Sailor Jerry

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Sailor Jerry (Bürgerlicher Name: Norman Keith Collins) (* 14. Januar 1911 in Reno (Nevada); † 12. Juni 1973) war ein US-amerikanischer Tätowierer, u. a. Lehrer von Don Ed Hardy.[1]

Leben

Collins wurde am 14. Januar 1911 in Reno (Nevada) geboren. Er gilt als Amerikas führender Tattoo-Künstler seiner Zeit. Dort wird das Tattoo-Handwerk sogar in die Äras “BSJ” und “ASJ” unterteilt: “Before Sailor Jerry” und “After Sailor Jerry”.[2] Er lernte das Tätowieren von “Big Mike” aus Palmer in Alaska und Gib “Tatts” Thomas aus Chicago.[3] Im Alter von 19 Jahren trat Collins in die United States Navy ein. Sailor Jerry blieb sein ganzes Leben lang ein Seemann. Künstlerisch wurde er also einerseits von seiner soldatischen Haltung als amerikanischer Seefahrer und andererseits von der Mystik und den technischen Fähigkeiten des fernen Ostens beeinflusst.[4] Auch während seiner Karriere als Tätowierer arbeitete er als lizenzierter Kapitän eines großen Dreimastschoners, auf dem er Führungen der Hawaii-Inseln unternahm.

Collins erweitert die Palette von Farben durch die Entwicklung eigener Pigmente. Er entwickelte Nadel-Formationen, die die eingebetteten Pigmente mit geringerem Verletzungsrisiko in die Haut einbrachten und verwendete als einer der ersten Tätowierer Einweg-Nadeln und Sterilisationsgeräte. Tattoos betrachtete er als die ultimative Rebellion. In seinem Studio in Honolulu verfeinerte er den Fette-Linie-Stil, den er von Horihide in Japan gelernt hatte.[5] Collins lehrte Ed Hardy und Mike Malone das Tätowieren.

Norman Collins ist auf dem National Memorial Cemetery of the Pacific begraben, einem Soldatenfriedhof in Punchbowl Crater in Honolulu. Mike Malone übernahm Sailor Jerrys Tattoostudio nach dessen Tod.

Sailor Jerry Ltd.

Eine Flasche Sailor Jerry's Spiced Navy Rum

Im Jahr 1999 gründeten Ed Hardy und Malone die Sailor Jerry Ltd., produzierten Kleidung und eine Sammlung von anderen Gegenständen, wie z. B. Aschenbecher, Sneakers, Spielkarten, Schlüssel und Schnapsgläser.

Sailor Jerry Ltd. produziert einen 40-prozentigen Navy-Rum mit einem von Sailor Jerry entworfenen Hula-Mädchen auf dem Etikett. Bei einer leeren Flasche sind auf der Innenseite des Etiketts weitere von ihm entworfene Pin-up-Girls sichtbar. Der Rum wird auf den Jungferninseln destilliert.[6]

Literatur

  • Albert L. Morse: The Tattooists. 1. Auflage. 1977, ISBN 0-918320-01-1.
  • Marcel Feige: Tattoo- und Piercing-Lexikon – Kult und Kultur der Körperkunst. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2004, ISBN 3-89602-541-4.
  • Kevin Whitton: Moon Honolulu & Oahu. 1. Auflage. Hachette UK, 2016, ISBN 978-1-63121-387-8.

Einzelnachweise

  1. Dennis Hevesi: Michael Malone, 64, Who Drew Tattoos With Flash and Flourish, Is Dead. In: nytimes.com. 30. April 2007, abgerufen am 5. März 2016.
  2. tattoo-bewertung.de abgerufen am 22. Februar 2012.
  3. Albert L. Morse: The Tattoists. 1. Auflage. 1977, S. 106–107.
  4. tattoo-bewertung.de abgerufen am 22. Februar 2012.
  5. Marcel Feige: Tattoo- und Piercing-Lexikon – Kult und Kultur der Körperkunst. S. 86–87.
  6. Nic Compton: Why Sailors Can't Swim and Other Marvellous Maritime Curiosities. A&C Black 2013, ISBN 1-408-1926-40, S. 10.

Weblinks