorkommen
Die Tiere kommen in Nordafrika, Europa ohne den Norden, der Türkei und den warmen Gebieten Asiens bis nach Westchina vor. Im Süden findet man sie bis in eine Höhe von 2.700 Metern, in Europa bis 2.300 Meter.[2] In Deutschland sind sie besonders im südlichen Bergland stellenweise häufiger, jedoch teilweise stark im Rückzug. Im Norden sind sie selten. Sie leben an warmen, sonnigen und trockenen Stellen, wie z. B. steinigem Trockenrasen und felsigen Südhängen.[1] In Österreich sind die Populationen überall sehr geschwunden.[3]
Nahrung der Raupen
Die Raupen ernähren sich von Mehliger Königskerze (Verbascum lychnitis), Gemeinem Leinkraut (Linaria vulgaris), Spitzwegerich (Plantago lanceolata), Aufrechtem Ziest (Stachys recta), Großem Ehrenpreis (Veronica teucrium) und verschiedenen anderen Kräutern.[1]
Entwicklung
Die Weibchen legen ihre Eier in Häufchen an die Unterseiten der Futterpflanzen ab. Die Raupen leben von Beginn an solitär. Sie überwintern halbwüchsig mit ca. 10 Millimetern Länge in leeren Fruchtkapseln verschiedener Pflanzen, wie z. B. Schlüsselblumen. Sie verpuppen sich im Juni an vertrockneten Stängeln in Stürzpuppen, die ähnlich wie die Raupen gefärbt sind.[1]
Quellen
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e Heiko Bellmann: Der neue Kosmos-Schmetterlingsführer, Schmetterlinge, Raupen und Futterpflanzen. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2003, ISBN 3-440-09330-1.
- ↑ a b Tom Tolman, Richard Lewington: Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas. Franckh-Kosmos, Stuttgart 1998, ISBN 3-440-07573-7.
- ↑ Helmut Höttinger, Die Tagschmetterlinge der Stadt Wien, Wien 1998
Literatur
- Hans-Josef Weidemann: Tagfalter: beobachten, bestimmen. Naturbuch-Verlag, Augsburg 1995, ISBN 3-89440-115-X.
- Günter Ebert, Erwin Rennwald (Hrsg.): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. 1. Auflage. Band 1. Tagfalter. 1. Allgemeiner Teil: Systematik, Taxonomie und Nomenklatur, Faunistik und Ökologie, Gefährdung und Schutz, Datenverarbeitung; Spezieller Teil: Papilionidae, Pieridae, Nymphalidae. Ulmer, Stuttgart 1991, ISBN 3-8001-3451-9.
Weblinks
- Lepiforum e. V. Taxonomie und Fotos
- www.schmetterling-raupe.de
- Moths and Butterflies of Europe and North Africa (englisch)
- Melitaea didyma bei Fauna Europaea