SNCF Y 6020

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ETAT ZZ 207 bis ETAT ZZ 221
SNCF Y 6020
SNCF Y 6020 (6022 F W).jpg
Nummerierung: ETAT ZZ 207–ETAT ZZ 221, PLM, EST, AL, Nord
SNCF Y 6021–SNCF Y 6041
Anzahl: 21+1
Hersteller: Baudet Donon Roussel (BDR)
Baujahr(e): 1931–1932
Achsformel: B
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 8890 mm
Höhe: 3790 mm
Breite: 2570 mm
Fester Radstand: 3540 mm
Gesamtradstand: 3540 mm
Dienstmasse: 29,4 t
Höchstgeschwindigkeit: 54 km/h
Dauerleistung: 100 PS
Treibraddurchmesser: 1050 mm
Motorentyp: Mercedes Benz
Renault
Leistungsübertragung: Ketten
Antrieb: diesel-mechanisch

Die Diesellokomotiven der Reihe Y 6020 der SNCF waren Rangiertraktoren (locotracteur), die in den 1930er Jahren von der staatlichen Eisenbahngesellschaft Chemins de fer de l’État (ETAT) beschafft wurden. Baugleiche Einzelstücke wurden von den Chemins de fer de l’Est (EST), der Administration des chemins de fer d’Alsace et de Lorraine (AL), der Compagnie des chemins de fer du Nord (Nord) und der Compagnie du chemin de fer Paris-Lyon-Méditerranée (PLM) beschafft und in diese Baureihe einsortiert.

Geschichte und Beschreibung

SNCFY Y 6022 in Remiremont (Vosges 88)

Die unter der Herstellerbezeichnung 12V 100D HN5 in den Jahren 1931 und 1932 von Baudet Donon Roussel (BDR) beschafften Rangierlokomotiven gingen bei der ETAT als ZZ 207 bis ZZ 221 in Dienst. Abschließend folgten noch zwei Fahrzeuge als ZZ 351 und ZZ 352 des Herstellertyps 8V 100 HN6. Die BDR fusionierte im Jahre 1960 mit der später unter EIFFAGE METAL firmierenden Metallbauunternehmung, die auf den Gründer Gustave Eiffel zurückgeht. Die Lokomotiven hatten ursprünglich einen 100 PS starken Motor der Hersteller Mercedes Benz und Renault.

Mit der Gründung der SNCF im Jahre 1938 erhielten die 17 Fahrzeuge der ETAT die Nummern LZZ BD 10201 bis 10205 und LZZ BD 10211 bis 10222. Im Jahre 1946 erhielten diese zusammen mit den einzelnen Beschaffungen der anderen Bahngesellschaften einen neuen Motor des Herstellers Willème mit 115 PS und zwei Jahre später die Baureihenbezeichnungen Y BD 10200 (20 Fahrzeuge) und Y BD 10400 (zwei Fahrzeuge).

In den Jahren 1960–1961 wurden die Maschinen abermals generalüberholt und erhielten einen 150 PS starken Reihen-Sechszylinder-Dieselmotor mit der Bezeichnung F6M 517P – wieder des Herstellers Willème. Das originale mechanische 6-Gang-Getriebe wurde durch ein hydromechanisches 8-Gang-Getriebe des Herstellers CFD (Ateliers CFD de Montmirail) ersetzt. Die Modernisierungen wurden von der Firma Ateliers de Nevers durchgeführt.

Im Zuge dessen erhielten sie auch ihre zuletzt gültige Bezeichnung als Y 6024 bis Y 6037, ohne das Fahrzeug ZZ 221 (Y BD 10205), das nicht umgebaut wurde. Zwei Maschinen der PLM folgten als Y 6038 und Y 6039, die jüngeren ZZ 351 und ZZ 352 der ETAT wurden zu Y 6040 und Y 6041. Als Y 6021 bis Y 6023 liefen fortan die Einzelstücke von EST, AL und Nord.

Verbleibe und erhaltene Lokomotiven

Die als Denkmal in einem Industriegebiet der Stadt Remiremont, eineinhalb Kilometer nordwestlich des Bahnhofs an der Eisenbahnstrecke aufgestellte Lokomotive Y 6022 wurde 2012 verschrottet.

Ein nicht identifiziertes Exemplar der Baureihe war bei der Chemin de fer touristique de la Sarthe (Transvap) in Beille (Sarthe 72) als Ersatzteilspender hinterstellt und sollte verschrottet werden.[1] 2007 kam es zur Museumsbahn Chemin de Fer Touristique des Hautes Falaises (CFTHF) in Tourville-les-Ifs (Seine Maritime 76).[2][3] Dort war die Lokomotive im Oktober 2014 zusammen mit einem noch älteren Rangiergerät der Firma BDR aus dem Jahre 1930 in nicht aufgearbeitetem Zustand vorhanden.[4]

Zwei weitere ebenfalls nicht identifizierte Exemplare war bei Pontivy im Département Morbihan in der Region Bretagne abgestellt[5] und im Industriegebiet der Gemeinde Rouxmesnil-Bouteilles im Département Seine-Maritime in der Region Normandie.[6]

Betriebsfähig erhalten geblieben ist somit nur eine Maschine mit der Beschriftung ETAT Z 218 (das wäre die frühere SNCF Y 6035) bei der Museumsbahn Train de la canner, die vom Verein Association Lorraine d'Exploitation et de Modélisme Ferroviaires (ALEMF)[7] auf der Eisenbahnstrecke von Vigy nach Hombourg-Budange im Département Moselle unterhalten wird.[8] Die Identität dieses Exemplars ist allerdings nicht gesichert. Das Fahrzeug befand sich im Jahre 1994 bei der Lokwerkstatt Société d'Applications Diesel (SAD) in Illange.[9]

Eine weitere fast baugleiche Maschine von BDR aus dem Jahre 1932 hatte als "Y 12004" beim Train touristique de Marqueze (TTM) in Sabres überlebt.[10][11] Der Verein betreibt eine Museumsbahn auf einer der Strecken der Société Anonyme des Voies Ferrées des Landes (VFL). Ob das Fahrzeug zuvor hier in Dienst war, ist nicht bekannt. Es entstammt einer Serie von vier Fahrzeugen, die als BDR-14 bis BDR-17 bei Nord in Dienst gestellt wurden und bei der SNCF als Y BD 12001 bis Y BD 12004 eingereiht waren.[12][13] Das Fahrzeug gehört inzwischen dem Parc naturel régional des Landes de Gascogne in Sabres[14] und befindet sich zusammen mit SNCF Y 6233 und CFTA BB 4028 beim Ecomusée de Marquèze in Sabres.[15]

Eine nahezu baugleiche Lokomotive war bei einem Silobetrieb im Weiler la Chapelle du Chêne der Gemeinde Vion im Département Sarthe bei einem Industriebetrieb im Einsatz.[16]

Modelle

Eine Wiedergabe im Maßstab 1:43 war in den 2010er Jahren bei Haxo Modele - Roger PICHON projektiert.[17]

Siehe auch

Weblinks

Commons: SNCF Y 6020 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise