Russenluster
Das Wort Russenluster, auch Russenlampen[1] oder russischer Luster,[2] bezeichnet im österreichischen Sprachgebrauch die Raumbeleuchtung mittels einer Glühlampe, die in einer einfachen Fassung ohne Lampenschirm direkt am Stromkabel von der Zimmerdecke hängt.[3][4]
Die Bezeichnung nimmt den im Österreichischen Luster (bundesdeutsch: Lüster) genannten Kronleuchter und wertet ihn dann ab: einerseits bedeutet in der Wiener Mundart „etwas russisch machen“ eine schlampige bzw. nur provisorische Arbeitsausführung.[5] Allerdings kann mit dem Wort „Russenluster“ auch die (angenommene) spartanische Ausstattung russischer Haushalte gemeint sein.[6] Im Wiener Dialekt-Lexikon wird es mit „nackte Glühbirne“ erklärt.[1]
Ende des 19. Jahrhunderts war die Bezeichnung „russisches Licht“ für die nach Entwürfen des russischen Erfinders Pawel Nikolajewitsch Jablotschkow angefertigten elektrischen Lampen üblich[7], möglicherweise hat auch diese Bezeichnung zur Entstehung des Begriffs Russenluster beigetragen.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Wolfgang Teuschl: Wiener Dialekt-Lexikon. Residenz Verlag, Wien 2011, ISBN 978-3-7017-1464-3, S. 271.
- ↑ Teuschl: Wiener Dialekt-Lexikon. S. 187.
- ↑ Walter Koschatzky: Faszination Kunst: Erinnerungen eines Kunsthistorikers. 2001, S. 286 [1]
- ↑ Robert Sedlaczek: Wörterbuch des Wienerischen. Haymon, Innsbruck/Wien 2011, ISBN 978-3-85218-891-1, S. 218.
- ↑ Sagen.at: Russen in Wien.
- ↑ standard.at: Russenluster: ein Gruß aus dem Osten 31. Jänner 2006.
- ↑ http://www.boehlau-verlag.com/download/162046/978-3-412-20456-3_WB.pdf