Ryōji Ikeda

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Ryōji Ikeda (jap.

池田亮司

, Ikeda Ryōji; * 1966 in der Präfektur Gifu, Japan) ist ein japanischer Klang- und Videokünstler und zählt zu den innovativsten Musikern der zeitgenössischen elektronischen Tanzmusik.[1]

Leben

Ikeda begann 1990 als DJ zu arbeiten und war später u. a. Mitglied bei dem Multimediaprojekt Dumb Type (ab 1994). Zusammen mit Carsten Nicolai, auf dessen Label Raster-Noton er einige Alben veröffentlicht hat, bildet er das Projekt Cyclo. Weiterhin gab es Kollaborationen mit Ryūichi Sakamoto. Daneben stehen vielfältige Zusammenarbeiten mit Kulturinstituten wie dem Centre Georges Pompidou oder dem Millennium Dome. Er lebt und arbeitet in Paris.[2] Die CD matrix gewann 2001 den Prix Ars Electronica in der Sparte „Digital Musics“.

Ikeda erforscht und präsentiert Einzelheiten der mathematischen und physikalischen Qualitäten von Klang im Bereich der elektronischen Musik, dabei widmet er sich insbesondere fest definierten Frequenzen auch im Grenzbereich des Hörbaren und ihrer Rezeption als Musik durch das menschliche Gehör. Veröffentlicht wurden Konzerte, Live-Performances, Soundskulpturen und CDs. Seine Vorgehensweise ist zumeist an rhythmischen Loops orientiert, bei denen die klassischen Perkussionsinstrumente (hh, bd, sn) durch repetitive Folgen kurzer Töne / Geräusche substituiert werden, er veröffentlicht aber auch Stücke, die ausschließlich aus Klangflächen ohne ausgeprägte Rhythmik bestehen. Seine Sounds werden scheinbar hauptsächlich aus digitalen Quellen generiert.[3]

Diskografie (Auswahl)

  • 1995: 1000 Fragments (CCI Recordings)
  • 1997: +/- (Touch)
  • 1998: Time and Space (Staalplaat)
  • 1998: 0°C (Touch)
  • 2001: matrix (Touch)
  • 2003: op. (Touch)
  • 2005: Dataplex (Raster-Noton, CCI Recordings)
  • 2008: Test Pattern (Raster-Noton, CCI Recordings)
  • 2010: Dataphonics (Dis Voir)
  • 2013: Supercodex (Raster-Noton, CCI Recordings)

Visuelle Arbeiten

Ikeda nutzt im Kunstmuseum Wolfsburg, wo er vom 7. Dezember 2019 bis zum 29. März 2020 unter dem Titel „data-verse“ zu sehen ist, für seine dortige Großprojektion zwei Wände der Ausstellungshalle mit den Maßen etwa 10 × 18 m. Projiziert werden wechselnde Bildsequenzen des Körpers, des Gehirns, auch Schaltkreise, Stadtpläne, Klimazonen, Bahnen des Flugverkehrs, Eruptionen der Sonne, Galaxien usw.

Musikalisch werden die Projektionen minimalistisch mit kaum hörbaren Sinustönen bis hin zu dumpfen Bassklängen untermalt.

Ausstellungen (Auswahl)

Quelle:[7]

Literatur

  • Kunstmuseum Wolfsburg (Hrsg.): Ryoji Ikeda data-verse. 7. Dezember 2019 bis zum 29. März 2020. Faltblatt.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ryōji Ikeda bei e-artnow.org, abgerufen am 6. Juli 2016
  2. Biography bei ryojiikeda.com, abgerufen am 27. Juni 2014
  3. Ryoji Ikeda: Von den Socken bei de-bug.de, abgerufen am 27. Juni 2014
  4. Mitteilung zur Ausstellung (Memento des Originals vom 27. Juni 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.macm.org, abgerufen am 1. September 2014.
  5. GLOBALE: Ryoji Ikeda | 21.06.2015 bis 09.08.2015 | ZKM. Abgerufen am 13. Februar 2018.
  6. Ryoji Ikeda | π, e, ø | Almine Rech Gallery. Abgerufen am 13. Februar 2018 (englisch).
  7. ryoji ikeda | exhibitions. Abgerufen am 13. Februar 2018 (englisch).