Rudolf Körösi

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Rudolf Körösi (* 31. Oktober 1938) ist ein österreichischer Kameramann mit zwei Ausflügen zur Dokumentationsregie 1971.

Leben

Körösi wuchs in der Steiermark auf.[1] Er erhielt eine Ausbildung zum Schwachstrom-Techniker und stieß 1958 als Kameraassistent zur Film- bzw. Fernsehbranche. In den frühen 1960er Jahren begann er eigenständig zumeist kurze Dokumentarfilme zu fotografieren, seit der zweiten Hälfte desselben Jahrzehnts holte man Körösi auch regelmäßig für Fernsehproduktionen mit Spielhandlung. Seit dieser Zeit arbeitete er mit so angesehenen Regisseuren wie Peter Schulze-Rohr, Klaus Wildenhahn, Wolfgang Staudte, Eberhard Itzenplitz, Vojtěch Jasný, Claus Peter Witt und immer wieder Eberhard Fechner zusammen. Besondere Bedeutung besitzt seine feinfühlige Kameraarbeit zu Fechners Dokumentarfilm über den Selbstmord einer vereinsamten, alten Dame, Nachrede auf Klara Heydebreck (1969).

Körösis Erfahrung als filmischer Dokumentarist kam ihm bei ambitionierten, unaufgeregten und präzise beobachtenden Fernseh- (z. B. Vier Stunden von Elbe 1) und Kinospielfilmen (z. B. Winterspelt 1944) zugute, für die Körösi die gewünschten spröden, kargen und glamourfreien Bildkompositionen lieferte. Für seine Arbeit zu Rolf Schübels 1987 gedrehter Inszenierung Der Indianer erhielt Körösi den Adolf-Grimme-Preis 1990 in Gold. Bereits 1971 hatte er, in Zusammenarbeit mit Hans-Michael Bock, anlässlich des 80. Geburtstags des Filmveterans Fritz Rasp ein Porträt über diesen Altstar gedreht und mit Bock unter dem Titel 18 Bilder mit der Hand auch ein einstündiges Porträt über berühmte Kameraleute des deutschen Films realisiert. Dort gaben unter anderem Günther Anders, Richard Angst, Konstantin Irmen-Tschet und Igor Oberberg über ihr Schaffen Auskunft.

Rudolf Körösi betreute auch hin und wieder Fernsehserien; der von ihm und seiner Frau Ursula fotografierte ZDF-Mehrteiler Tod eines Schülers war zum Jahresbeginn 1981 ein vieldiskutiertes Medienereignis. Er stand aber auch bei weitaus weniger ambitionierten dafür aber äußerst populären Produktionen hinter der Kamera, allen voran der 1972 in der Olympiastadt München hergestellte Quotenrenner Der Bastian mit Horst Janson und Karin Anselm in den Hauptrollen. 1986 drehte Rudolf Körösi mit Manfred Krug die Serie Detektivbüro Roth und 1995 auch eine Stubbe-Folge mit Wolfgang Stumph. Ein Vierteljahrhundert zuvor fotografierte Körösi auch einen sehr frühen Tatort-Krimi aus der Hand Eberhard Fechners.

Körösi, der im schleswig-holsteinischen Rellingen vor den Toren Hamburgs lebt, zog sich zur Jahrtausendwende aus dem Beruf zurück.

Filmografie (Dokumentar- und Spielfilme)

  • 1961: Des unbekannten Autors ungeschriebenes Stück
  • 1963: Auf der Straße
  • 1964: Parteitag 64
  • 1966: Die Ermittlung
  • 1967: Selbstbedienung
  • 1967: 498 Third Av[2]enue
  • 1968: Vier Stunden von Elbe 1
  • 1969: Der Versager
  • 1969: Nachrede auf Klara Heydebreck
  • 1970: Ludwig van
  • 1970: Gezeiten
  • 1970: Klassenfoto
  • 1971: Tatort: Frankfurter Gold
  • 1971: Fritz Rasp erzählt (auch Co-Regie)
  • 1972: 18 Bilder mit der Hand (auch Co-Regie)
  • 1972: Auf den Spuren der Anarchisten
  • 1973: Der Bastian (Fernsehserie)
  • 1975: Unsere Penny (Fernsehserie)
  • 1977: Winterspelt 1944
  • 1977: Drei sind einer zuviel (Fernsehserie)
  • 1978: Union der festen Hand
  • 1980: Waldwinkel
  • 1980: Tod eines Schülers (Fernsehserie)
  • 1980: Überfall in Glasgow
  • 1981: Kennwort Schmetterling
  • 1981: Tegtmeier klärt auf (TV-Reihe)
  • 1982: Die Pawlaks (Fernsehserie)
  • 1984–86: Detektivbüro Roth (Fernsehserie)
  • 1987: Ein Mann nach meinem Herzen
  • 1988: Der Indianer
  • 1991: Das Heimweh des Walerjan Wróbel
  • 1995: Virginia Grütter - Más fuerte que el Dolor - stärker als der Schmerz
  • 1996: 2 ½ Minuten
  • 1997: Woanders scheint Nachts die Sonne
  • 2000: Eine öffentliche Affäre

Literatur

  • Camera Guide 94, Jahrbuch des BVK Bundesverband Kamera e.V., S. 128

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hans Helmut Prinzler: Kamera im Dokumentarfilm. In: Filme, Nr. 9, Mai/Juni 1981.
  2. NDR: 498 3rd Avenue. Abgerufen am 12. Juni 2021.