Ruine Wolfach

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Ruine Wolfach

Burgruine Wolfach

Alternativname(n) Burg Wolva, Altwolfach, Schlössle
Staat Deutschland
Ort Wolfach
Entstehungszeit um 1030
Burgentyp Höhenburg
Erhaltungszustand Ruine
Ständische Stellung Freiadlige
Geographische Lage 48° 19′ N, 8° 13′ OKoordinaten: 48° 18′ 42,9″ N, 8° 13′ 14,9″ O
Höhenlage 318 m ü. NN
Ruine Wolfach (Baden-Württemberg)

Die Burg Wolfach, auch Altwolfach oder Schlössle genannt, ist die Ruine einer Höhenburg in Wolfach im Ortenaukreis in Baden-Württemberg.

Lage

Die Ruine liegt auf einem steilen Bergkegel bei rund 318 m ü. NN in einem Seitental der Kinzig am linken Ufer der Wolf zwischen Wolfach und dem Ortsteil Kirche von Oberwolfach.

Geschichte

Wann die Burg genau erbaut wurde, ist nicht belegt. Die salische Bauweise der Burg lässt aber eine Erbauung gegen Ende des 11. Jahrhunderts durch die Herren von Wolfach vermuten. 1084 taucht der Name „Wolfacha“ das erste Mal auf. So soll in dieser Zeit ein Fridericus de Wolfhacha (Friedrich von Wolfach) die Burg bewohnt haben. Danach verschwindet sie allerdings wieder aus der Geschichte. Erst 1272 finden sich wieder Quellen zur Burg. Eine Wunderhenne soll „in castro Wolfach“ täglich zwei Eier mit zwei Dottern in ihr Nest gelegt haben. Zwischen 1273 und 1291[1] heiratete Graf Friedrich von Fürstenberg († 1296) mit Udilhild von Wolfach den letzten Spross der Familie. Die gesamte Herrschaft fiel so durch Erbe an die Fürstenberger.

Um 1380 erfahren wir von einem „hoff vor der Burg“. 1447 bis 1449 wurden umfassende Renovierungsarbeiten auf der „burgk ober Wolfach“ durch Heinrich VI. von Fürstenberg durchgeführt. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg offenbar zerstört.[2] Es besteht ebenfalls die Möglichkeit eines langsamen Verfalls der Burg. Anscheinend war der militärische Wert so gering, dass ein Wiederaufbau nicht erfolgte. 1778 erlaubte der Fürst den Anwohnern die Entnahme von Steinen aus dem vorhandenen Mauerwerk zur Sicherung der Ufer der Wolf.

Danach fielen die Reste der Stammburg derer von Wolfach schließlich in einen Dornröschenschlaf, bis 1977 der Wolfacher Schwarzwaldverein im Rahmen der Heimatpflege zwei Jahre lang die noch vorhandenen Grundmauern freilegte und sicherte.

Literatur

  • Franz Xaver Kraus: Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden, Band 7 (Kreis Offenburg), Tübingen 1908, S. 693 (Digitalisat der UB Heidelberg).
  • Hans Harter: Adel und Burgen im oberen Kinziggebiet. Studien zur Besiedlung und hochmittelalterlichen Herrschaftsbildung im Mittleren Schwarzwald S. 54–96, Verlag Karl Alber Freiburg, ISBN 3-495-49937-7.
  • Kurt Klein: Burgen, Schlösser und Ruinen im Ortenaukreis. Zeugen der Vergangenheit im Ortenaukreis. Seite 120, Reiff Schwarzwaldverlag, Offenburg 1997, ISBN 3-922663-47-8.
  • Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien und reichsunmittelbaren Geschlechter von Mittalter bis zur Gegenwart. 6., vollständig überarbeitete Auflage. C.H. Beck, München 1999, ISBN 3-406-44333-8, S. 731.
  • Friedrich-Wilhelm Krahe: Burgen des deutschen Mittelalters. Seite 676, Stürtz-Verlag, ISBN 3-88189-360-1.
  • Franz Disch: Die alte Burg Wolfach. In: Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden, 21. Heft: Burgen und Schlösser Mittelbadens, 1934, S. 403–405 (Digitalisat der UB Freiburg).
  • Josef Krausbeck: Die alte Burg Wolfach. Die Ortenau 50 (1970), Offenburg 1970, S. 344–350 (Digitalisat der UB Freiburg).
  • Eugen Dieterle: Die Burg Wolfach. In: Hugo Schneider (Hrsg.): Burgen und Schlösser in Mittelbaden. Schriftenreihe: Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden, Band 64. Verlag des Historischen Vereins für Mittelbaden, Offenburg 1984, ISSN 0342-1503, S. 439–442 (Digitalisat der UB Freiburg).

Weblinks

Commons: Burg Wolfach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise / Anmerkungen

  1. Hans Harter: Die Herren von Wolfach und ihre Herrschaft. Festvortrag auf der Jahreshauptversammlung am 16. Oktober 1977 in Wolfach. In: Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden, 59. Jahresband 1979, S. 31 (Digitalisat der UB Freiburg).
  2. Die Angaben widersprechen sich hier.