Ruhlaer Mundart

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Als Ruhlaer Mundart (auch Rühler Mundart, Rühler Platt, mundartlich Rühler Spraoch) wird die Mundart der thüringischen Stadt Ruhla bezeichnet. Das besondere des Dialekts ist eine eigene Phonetik und teilweise besondere Grammatik.

Geschichte

Die erste umfangreiche Betrachtung des Ruhlaer Dialektes stammt von Karl Regel in dem 1868 in Weimar verlegten Buch Die Ruhlaer Mundart. Heute wird Rühler nur noch von sehr wenigen Einwohnern gesprochen. Zur Wahrung gibt es ein Mundart-Wörterbuch[1] und zahlreiche Sammlungen von Gedichten und Redensarten.

Bei Heimatabenden bringen die Mitglieder der Folklorevereinigung Alt Ruhla e. V. ihre selbsterdachten Theaterstücke und Schwänke in Mundart in immer neuen Variationen dar: Die Damenschnieder (1946), Dear Rühler Kirchenstriet (1949), Rühler Lüter (1952), Der Fliegenschnieder (1954) oder Die schöne Elephantine (1976).[2]

Beispiele

Rühler Mundart Deutsch Rühler Mundart Deutsch Rühler Mundart Deutsch
allmilaat mein ganzes Leben lang, schon immer Koumpest Sauerkraut Piepgulger Truthahn
eambäizitier herbeirufen kudd tauschen, handeln Raodebärrn Schubkarre
Huller Frikadelle, Hackfleischklößchen närrsch komisch Schlambaamben Lügen
Kachelworscht Pfannenblutwurst orzen etwas nicht aufessen, übriglassen schüllich schlecht, hässlich, übel

Literatur

  • Karl Regel: Die Ruhlaer Mundart. Hermann Boehlau, Weimar 1868 (online)

Einzelnachweise

  1. Martin Kahlert, Lotar Köllner, Horst Jäger Rühler Duden. Ruhla 2003, S. 6ff.
  2. Christa Reißig 100 Jahre Alt-Ruhla In: Hörselbergbote Heft 37, Wutha-Farnroda 1999, S. 5–14.