Rudolf Bibl (Dirigent)
Rudolf Bibl (* 4. Mai 1929 in Wien[1]; † 27. Jänner 2017 in Frontignan, Frankreich[2]) war ein österreichischer Dirigent und Pianist.
Leben
Rudolf Bibl studierte parallel zum Besuch eines Gymnasiums an der Wiener Musikakademie Klavier, Klarinette, Komposition und besuchte die Dirigierklasse von Hans Swarowsky. Ab 1948 war er Korrepetitor an der Grazer Oper, 1952 wechselte er als Kapellmeister nach Innsbruck und kehrte anschließend als erster Operettendirigent nach Graz zurück. Ab 1960 war er am Wiener Raimundtheater und am Theater an der Wien tätig. Von 1969 bis 1973 war er Musikdirektor in Trier, von dort erfolgten Gastspiele in Frankreich und Luxemburg.
Ab 1973 war er Dirigent an der Wiener Volksoper, an der er über 2.200 Vorstellungen leitete, unter anderem den Vogelhändler, Die lustige Witwe, Die Csárdásfürstin und Die Fledermaus. Von 1995 bis 2008 war er musikalischer Leiter der Seefestspiele Mörbisch, für die er mit dem Symphonieorchester Burgenland ein eigenes Orchester, bestehend aus Studierenden des Joseph-Haydn-Konservatoriums des Landes Burgenland, zusammenstellte.
Auslandsgastspiele und Konzerttourneen führten ihn unter anderem nach Japan, Italien, Deutschland und Frankreich, beispielsweise an die Berliner Staatsoper und die Opéra Bastille in Paris.[3][4] An der Wiener Staatsoper dirigierte er von 1999 bis 2003 Die Fledermaus und Die lustige Witwe.[5]
Bibl blieb bis zuletzt der Wiener Volksoper eng verbunden. Im Mai 2016 dirigierte er drei Vorstellungen von Kálmáns Csárdásfürstin im Rahmen eines Gastspiels in Tokio, sein letztes Dirigat war eine Vorstellung von Die Fledermaus am 1. Jänner 2017. Nach Auskunft des Hauses leitete er 2273 Vorstellungen an der Wiener Volksoper.[6]
Rudolf Bibl war der Enkel des gleichnamigen Komponisten und Organisten (1832–1902) und Neffe des Historikers Viktor Bibl.[1]
Auszeichnungen
- 1988: Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse[7]
- 1991: Ehrenmitglied der Wiener Volksoper[4][3]
- 1999: Großes Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich[7]
- 2004: Großes Ehrenzeichen des Landes Burgenland[8]
- 2013: Ehrenmitglied der Seefestspiele Mörbisch[9]
- Verleihung des Berufstitels Professor[3]
Literatur
- Elisabeth Th. Hilscher-Fritz: Bibl, Familie. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2002, ISBN 3-7001-3043-0.
Weblinks
- Eintrag zu Rudolf Bibl (Dirigent) im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
- Werke von und über Rudolf Bibl im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Rudolf Bibl bei Discogs
- Rudolf Bibl in der Internet Movie Database (englisch)
- Rudolf Bibl bei Operabase (Engagements und Termine)
- Nachruf auf Rudolf Bibl Volksoper Wien
Einzelnachweise
- ↑ a b Eintrag zu Rudolf Bibl (Dirigent) im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
- ↑ Dirigent Rudolf Bibl 87-jährig gestorben. APA-Meldung auf DerStandard.at, 28. Januar 2017, abgerufen am 31. Januar 2017.
- ↑ a b c Prof. Rudolf Bibl: Professor Rudolf Bibl verstorben. (Memento vom 6. Dezember 2016 im Internet Archive) Volksoper Wien, abgerufen am 31. Januar 2017.
- ↑ a b Elena Habermann: Wien/Volksoper: Die Fledermaus – Festvorstellung zum 85. Geburtstag von Professor Rudolf Bibl. Der neue Merker, 14. Mai 2014, abgerufen am 31. Januar 2017.
- ↑ Rudolf Bibls Auftritte an der Wiener Staatsoper
- ↑ Professor Rudolf Bibl verstorben. Abgerufen am 4. August 2018.
- ↑ a b Liste der Träger des Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich (PDF; 6,6 MB) Abgerufen am 6. Dezember 2016.
- ↑ Ehrenzeichen für Rudolf Bibl und Rolf Langenfass. In: Burgenländische Volkszeitung im Österreich Journal, 29. September 2004; abgerufen am 31. Januar 2017.
- ↑ Rudolf Bibl erstes Ehrenmitglied von Mörbisch. Kleine Zeitung, 12. Juli 2013; abgerufen am 31. Januar 2017.
Personendaten | |
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NAME | Bibl, Rudolf |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Dirigent und Pianist |
GEBURTSDATUM | 4. Mai 1929 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 27. Januar 2017 |
STERBEORT | Frontignan, Frankreich |