Rudolf von Salis-Zizers

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Rudolf von Salis-Zizers

Rudolf Anton Johann Graf von Salis-Zizers (* 29. Juni 1779 in Zizers; † 1. April 1840) war ein Schweizer Offizier in der österreichischen Armee.[1][2]

Leben

Familie

Rudolf Graf von Salis-Zizers entstammte der katholischen Linie des alten Schweizer Adelsgeschlechts der Salis aus Graubünden. Sein Vater war der königliche sizilianische Feldmarschallleutnant Simon Graf von Salis-Zizers (* 24. September 1736; † August 1827 in Chieti), und seine Mutter war Maria Josepha Gräfin von Salis-Zizers (* 15. Oktober 1751; † 21. Januar 1801). Sein Bruder war Franz Simon von Salis (1777–1845)[3] und seine Schwestern Josepha von Salis (1769–1770) und Anna von Salis (1773–1775).[4]

Rudolf Graf von Salis-Zizers heiratete in erster Ehe Pauline Freiin van Swieten (* unbekannt; † 19. Oktober 1811), die Ehe blieb kinderlos. Er war in zweiter Ehe mit Theresia Freiin von Bühler (* 13. September 1791 in St. Petersburg; † 17. Juni 1868 in Hajany) verheiratet, Tochter des kaiserlich-russischen Staatsrats Jakob Friedrich Freiherr von Bühler (* 17. Mai 1760; † 23. Mai 1822). Aus dieser Ehe stammten zwei Söhne und sechs Töchter:

Militär

Rudolf Graf von Salis-Zizers trat zu einem nicht mehr feststellbaren Zeitpunkt, aber in jungen Jahren, in die kaiserliche Armee ein und war als Fähnrich an den Koalitionskriegen gegen Frankreich beteiligt. 1799 verliess er die Armee, trat jedoch 1804 bereits wieder als Hauptmann ein und wurde beim Infanterie-Regiment Nr. 2 «Erzherzog Ferdinand Carl», 1806 umbenannt in «Johann von Hiller», eingesetzt.

Im März 1809 erhielt er als Major das Kommando des 5. Wiener Freiwilligen-Bataillons. Er war mit seinem Bataillon am 3. Mai 1809 an der Schlacht bei Ebelsberg beteiligt[6] sowie am 10. Juli 1809 an der Schlacht bei Znaim. Kurz darauf erfolgte die Beförderung zum Oberstleutnant. Im August 1813 wurde er zum Oberst im Mährischen Infanterie-Regiment befördert. Am 8. Februar 1814 führte er sein Regiment in Monzambo in der Schlacht am Mincio und im Feldzug gegen Joachim Murat, König von Neapel.

1822 wurde er zum Generalmajor befördert, und kurz darauf verlieh ihm Kaiser Franz II. die Stelle eines Dienstkämmerers bei dem damaligen Kronprinzen, dem späteren Kaiser Ferdinand I. Im Juni 1832 wurde er zum Feldmarschallleutnant befördert und in dieser Eigenschaft dem Erzherzog Franz Karl als Obersthofmeister beigegeben. 1827 übernahm er das Kommando über das Mährische Infanterie-Regiment Nr. 3. «Erzherzog Carl» und blieb dessen Kommandeur bis zu seinem Tod.

Ehrungen

  • Aufgrund seiner militärischen Leistungen bei den Schlachten bei Ebelsberg und bei Znaim wurde er 1810 zum Ritter des Maria-Theresien-Ordens ernannt.
  • Nach ihm wurde 1901 die Salisstrasse in Penzing benannt.

Literatur

Einzelnachweise

  1. BLKÖ: Salis-Zizers, Rudolph (I.) Graf – Wikisource. Abgerufen am 6. Januar 2018.
  2. Neuer Nekrolog der Deutschen. Voigt, 1842 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 6. Januar 2018]).
  3. Jürg Simonett: Franz Simon von Salis (Zizers). In: Historisches Lexikon der Schweiz. 7. Januar 2011, abgerufen am 4. Juni 2018.
  4. Rudolf Graf von Salis-Zizers, k. k. Feldmarschallleutnant, MMThO geb. 29 Jun 1779 Zizers gest. 1 Apr 1840 Wien: Genealogie Liko-Kralik. Archiviert vom Original am 7. Juli 2016; abgerufen am 2. Mai 2022.
  5. Mittrowsky von Mitrowitz und Nemyšl. Deutsche Biographie, abgerufen am 6. Januar 2018.
  6. Streffleurs militärische Zeitschrift. L. W. Seidel, 1832 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 6. Januar 2018]).