Rußdorf (Crimmitschau)
Rußdorf Stadt Crimmitschau Koordinaten: 50° 47′ 40″ N, 12° 18′ 30″ O
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Eingemeindung: | 1. Juli 1950 | |
Eingemeindet nach: | Blankenhain | |
Postleitzahl: | 08451 | |
Vorwahl: | 036608 | |
Lage von Rußdorf in Sachsen |
Rußdorf ist ein Ortsteil der Ortschaft Blankenhain der Großen Kreisstadt Crimmitschau im Landkreis Zwickau, Freistaat Sachsen. Der Ort wurde am 1. Juli 1950 nach Blankenhain eingemeindet und kam mit diesem am 1. Januar 1994 zur Stadt Crimmitschau.
Geografie
Geografische Lage
Rußdorf liegt im westlichen Stadtgebiet von Crimmitschau. Der Ort bildet den östlichen Teil von Blankenhain. Der durch den Ort fließende Koberbach mündet in Neukirchen/Pleiße in die Pleiße. Südöstlich von Rußdorf befindet sich die Talsperre Koberbach.
Nachbarorte
Mannichswalde | ||
Blankenhain | Langenreinsdorf | |
Chursdorf | Niederalbertsdorf mit Kleinrußdorf und Kleinbernsdorf |
Geschichte
Rußdorf wurde im Jahre 1230 erstmals als „Rulandistorff“ erwähnt. Im Zuge des Landesausbaus im 12. und 13. Jahrhundert entstand die Wehranlage Rudelsburg auf dem 296 m ü. NN hohen Lindenberg oberhalb des Koberbachtales.[1] Sie wurde erstmals im Jahr 1304 im Zuge der Zinserwerbung an der Rußdorfer Kapelle durch das Kloster Grünhain erwähnt, bei der ein Ritter Ericus de Rulandesdorf dictus de Ponicz genannt wird. 1372 wird eine Familie Gries als Dorf- und Burgbesitzer genannt, die Burgmannen der Vögte von Weida und Plauen sind. Die ehemals hölzerne Wehranlage scheint im 14. Jahrhundert durch eine Steinburg ersetzt worden zu sein. Danach verliert sich die Spur in der Geschichte.[2]
Zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert gehörte Rußdorf zur Grundherrschaft des Ritterguts Blankenhain.[3] Gegen 1800 wird das ehemalige Rittergut und nunmehrige Vorwerk[4] des Ortes Rußdorf aus den Mauerresten der Burgruine erbaut.[5] Ende des 19. Jahrhunderts wurde noch von Mauerresten auf dem Lindenberg berichtet. 1927 sollen Ausgrabungen im Burgbereich erfolgt sein.[2] Heute zeugen auf dem Burgstall nur noch Erdwälle und Grabenreste von der ehemaligen Burganlage. Rußdorf gehörte bis 1856 zum kursächsischen bzw. königlich-sächsischen Amt Zwickau.[6] 1856 wurde Rußdorf dem Gerichtsamt Werdau und 1875 der Amtshauptmannschaft Zwickau angegliedert.[7]
Am 1. Juli 1950 wurde Rußdorf nach Blankenhain eingemeindet.[8] Durch die zweite Kreisreform in der DDR kam Rußdorf als Ortsteil der Gemeinde Blankenhain im Jahr 1952 zum Kreis Werdau im Bezirk Chemnitz (1953 in Bezirk Karl-Marx-Stadt umbenannt), der ab 1990 als sächsischer Landkreis Werdau fortgeführt wurde und 1994 im Landkreis Zwickauer Land bzw. 2008 im Landkreis Zwickau aufging. Am 1. Januar 1994 wurde die Gemeinde Blankenhain mit ihren Ortsteilen nach Crimmitschau eingemeindet.[9] Seitdem ist Rußdorf ein Ort innerhalb der Crimmitschauer Ortschaft Blankenhain.
Weblinks
- Rußdorf im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
Einzelnachweise
- ↑ Die Rudelsburg auf www.sachsens-schlösser.de
- ↑ a b Eintrag zu Rußdorf in der privaten Datenbank Alle Burgen. Abgerufen am 5. Dezember 2018.
- ↑ Das Schloss Blankenhain auf www.sachsens-schlösser.de
- ↑ Rußdorf im „Handbuch der Geographie“, S. 143
- ↑ Albert Schiffner: Handbuch der Geographie, Statistik und Topographie des Königreiches Sachsen, Abs. Amt Zwickau: Rußdorf, Leipzig 1839, S. 148
- ↑ Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; S. 64 f.
- ↑ Die Amtshauptmannschaft Zwickau im Gemeindeverzeichnis 1900
- ↑ Rußdorf auf gov.genealogy.net
- ↑ Blankenhain auf gov.genealogy.net