SECI-Modell

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Transformation des Wissens
Die zwei Dimensionen des Wissens

Das SECI-Modell (Socialization, Externalization, Combination, Internalization) ist ein von den Japanern Ikujiro Nonaka und Hirotaka Takeuchi vorgestelltes Modell zur Modellierung der Wissenserzeugung, das als Grundlage des Wissensmanagements dient. Das Modell wurde erstmals 1995 in ihrem Buch „The Knowledge Creating Company“ (deutsch 1997 als „Die Organisation des Wissens“) vorgestellt, das großen Einfluss auf die folgende Literatur und Forschung zum Thema Wissensmanagement ausübte und inzwischen als einer der Klassiker dieser noch relativ jungen Disziplin angesehen werden kann.

Aufbauend auf dem 1966 von Michael Polanyi vorgestellten Begriff des impliziten Wissens entwerfen Nonaka und Takeuchi ein Modell, bei dem Wissen in einer kontinuierlichen Transformation zwischen implizitem und explizitem Wissen erzeugt wird. Durch aufeinander folgende Prozesse der „Externalisierung“ (implizit zu explizit), „Kombination“ (explizit zu explizit), „Internalisierung“ (explizit zu implizit) und „Sozialisation“ (implizit zu implizit) wird Wissen innerhalb einer Organisation spiralförmig von individuellem Wissen auf höhere Organisationsstufen wie Personengruppen und ganze Firmen gehoben. Wissen wird dabei als zweidimensionales Phänomen verstanden, das zwar grundsätzlich nur von Individuen erzeugt, aber im Rahmen des SECI-Modells erweitert und nutzbar gemacht werden kann.

Sozialisation: Wissen wird in der betrieblichen Zusammenarbeit erworben und ist implizit vorhanden.

Externalisierung: Implizit vorhandenes Wissen wird erfasst, dokumentiert und damit in explizites Wissen transferiert (Berichte, …).

Kombination (engl.: Combination): Das durch Externalisierung neu geschaffene explizite Wissen wird mit anderen expliziten Wissen kombiniert z. B. durch Diskussionen.

Internalisierung (lat.: verinnerlichen): Neues Wissen wird verinnerlicht. Es ist als implizites Wissen vorhanden und kann im Wege der Sozialisation an andere weitergegeben werden.

Literatur

  • Ikujirō Nonaka, Hirotaka Takeuchi: Die Organisation des Wissens. Wie japanische Unternehmen eine brachliegende Ressource nutzbar machen. Aus dem Englischen von Friedrich Mader. Campus-Verlag, Frankfurt am Main u. a. 1997, ISBN 978-3-593-35643-3.
  • Ikujiro Nonaka, Ryoko Toyama, Noboru Konno: SECI, Ba and Leadership: A Unified Model Of Dynamic Knowledge-Creation. In: Long Range Planning. Bd. 33, Nr. 1, 2000, S. 5–34, doi:10.1016/S0024-6301(99)00115-6.
  • Michael Polanyi: Personal Knowledge. Towards a post-critical philosophy. The University of Chicago Press, Chicago IL 1958.
  • Michael Polanyi: Implizites Wissen (= Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft. 543). Suhrkamp, Frankfurt am Main 1985, ISBN 3-518-28143-7.
  • Günther Schanz: Implizites Wissen. Phänomen und Erfolgsfaktor, neurobiologische und soziokulturelle Grundlagen, Möglichkeiten problembewussten Gestaltens. Rainer Hampp, München 2006, ISBN 3-86618-007-1.
  • Markus Schönemann: Management von Wissen und Können. Ein Beitrag zur Neuausrichtung des Wissensmanagements. VDM-Verlag Müller, Saarbrücken 2008, ISBN 978-3-639-03181-2.
  • Georg Schreyögg, Daniel Geiger: Wenn alles Wissen ist, ist Wissen am Ende nichts?! In: Die Betriebswirtschaft. Bd. 63, Nr. 1, 2003, ISSN 0342-7064, S. 7–22, (Digitalisat (PDF; 235 KB)).

Weblinks