Saint-Michel (Aisne)
Saint-Michel | ||
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Wappen von Saint-Michel | ||
Staat | Frankreich | |
Region | Hauts-de-France | |
Département (Nr.) | Aisne (02) | |
Arrondissement | Vervins | |
Kanton | Hirson | |
Gemeindeverband | Trois Rivières | |
Koordinaten | 49° 55′ N, 4° 8′ O | |
Höhe | 172–278 m | |
Fläche | 42,20 km² | |
Einwohner | 3.314 (1. Januar 2019) | |
Bevölkerungsdichte | 79 Einw./km² | |
Postleitzahl | 02830 | |
INSEE-Code | 02684 | |
Abtei Saint-Michel |
Saint-Michel ist eine französische Gemeinde mit 3.314 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Aisne. Da es mehrere Gemeinden mit dem Namen Saint-Michel gibt, wird auch der inoffizielle Name Saint-Michel-en-Thiérache benutzt. Die Gemeinde gehört zum Kanton Hirson im Arrondissement Vervins und ist Mitglied des Gemeindeverbandes Trois Rivières.
Geografie
Der Ort liegt am Ufer des Flusses Gland, an der Einmündung seines linken Nebenflusses Petit Gland, etwa drei Kilometer östlich von Hirson. Das Gemeindegebiet wird auch vom Flüsschen Artoise durchquert, das von der im Norden liegenden belgischen Staatsgrenze kommt und ebenfalls dem Gland zustrebt.
Der Bahnhof Saint-Michel-Sougland lag an der Bahnstrecke Charleville-Mézières–Hirson.
Geschichte
Es wurden frühzeitliche Gräber entdeckt. Es gibt auch Spuren einer Römerstraße und Spuren einer Eisenhütte aus gallo-römischer Zeit.
Die Geschichte der Abtei, welche die Ortschaft prägte, geht auf eine Kapelle des heiligen Ursumer zurück, die 667 erbaut und 888 von den Normannen zerstört wurde. An ihrer Stelle wurde durch Heresinde, der Frau des Grafen von Vermandois, ein Kloster gegründet. Auf ihr Geheiß kamen zwei irische Mönche, die nach den Benediktinerregeln den Klosterbetrieb aufnahmen. Im Jahr 1180 wurde die Abtei durch Anhänger von Jacques d’Avesnes zerstört. Die Abtei war aber spätestens 1192 wieder aufgebaut worden. Inzwischen hatte sich ein Dorf mit dem Namen Rochefort forma um die Abtei gebildet, das der Abtei gehörte. Die Einwohner nannten ihr Dorf Rochefort-Ster-Michel. Durch die Grenznähe wurden Dorf und Abtei oft verwüstet, so durch die Engländer im Jahre 1339, durch den Grafen von Hennegau im Jahr 1340 und die deutschen Kaiser in den Jahren 1521, 1536, 1542, 1544. Im Jahr 1557 wurde das Dorf und die Abtei durch die Spanier verwüstet. Das Kloster wurde 1598 wieder aufgebaut, fiel aber 1715 einem Brand zum Opfer und wurde zwischen 1721 und 1766 erneut aufgebaut. Während der Französischen Revolution wurde das Kloster aufgelöst. Die Klostergebäude wurden schließlich im Jahr 1865 von Caesar Savart gekauft, welcher darin ein Mädchenwaisenhaus einrichtete. Dieses ging später in eine Stiftung für Schwererziehbare über. Im Jahr 1971 brannte der Klosterkomplex erneut ab, es wird aber am Wiederaufbau gearbeitet. Die Kirche konnte wieder eröffnet werden.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2007 | 2016 |
Einwohner | 4502 | 4342 | 4155 | 4044 | 3783 | 3656 | 3521 | 3470 |
Sehenswürdigkeiten
- Abtei von Saint-Michel (Abbaye de Saint-Michel) mit Klosterkirche, Monument historique[1]
- Domänenwald (Forêt domaniale)
- Die Schmieden von Sougland (Forges de Sougland) wurden um 1540 gegründet. Hier wurden unter anderem Waffen für Ludwig XIII. und Heinrich IV. hergestellt.
Feste
- Jährlich findet das Festival de l’Abbaye de Saint-Michel statt.
Einzelnachweise
- ↑ Abtei Saint-Michel in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)