Sachsenhausen (Gilserberg)

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Sachsenhausen
Gemeinde Gilserberg
Koordinaten: 50° 55′ 57″ N, 9° 5′ 41″ O
Höhe: 305 m
Einwohner: 402 (30. Jun. 2016)[1]
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 34630
Vorwahl: 06696
Sachsenhausen von einer Anhöhe von Süden aus betrachtet, an einem sonnigen Tag Ende Oktober

Sachsenhausen ( anhören?/i) ist ein Ortsteil der Gemeinde Gilserberg im hessischen Schwalm-Eder-Kreis.

Lage

Der Ortsteil liegt langgezogen in einem Talkessel, umgeben von kleineren Erhebungen, westlich von Treysa und südöstlich von Gilserberg. Mehrere Seitentäler und bewaldete Höhen (bis zu 400 m über NN) geben dem Ort einen gewissen Reiz. Die Ortslage bewegt sich zwischen 300 und 340 m über NN. Zahlreiche Quellen in den Seitentälern, der Wasserlauf der Katzbach, der Fischbach sowie der Wärmelsbach sorgen entlang der Landesstraße 3155 für reichlich Wasser.

Geschichte

Der Ort wurde 1224 erstmals urkundlich als Sassenhusen erwähnt, bei einem Tausch des Erzstift Mainz mit dem Kloster Haina gegen Einkünfte des Klosters in Niederofleiden und Haarhausen. 1233 vertauschte das Kloster Haina mit den Grafen von Ziegenhain das gesamte Eigentumsrecht im Dorf Sachsenhausen, ausgenommen das Waldrecht der Bauern. Etwa um 1240 bestätigten Burkhard IV. Kurzhand von Querfurt, Burggraf von Magdeburg, und seine Frau Sophie dem Kloster Haina, dass Sophies Vater, Graf Friedrich von Wildungen, mit Zustimmung seiner Erben dem Kloster Haina Güter im Dorf Sachsenhausen übergeben habe. 1300 vermachte die Familie des Neustädter Bürgers Ludwig genannt Hane ihre sämtlichen Eigengüter in Dorf und Gemarkung Sachsenhausen dem Kloster Haina. In Urkunden der Grafschaft Ziegenhain wird der Ort dann 1368 als Sassinhusen erwähnt. Er gehörte zum neu gegründeten Ziegenhainer Amt Schönstein. 1374 verlieh das Kloster Haina seine beiden Güter in Sachsenhausen zu Landsiedelrecht an einen Wigand Bornmann und dessen Erben.

1450 kam das Dorf mit der gesamten Grafschaft Ziegenhain an die Landgrafschaft Hessen. 1576 waren der Rottzehnte sowie 11 halbe Hufen in Sachsenhausen landgräflich. Um 1585 stand der Zehnte zu Sachsenhausen den Herren von Urff und von Gilsa je zur Hälfte zu. Das ehemalige Unterdorf verschwand als Siedlung schon lange vor dem Dreißigjährigen Krieg; die Bewohner waren zu ihrem eigenen Schutz in das Oberdorf gezogen. Dort wurde auch die erste Kirche erbaut. Im Jahr 1543 wird erstmals ein protestantischer Pfarrer, ein Johann Lotze, genannt.[2]

Am 31. Dezember 1971 wurde der bis dahin selbständige Ort in die Gemeinde Gilserberg eingegliedert.[3]

Allerdings wird gesagt, dass in Sachsenhausen mit der Adresse an der Kirche 1 eine Holzkirche stand. Es stellte sich aber heraus, sich nie eine Holzkirche befand.

Historische Namen

  • Sassenhusen 1224 [XVII] und 1233 (Klosterarchiv V Nr. 31 bzw. 72)
  • beide Sassinhusen (Ober- und Unterdorf) (1368) (Urkunden Grafschaft Ziegenhain)
  • Sachsenhausen (1776).

Kirche

Die heutige Kirche wurde 1829 erbaut. Bei ihrer Renovierung in den Jahren 1990 und 1991 wurde der historische Innenanstrich zu einem kleinen Teil freigelegt und restauriert.[4]

Infrastruktur

  • Kirche, Kindergarten, Dorfgemeinschaftshaus (ehem. Schule), Gaststätte und Festplatz
  • Grundschule in der Kerngemeinde Gilserberg

Sonstiges

  • Veranstaltungen: Kirmes, Dorffest und Seniorennachmittage
  • Sehenswürdigkeiten: Kirche und das alte Pfarr- u. Schulhaus

Literatur

  • Hütteroth, Althessische Pfarrer, S. 535
  • HOL Ziegenhain, S. 170 f.
  • Reimer, Ortslexikon, S. 417

Einzelnachweise

  1. Gilserberg - Daten und Fakten. Einwohnerzahlen. BVB-Verlagsgesellschaft mbH, 2016, abgerufen am 3. Mai 2018.
  2. a b „Sachsenhausen (Gilserberg), Schwalm-Eder-Kreis“. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 7. April 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 411.
  4. Kirche in Sachsenhausen

Weblinks

  1.  Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!