SSB T2

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SSB T2
T2 Nr.804 in der Straßenbahnwelt Stuttgart
Nummerierung: 701–823
Anzahl: 118
Hersteller: Maschinenfabrik Esslingen
Baujahr(e): 1954–1957
Spurweite: 1000 mm (Meterspur)
Motorentyp: Gleichstrommotor
Stromsystem: 600 V DC
Stromübertragung: Oberleitung
Antrieb: Elektroantrieb
Kupplungstyp: Scharfenbergkupplung

Der T2 ist ein von der Maschinenfabrik Esslingen gebauter zweiachsiger Straßenbahn-Triebwagen der Stuttgarter Straßenbahnen AG. Er wird auch Typ 29 genannt. Die 1954 bis 1957 gelieferten Fahrzeuge waren die letzten für die Stuttgarter Straßenbahn gebauten Zweiachser. Drei baugleiche Fahrzeuge wurden auch an die Straßenbahn Reutlingen geliefert. Beiwagen des passenden Typs B2 wurden ebenfalls nach Stuttgart und nach Reutlingen geliefert.

1964 wurden 70 T2 zu Doppeltriebwagen des Typs DoT4 umgebaut, indem je zwei Fahrzeuge durch ein Mittelstück verbunden wurden. In dieser Form waren die Triebwagen noch bis 1985 im Einsatz.

Die letzten nicht umgebauten T2 wurden 1976 ausgemustert. Ausgenommen Triebwagen 802 vom Typ 29.5, der als fahrbereiter Museumswagen bei den SSB verblieb. Der 1976 noch fast im Auslieferungszustand erhaltene Triebwagen 804, der ebenfalls zum Typ 29.5 gehört, wurde auf Betreiben einiger Straßenbahnfreunde zunächst in Ostheim hinterstellt und gehört heute zum nicht betriebsfähigen Bestand der Straßenbahnwelt Stuttgart.

Außerdem wurden Anfang der 1970er-Jahre einige T2 und B2 an die Straßenbahn in Mülheim an der Ruhr verkauft, dort blieben sie bis Anfang der 1980er-Jahre im Einsatz. Die Straßenbahn Ulm erwarb keine Triebwagen, jedoch einige Beiwagen, die dort bis Ende der 1980er-Jahre eingesetzt wurden.

Die beiden Schleifwagen

Die Schleifwagen 2002 und 2003 im Depot
Innenansicht eines Schleifwagens

1973 wurden die Triebwagen 822 und 823 durch die SSB und Schörling zu Schleifwagen umgebaut und sind noch heute als Wagen 2002 und 2003 im Einsatz. Im Zuge des Umbaus wurde die Innenausstattung im Fahrgastraum entfernt. Stattdessen wurden Wassertanks zur Kühlung beziehungsweise zur Verhinderung des Funkenflugs beim Schleifvorgang sowie weitere Aggregate im Wageninneren untergebracht.

Geschliffen wird im sogenannten Rutschersteinbetrieb, dabei werden pro Triebwagen auf jeder Seite jeweils zwei Schleifsteine auf den Schienenkopf gepresst und während der Fahrt wird dieser dann geschliffen. Um ein besseres Schleifergebnis zu erzielen, verkehren die beiden Triebwagen in der Regel in Mehrfachtraktion.

Bis zu einer Hauptuntersuchung im Jahr 1995 waren die Wagen in verkehrsorange lackiert. Die Hauptwerkstatt verließen sie in ginstergelb und einer an die GT4 angepassten Steuerung. Trotz Einstellung des meterspurigen Straßenbahnbetriebs im Dezember 2007 sind sie auch weiterhin im Betriebsbestand und pflegen die Schienen im Verlauf der beiden Museumslinien 21 und 23.

Der Fahrleitungsmesswagen

Der Fahrleitungsmesswagen 2033

Außerdem befindet sich noch der Triebwagen 2033 (ehemals 815) im Bestand. Der 1975 zum Fahrleitungsmesswagen umgebaute Wagen ist mit einer Beobachtungskanzel auf der B-Seite ausgestattet worden, um während der Fahrt Höhe und Seitenlage der Oberleitung zu kontrollieren. Außerdem besitzt der Wagen die Möglichkeit, die Fahrdrahtspannung zu messen und verfügt zusätzlich über einen statischen Wechselrichter von 600 beziehungsweise 750 auf 220 Volt. 1997 ist der Wagen dem, heute Straßenbahnwelt Stuttgart genannten, Straßenbahnmuseum für Rangier- und Transportaufgaben zugeteilt worden. Seit 2008 gehört das Fahrzeug zum nicht betriebsfähigen Bestand der Straßenbahnwelt Stuttgart.

Die einzelnen Lieferungen

Typ Baujahre Betriebsnummern Fabriknummern
29.1 1954 751–777 23576–23602
29.2 1954–55 778–794 23728–23744
29.3 1955 701–710
711–740
23718–23727
23796–23825
29.4 1955 741–750 23851–23860
29.5 1956–57 795–823 24861–24889

Literatur

  • Gottfried Bauer, Ulrich Theurer, Claude Jeanmaire: Die Fahrzeuge der Stuttgarter Straßenbahnen, Verlag Eisenbahn, Villigen 1979, ISBN 3-85649-033-7.

Weblinks