S 64 (Kriegsmarine)

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S 64
Bauwerft Lürssen Vegesack
Technische Daten
Länge 34,94 m
Breite 5,28 m
Tiefgang 1,67 m
Verdrängung 92,5 / 115,0 t
Motoren 3× Daimler-Benz MB501 Diesel-Motoren (1500/2000 PS)
PS 6.000
Diesel-Dyn 15 kW, 110 Volt
Propeller 3× dreiflügelig, 1,08 m Durchmesser
Geschwindigkeit 39 kn
Reichweite ca. 700 sm bei 39 kn
Brennstoff 13,5 t
Besatzung 24/31 (1/2 Offiziere, 23/29 Mannschaften)
Bewaffnung 2 Torpedorohre – 4 Torpedos 53,3 cm
2× 20-mm-Maschinenkanone (C/30 oder C/38)
1× 7,9-mm-Maschinengewehr

Das Schnellboot S 64 war vom Typ S 38 (Weiterentwicklung des Typs S 26) und wurde auf der Lürssenwerft gebaut.

Technik

S 64 erhielt wie seine Vorgänger eine normale ungepanzerte Brücke, was sich ab S 67 änderte. Das Boot war ein Rundspant-Doppelkraweel-Eiche/Mahagoni/Weißzeder/Oregonpine/Leichtmetall-Kompositbau, Motorenfundament 3-mm-Stahlblech mit Flacheisengurtung mit Back, Vorschiff mit Knickspant. Die Propellerwellen waren in einem festen Ruderleitblock hinter den Propellern gelagert, was eine erhebliche Geschwindigkeitserhöhung brachte. Das Halbbalanceruder mit zwei seitlichen Staurudern im Schraubenstrom, der sogenannte Lürssen-Effekt, steigerte die Geschwindigkeit zusätzlich.

Dienstzeit

Das Boot wurde am 2. November 1941 in der 4. Schnellboot-Flottille in Dienst gestellt, hier wurde es im Englischen Kanal an unterschiedlichen Mineneinsätzen und als Deckungsfahrzeug eingesetzt. Dabei konnte S 64 unter Oblt.z.S. Friedrich-Wilhelm Wilcke am 28. November 1941 den britischen Tanker Asperity mit 699 BRT durch einen Torpedo versenken.[1]

Das Boot wurde dann Ende 1942 gemeinsam mit S 66 (aus der 4. Schnellboot-Flottille) und S 118 (aus der 2. Schnellboot-Flottille) in die 8. Schnellboot-Flottille nach Norwegen verlegt und es gehörte ab Anfang Juni 1944 der 2. Schnellboot-Schulflottille der Schnellboot-Lehrdivision an.

Am 18. März 1945 versenkte S 64 gemeinsam mit S 81 das sowjetische S-Boot TKA-66 und beschädigte TKA-195. Ende des gleichen Monats wurden von der Patrouille S 64, S 69 und S 81 die sowjetische S-Boote TKA-166, TKA-181 und TKA-199 versenkt.

Mit dem Kriegsende 1945 ging das Boot als Kriegsbeute an die USA und wurde am 18. Januar 1946 bei Office of Military Government for Germany (OMGUS) verzeichnet. Ab 1947 ging das Boot als LYN an Norwegen und ab 1951 an Dänemark als Stormfuglen, wo es 1962 außer Dienst gestellt wurde.

Zugehörigkeit

Zeitraum Flottille
02.11.1941 4. Schnellboot-Flottille
04.12.1942 8. Schnellboot-Flottille
01.06.1944 2. Schnellboot-Schulflottille

Einzelnachweise

  1. Jürgen Rohwer, Gerhard Hümmelchen: Chronik des Seekrieges, November 1941. wlb-stuttgart.de; abgerufen am 24. August 2008