Sächsischer Bergsteigerbund
Sächsischer Bergsteigerbund e. V., Sektion des Deutschen Alpenvereins (SBB) | |
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Zweck: | Bergsportverband |
Vorsitz: | Peter Rüger |
Geschäftsführer: | Uwe Daniel (Interiemsgeschäftsführer) |
Gründungsdatum: | 1. März 1911, Wiedergründung 21. Dezember 1989 |
Auflösungsdatum: | 1945 |
Mitgliederzahl: | 16.984 (Stand: 31. Dezember 2021)[1] |
Sitz: | Dresden, Sachsen |
Website: | Bergsteigerbund.de |
Der Sächsische Bergsteigerbund e. V., Sektion des Deutschen Alpenvereins (SBB) ist ein Bund von Einzelmitgliedern, kleinen und größeren Klubs und der größte Bergsportverband der Region für bergsportliche Aktivitäten in der Sächsischen Schweiz und deren Umgebung. Er ist der größte Sportverband in Sachsen. Ziel des SBB ist es, das Bergsteigen und alpine Sportarten in den Alpen und den deutschen Mittelgebirgen zu fördern. Als Gebietsbetreuer für das Klettergebiet Sächsische Schweiz im Deutschen Alpenverein (DAV) engagiert sich der Verein in erster Linie für die Sächsische Schweiz, das Sächsische Klettern und den Schutz der Natur im Nationalpark Sächsische Schweiz.
Diese Ziele verfolgt der Verein mit verschiedenen Mitteln. Auf der einen Seite sind das Maßnahmen zur Sicherstellung des Bergsteigens, wie die Betreuung der Ringe, Abseilösen und Gipfelbücher, die Felssanierung und die Sicherung von Wegen, auf der anderen Seite aber auch Ausbildungsmaßnahmen, die Fortschreibung der Sächsischen Kletterregeln,[2] die Durchführung gemeinsamer Bergfahrten und die Pflege kultureller Werte. Der SBB hat eigene Chöre und unterhält zwei Hütten im Elbsandsteingebirge und ein Archiv für die Gipfelbücher der Sächsischen Schweiz. Eine Arbeitsgruppe des Vereins beurteilt neu erschlossene Kletterwege (Erstbegehungen) auf die Einhaltung der sächsischen Kletterregeln.
Der SBB ist ein eingetragener Verein und unterhält Geschäftsstellen in Dresden. Des Weiteren unterhält die Ortsgruppe Pirna eine eigene Geschäftsstelle in Pirna-Sonnenstein.
Geschichte
Der SBB wurde am 1. März 1911 gegründet, zu den ersten Mitgliedern gehörte unter anderem Rudolf Fehrmann. Wie alle deutschen Vereine wurde der SBB 1945 verboten. Er konnte in der Nachkriegszeit und der DDR seine Aktivitäten nicht wieder aufnehmen. Am 21. Dezember 1989 wurde der SBB in Dresden wiedergegründet. Im Sommer 1990 wurde er Sektion des Deutschen Alpenvereins, wo er mit aktuell 16.984 Mitgliedern[1] auf Rang 12 steht. Damit ist er einer der größten Sportvereine Deutschlands.
Organisation
Die Organisation des Vereins erfolgt in überwiegend ehrenamtlichen Strukturen. Lediglich eine Handvoll hauptamtlicher Mitarbeiter betreuen die Geschäftsstelle.
Laut Satzung ist die Mitgliederversammlung das höchste Gremium des SBB. In der Regel wird die Mitgliederversammlung einmal jährlich einberufen. Für die Umsetzung von Beschlüssen der Mitgliederversammlung und die Durchsetzung der Satzung ist der Vorstand zuständig, dieser besteht aus 8 Mitgliedern. Für die Verwaltung (Buchhaltung, Mitgliederverwaltung) des Vereins sind größtenteils die hauptamtlichen Mitarbeiter der Geschäftsstelle zuständig.[3]
Kultur
Zum Bergsteigen oder Wandern gehört das Singen schon seit langem dazu. So liegt es nahe, dass der Verein sich auch auf diesem Gebiet engagiert. Die drei Chöre des SBB sind die Bergfinken Dresden (gegründet 1920), der Bergsteigerchor Sebnitz (1928) und der Männerchor Sächsische Schweiz (1977). Sie pflegen und entwickeln das sächsische und deutsche Berg- und Wanderliedergut, ihr Repertoire umfasst aber auch Volks- und Heimatlieder sowie klassische Werke. Auftritte der Chöre umrahmen verschiedenste Veranstaltungen des SBB.[4] Der auch bekannte Sächsische Bergsteigerchor Kurt Schlosser ist dagegen kein Chor des SBB.
Hütten des SBB
- Bielatal-Hütte auf 380 m ü. NHN, im Bielatal
- Saupsdorfer Hütte auf 285 m ü. NHN, in Saupsdorf
Kletterhalle Dresden
In Dresden betreibt der SBB seit dem 30. Januar 2015 ein Vereinszentrum mit DAV-Kletterhalle.[5]
Ehrenmitglieder
Der SBB hat im Laufe der Jahre Personen, die sich um den SBB und das Sächsische Bergsteigen verdient gemacht haben, zu Ehrenmitgliedern ernannt, einzelne ehemalige Vorsitzende wurden zu Ehrenvorsitzenden ernannt.[6]
Ehrenmitglieder:
- Willy Häntzschel (1906–1993)
- Fritz Petzold (1902–1986, posthum)
- Welly Petzold (1906–2001)
- Dietrich Hasse (1933–2022)
- Arthur Treutler (1932–2015)
- Peter Rüger (* 1964)
- Alfred Neugebauer (1914–2006)
- Irmgard Uhlig (1910–2011)
- Dietmar Heinicke (* 1936)
- Gisbert Ludewig (* 1930)
- Herbert Richter (* 1935)
- Gunter Seifert (* 1943)
- Bernd Arnold (* 1947)
- Peter Rölke (* 1965)
- Alexander Nareike (* 1971)
Ehrenvorsitzende:
- Paul Gimmel (1889–1960)
- Willy Ehrlich (1896–1993)
- Ulrich Voigt (* 1934)
Literatur
- Albert Goldammer und Martin Wächtler: Bergsteigen in Sachsen; Sächsischer Bergsteigerbund. Dresden 1936.
- Autorenkollektiv: Festschrift 100 Jahre Sächsischer Bergsteigerbund. Dresden 2011.
Weblinks
- Sächsischer Bergsteigerbund
- Sektionsschriften Sächsischer Bergsteigerbund (Digitalisate der Bibliothek des DAV)
- Sächsischer Bergsteigerbund im Historischen Alpenarchiv der Alpenvereine in Deutschland, Österreich und Südtirol (temporär offline)
- Bielatal-Hütte
- Saupsdorfer Hütte
Einzelnachweise
- ↑ a b Sächsischer Bergsteigerbund, Deutscher Alpenverein, alpenverein.de, abgerufen am 17. Juni 2022
- ↑ Die Sächsischen Kletterregeln, bergsteigerbund.de, abgerufen am 2. August 2018
- ↑ Satzung des Sächsischen Bergsteigerbundes e.V. | Sächsischer Bergsteigerbund e.V. In: Sächsischer Bergsteigerbund e.V. (bergsteigerbund.de [abgerufen am 3. Mai 2017]).
- ↑ Sächsischer Bergsteigerbund: Partner & Freunde. Abgerufen am 15. Oktober 2017.
- ↑ Bergsteigerbund.de: Kletterhalle Dresden
- ↑ Bergsteigerbund.de: Ehrenmitglieder des SBB