Rudolf von Meran
Rudolf von Meran (* 9. Dezember 1872 in Graz; † 17. September 1959 in Salzburg; eigentlich Rudolf Johann Franz Meran; bis 1919 als Graf von Meran[1]) war ein österreichischer Verwaltungsjurist, Politiker und Statthalter mehrerer Kronländer Österreich-Ungarns.
Leben
Rudolf war der Sohn des Grafen Franz von Meran und der Theresia Gräfin von Lamberg (1836–1913), damit Enkel von Erzherzog Johann. Nachdem eine militärische Karriere an einer Verletzung gescheitert war, trat er nach einem rechtswissenschaftlichen Studium in den Staatsdienst ein.[2]
Von 1909 bis 1911 amtierte er als Bezirkshauptmann von Bregenz, bevor er 1912 bis 1917 Landespräsident der Bukowina, am anderen Ende der Monarchie wurde. Als entfernter Cousin des Kaisers wurde der neue Statthalter in der Hauptstadt Czernowitz positiv begrüßt, er mischte sich mehr als seine Vorgänger, wie Oktavian Regner von Bleyleben, ins politische Tagesgeschehen ein.[3]
Während der beiden russischen Eroberungen der Bukowina im Ersten Weltkrieg zog er sich nach Wien zurück. Von 13. Jänner 1917 bis 20. Oktober 1917 war Meran Statthalter (Landeschef) in Österreich ob der Enns.[4] Sein kurzes Wirken in Oberösterreich wird als realistisch und sozial bezeichnet.[5] Von 20. November 1917 bis 15. November 1918 wirkte Meran schließlich als der letzte Statthalter von Tirol.[4]
Er heiratete 1917 auf Schloss Goldegg Johanna Prinzessin von Auersperg (1890–1967).[2] Das Paar lebte mit zwei Söhnen und einer Tochter auf seinem Schloss Schenna bei Meran.
Nachkommen
Mit seiner Frau Johanna hatte er folgende Kinder:
- Rudolf Franz Karl Meran (1917–1982) ⚭ 1951 Marie Theresa geb. Blanckenstein (1929–2021)
- Adolf Franz Karl Rudolf Meran (1919–2010) ⚭ Ada Maria geb. Kindermann (1922–2012)
- Karoline Eleonore Theresia Johanna Meran (1920–1965) ⚭ 1946 Christian Witt von Dörring (1914–2001)
Vorfahren
Ahnentafel von Rudolf von Meran | ||||||||
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Ururgroßeltern |
Kaiser Franz I. Stephan (1708–1765) |
König Karl III. (1716–1788) |
Jakob Plochl |
Johann Pilz |
Franz Joseph von Lamberg (1708–1791) |
György Luzsénsky |
Johann Philipp Joseph Hoyos-Sprinzenstein (1747–1803) |
Ludwig von Schlabrendorf (1743–1803) |
Urgroßeltern |
Kaiser Leopold II. (1747–1792) |
Postmeister Jakob Plochl |
Philipp Joseph von Lamberg (1748–1807) |
Johann Ernst Hoyos-Sprinzenstein (1779–1849) | ||||
Großeltern |
Johann von Österreich (1782–1859) |
Franz Philipp von Lamberg (1791–1848) | ||||||
Eltern |
Franz von Meran (1839–1891) | |||||||
Rudolf von Meran |
Einzelnachweise
- ↑ Siehe Adelsaufhebungsgesetz von April 1919.
- ↑ a b Josef Riegler (Hrsg.): Erzherzog Johann. Mensch und Mythos. Steiermärkisches Landesarchiv, Graz 2009, ISBN 978-3-901938-21-4, S. 46.
- ↑ Thomas Hensellek: Die letzten Jahre der kaiserlichen Bukowina. Studien zur Landespolitik im Herzogtum Bukowina von 1909 bis 1914. Bachelor + Master Publishing, Hamburg 2011, ISBN 978-3-86341-118-3, S. 74f.
- ↑ a b Theodor von Zeynek, Peter Broucek: Theodor Ritter von Zeynek. Ein Offizier im Generalstabskorps erinnert sich. Böhlau, Wien 2009, ISBN 978-3-205-78149-3, S. 212.
- ↑ Harry Slapnicka: Oberösterreich unter Kaiser Franz Joseph (1861–1918). OLV-Buchverlag, Linz 1982, ISBN 3-85214-356-X, S. 29.
Personendaten | |
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NAME | Meran, Rudolf von |
ALTERNATIVNAMEN | Meran, Rudolf (wirklicher Name seit 1919); Meran, Rudolf Johann Franz (vollständig wirklicher Name seit 1919); Meran, Rudolf Johann Franz von; Meran, Rudolf Johann Franz Graf von (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Verwaltungsjurist und Politiker |
GEBURTSDATUM | 9. Dezember 1872 |
GEBURTSORT | Graz |
STERBEDATUM | 17. September 1959 |
STERBEORT | Salzburg |