Rumold Mercator

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Weltkarte von Rumold Mercator aus dem Jahr 1587

Rumold Mercator (* 1541 in Löwen; † 31. Dezember 1599[1] in Duisburg) war wie sein berühmter Vater Gerhard Mercator von Beruf Kartograf.

Im Windschatten seines Vaters machte der Sohn auf sich aufmerksam, als er 1587 eine in ihrer grafischen Gesamtgestaltung überarbeitete Kopie der Ptolemäischen Weltkarte seines Vaters von 1569 veröffentlichte.

1595, ein Jahr nach dem Tod seines Vaters, veröffentlichte Rumold Mercator eine Ergänzung des Kartenbuches Tabulae Geographicae seines Vaters mit weiteren 34 Karten. Unter dem Namen Atlas sive cosmographicae meditationes de fabrica mundi et fabricati figura entstand der erste Weltatlas, der als solcher benannt war. Hierin befinden sich 29 von Gerhard Mercator gravierte Karten der fehlenden Teile Europas (Island, die Britischen Inseln und die nord- und osteuropäischen Länder).

Um die Kartensammlung schnell vollenden zu können, fügte Rumold seine eigene Weltkarte von 1587 hinzu und ließ vier Karten der Kontinente von der großen Weltkarte seines Vaters von 1569 durch seine Neffen Gerhard Mercator Junior und Michael Mercator (Söhne von Arnold Mercator) kopieren. Auch das Titelblatt ist eine Notlösung: Es ist der Titel der Ptolemäus-Ausgabe von 1578, auf den der neue Titel in Buchdruck geklebt ist.

Weiterhin veröffentlichte Rumold Mercator eine vollständige Ausgabe mit allen 107 Karten. Tatsächlich ist diese Ausgabe nur eine in einem Band gebundene Neuauflage der vier Serien Tabulae Geographicae mit einer eigenen Ergänzung.

Weblinks

Commons: Rumold Mercator – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Heinrich Averdunk: Die Nachkommen des Geographen Heinrich Mercator. Schriften des Duisburger Museumsvereins, Band V. Duisburger Museumsverein, Duisburg 1913, S. 17.