Salesianer Miettex

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Salesianer Miettex

Rechtsform GmbH
Gründung 1916
Sitz Wien-Donaustadt Osterreich Österreich
Leitung
  • Thomas Krautschneider, geschäftsführender Gesellschafter
  • Victor Ioane, Geschäftsführer[1]
  • Christine Krautschneider (Vorsitzende des Aufsichtsrates)
Mitarbeiterzahl 3.000 (Österreich, CEE und SEE)
Umsatz 182 Mio. EUR in Österreich,

54 Mio. EUR in CEE/SEE (2018/19)[2]

Branche Miettextil-Service, Textilmanagement
Website salesianer.com

Salesianer Miettex ist ein österreichisches Dienstleistungsunternehmen für Miettextilien.

Überblick

SALESIANER ist europaweit in zehn Ländern vertreten. Im Heimmarkt Österreich dienen 15 Niederlassungen der flächendeckenden regionalen Versorgung. Weitere 15 Standorte befinden sich in Deutschland und den CEE/SEE-Ländern Kroatien, Polen, Rumänien, Serbien, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn. Der Familienbetrieb wurde 1916 in der Wiener Salesianergasse von Magdalena Wittmann gegründet. Hans Krautschneider, der Sohn der Gründerin, griff in den 70er-Jahren eine aus den USA stammende Idee auf und brachte sie in die Heimat: die Vermietung von Wäsche und Bekleidung. Heute wird das Unternehmen in 3. Generation von Thomas Krautschneider geführt. 2011 wurde Salesianer Miettex beim vom Wirtschaftsblatt veranstalteten Wettbewerb Die besten Familienunternehmen 2011 zum besten Familienunternehmen Wiens gekürt.[3] Der Firmensitz befindet sich in Wien-Donaustadt.

Die SALESIANER Gruppe bietet Wäschedienstleistungen und Miettextilien für das Gesundheitswesen, die Hotellerie und Gastronomie sowie Berufsbekleidung für Industrie und Gewerbe. Reinraumtextilien, Waschraumhygiene sowie Werbe- und Schmutzfangmatten ergänzen das Angebot. Das Unternehmen bearbeitet täglich bis zu 400 Tonnen Wäsche[2] und ist Marktführer in Österreich, Slowenien, Rumänien und auch in Tschechien, Serbien und Ungarn.

Der Name SALESIANER leitet sich vom ersten Unternehmenssitz in der Salesianergasse in Wien-Landstraße her, die den Namen ihrerseits von der gleichnamigen Ordensgemeinschaft führt.

Geschäftsbereiche

Das Kerngeschäft von Salesianer Miettex umfasst:[4]

  • Berufskleidung für Industrie, Gewerbe und Handel
  • Bett-, Tisch- und Frotteewäsche für Hotellerie und Gastronomie
  • Komplette textile Versorgung für das Gesundheitswesen
  • Service für Reinraumtextilien für die Pharma- und Mikroelektronikindustrie
  • Waschraumhygiene (Stoffhandtuchspender, Toilettensitzreiniger, Seifenspender, WC-Papier etc.)
  • Sauber- und Werbematten

Dazu gehören Beschaffung, Bevorratung, Lagerung, Instandhaltung, das hygienisch einwandfreie Waschen der Textilien und pünktliche Lieferung.[4]

Standorte

[[Hilfe:Cache|Fehler beim Thumbnail-Erstellen]]:
Landkarte mit Standorten von Salesianer Miettex
Datei:Sortieranlage Linzer Straße 02.jpg
Sortieranlage im Wäschereibetrieb
Österreich
  • Wien
  • Enns
  • Feldkirch
  • Graz
  • Grödig
  • Inzing
  • Klagenfurt
  • Kramsach
  • Lenzing
  • Leogang
  • Linz
  • Mattersburg
  • St. Pölten
  • Wiener Neustadt

CEE und SEE

  • Kroatien – Zagreb
  • Polen – Branch Tychy
  • Polen – Łódz
  • Rumänien – Brasov
  • Rumänien – Bukarest
  • Rumänien – Oradea
  • Serbien – Belgrad
  • Slowakei – Bratislava
  • Slowenien – Ljubljana/Trzin
  • Slowenien – Rogaška Slatina
  • Tschechien – Budweis
  • Tschechien – Kralupy
  • Tschechien – Prag
  • Ungarn – Budapest
  • Ungarn – Szombathely

Firmengeschichte

Anfangsjahre als Wäscherei (1916–1960)

1916 kauft Magdalena Wittmann eine Wäscherei in der Wiener Salesianergasse. Nach der Heirat mit Josef Krautschneider erwerben sie gemeinsam 1928 die „Erste Wiener Wasch- und Bügelanstalt“ im vierten Wiener Gemeindebezirk und verlegen den Standort. Als Erinnerung an das erste Geschäft wird das Unternehmen „Salesianer“ genannt. 1948 wird der Betrieb Roseggergasse in Wien-Ottakring zugekauft, 1952 der Betrieb Linzer Straße in Wien-Penzing. Im Jahr 1960 gibt es bereits 75 Salesianer-Filialen und Übernahmestellen in Wien- und Umgebung. Da Salesianer immer weiter wächst befindet sich die Firmenzentrale seit 2019 im 22 Bezirk, Rautenweg.[5]

Umwandlung zum umfassenden Miettextildienstleister (1962–1990)

Der Sohn des Gründerehepaares, Hans Krautschneider, übernimmt 1962 die Geschäftsführung. Die Idee für den Miettextil-Service importiert er aus den USA. Das Unternehmen wächst weiter und erwirbt die Wäscherei Löw in Wiener Neustadt. Die Kundenstruktur wandelt sich vom Privat- zum Großkunden. 1970 gründet Hans Krautschneider die Firma Salesianer Miettex. Sie versorgt Unternehmen in ganz Österreich mit allen Arten von Mietwäsche, Waschraumhygiene-Produkten und Matten. Nach dem Tod von Hans Krautschneider 1985 übernimmt seine Gattin Christine Krautschneider die Geschäftsführung, bis sie im Jahr 2010 in den Aufsichtsrat wechselt.

1988 wird der „SterilDienst“ entwickelt, der Einrichtungen des Gesundheitswesens mit sterilen OP-Abdeckungen und OP-Mänteln versorgt und 1989 wird die Wäscherei Adamer & Kneissl in Kramsach, Tirol, gekauft. Damit beginnt die österreichweite Expansion.

Expansion und Auslandsniederlassungen (seit 1991)

Datei:Sm neustadt waschstrasse.jpg
Waschstraße im Betrieb Wiener Neustadt

Das Unternehmen eröffnet weitere Standorte in Österreich und expandiert nach Ost- und Südosteuropa. Die erste Auslandsniederlassung wurde 1991 in Budapest gegründet, 1994 folgt Slowenien, 1995 Tschechien und die Slowakei. 2000 erfolgte der Markteintritt in Kroatien. 2004 wurde der Standort Szombathely eröffnet. 2005 die Wäscherei Periteks in Laibach gekauft. In Bukarest wurde 2005 eine Vertriebsniederlassung gegründet. 2006 wurde in Rogaska Slatina ein zweiter Standort in Slowenien eröffnet. Im selben Jahr wurde eine Wäscherei in Bukarest gebaut.[6] 2008 wurden sowohl in Piestany[7] als auch in Zagreb[8] Wäschereien gekauft. 2008 wurde die Wäscherei Chemung in Prag gekauft.[9]

In Österreich wurde 1994 die Wäscherei Norge in Grödig gekauft sowie 1998 die Wäscherei Schiller in St. Pölten. Dort wurde 1999 auch ein Zentrallager errichtet. 2001 wurde der Betrieb Kramsach erneuert und erweitert. In Arnoldstein wurde 2003 eine neue Wäscherei errichtet. 2004 wurde in Mattersburg ein Betrieb übernommen. 2007 kaufte Salesianer Miettex eine Wäscherei in Leogang. 2008 wurden die Geschäftsbereiche Hotellerie/Gastronomie und Gesundheitswesen von MEWA Textil-Management in Österreich mit rund 500 Mitarbeitern übernommen.[10]

2014 wurde ein hochmoderner neuer Betrieb in Inzing in Tirol eröffnet.[11] Im Ausland wurde ein neuer Betrieb in Oradea (Rumänien) eröffnet und eine Mehrheitsbeteiligung an einem Wäschereibetrieb in Serbien erworben. 2015 erfolgte der Markteintritt in Polen. 2016 wurde ein neuer Betrieb in Bratislava errichtet.[12] 2017 wurde die Expansion in Polen weiter forciert und eine Großwäscherei in Lodz erworben.[13]

Im Dezember 2017 hat Salesianer Miettex sechs der sieben Betriebe der insolventen Wozabal-Gruppe in Linz, Enns, Lenzing, Bad Hofgastein, Klagenfurt und Budweis (Tschechien) übernommen und ist damit auf 29 Betriebe in neun Ländern gewachsen[14] Im Juni 2018 wurde die rumänische SC Promar Textil SRL in Braşov (Region Siebenbürgen) übernommen und die Marktposition in Rumänien damit weiter ausgebaut.[15]

Verlegung der Firmenzentrale nach Wien 22 (2019)

2019 erfolgte die Verlegung der Firmenzentrale von der Linzer Straße in Wien-Penzing nach Wien-Donaustadt. Dieser Standort wurde zuvor renoviert und umgebaut. Alle 160 Mitarbeiter in der Zentrale und im Wäschereibetrieb Linzer Straße werden am neuen Standort weiterbeschäftigt.[16] Im Juli 2020 erfolgte der Abriss des alten Standortes auf der Linzer Straße. Hier soll eine Wohnanlage entstehen.[17]

Umweltschutz und Nachhaltigkeit

Durch umfangreiche Investitionen in die technische Modernisierung sowie die Anwendung optimierter Waschverfahren konnte Salesianer Miettex bedeutende ökologische Verbesserungen erzielen. Von 2013 bis 2015 konnte Salesianer Miettex den Energieverbrauch pro Kilogramm Wäsche um 16,4 Prozent, den Wasserverbrauch pro Kilogramm Wäsche um 10,3 Prozent und den Einsatz von waschaktiven Substanzen pro Tonne Wäsche um 8,5 Prozent senken.[18] Der Betrieb Wiener Neustadt wurde als erste industrielle Wäscherei Österreichs nach der internationalen Richtlinie ISO 50001:2011-Energiemanagementsysteme zertifiziert. Salesianer Miettex ist seit 2012 Projektpartner der Initiative klimaaktiv des Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft.[19] Die Betriebe Wien 14 und Wien 22, Grödig, Leogang, Arnoldstein, Kramsach und Inzing erhielten als erste Wäschereien Österreichs die Auszeichnung Österreichisches Umweltzeichen. In Folge werden auch die anderen österreichischen Betriebe den Zertifizierungsprozess durchlaufen.[20]

Hygienegarantie

Das Unternehmen wäscht nach strengen Hygienekriterien, die auf den Kriterien für Krankenhauswäsche beruhen. Das Unternehmen gibt seinen Kunden eine Hygienegarantie. Diese gewährleistet, dass jedes Wäscheteil nach standardisierten, desinfizierenden Waschverfahren gereinigt wird. Dadurch wird eine Keimreduktion um mindestens den Faktor hunderttausend erreicht. Universitätsinstitute und unabhängige Hygieneinstitute aus Österreich und Deutschland prüfen mindestens einmal pro Jahr die Prozesse und belegen dies durch entsprechende Gutachten.[21]

Auszeichnungen

Datei:SM bestes Familienunternehmen Wiens.jpg
Thomas und Christine Krautschneider nehmen die Auszeichnung für Salesianer Miettex als „bestes Familienunternehmen Wiens“ von Bundesminister Reinhold Mitterlehner entgegen.
  • 2010 wird Christine Krautschneider als erste Österreicherin mit dem „Hohenstein Award for Entrepreneurial Excellence“ ausgezeichnet, der Persönlichkeiten im Bereich der internationalen Textildienstleistungen für ihre außergewöhnlichen unternehmerischen Leistungen ehrt.[22]
  • Im selben Jahr wird Salesianer Miettex vom Fachverband der Textil-, Bekleidungs-, Schuh- und Lederindustrie der Wirtschaftskammer Österreich als „Unternehmen des Jahres 2010“ geehrt.
  • 2011 wurde das Unternehmen beim vom Wirtschaftsblatt veranstalteten Wettbewerb „Die besten Familienunternehmen 2011“ zum besten Familienunternehmen Wiens gekürt. Die Jury begründete die Entscheidung mit kontinuierlichem Wachstum und wirtschaftlichem Erfolg, auf nachhaltiges Wachstum ausgelegtem Führungsstil und dem reibungslosen Generationenwechsel.
  • 2015 erhielt das Unternehmen für den erstmals produzierten Nachhaltigkeitsbericht den Austrian Sustainability Reporting Award.[24]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Watchlist April in wirtschaftsblatt.at vom 18. April 2012. Abgerufen am 13. Juni 2012.
  2. a b https://www.salesianer.at/unternehmen/unternehmensumsaetze/
  3. Salesianer Miettex ist Wiens bestes Familienunternehmen (Memento vom 21. September 2016 im Internet Archive). in wirtschaftsblatt.at vom 18. Mai 2011. Abgerufen am 16. Januar 2012.
  4. a b Unternehmenswebsite. Abgerufen am 16. Januar 2012.
  5. waescherei.at Abgerufen am 19. April 2014.
  6. Salesianer Miettex baut in Bukarest (Memento vom 14. Januar 2013 im Webarchiv archive.today). in: wirtschaftsblatt.at vom 7. Juli 2006. Abgerufen am 16. Januar 2012.
  7. Salesianer Miettex baut Piestany aus (Memento vom 14. Januar 2013 im Webarchiv archive.today). in: wirtschaftsblatt.at vom 24. Januar 2008. Abgerufen am 16. Januar 2012.
  8. Salesianer Miettex kauft in Zagreb ein. in: derstandard.at vom 25. April 2008. Abgerufen am 16. Januar 2012.
  9. Salesianer Miettex kauft sich in Prag ein. in: derstandard.at vom 29. Juli 2008. Abgerufen am 16. Januar 2012.
  10. Salesianer Miettex übernimmt Units der Mewa-Gruppe@1@2Vorlage:Toter Link/www.horizont.at (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. in horizont.at vom 1. September 2008. Abgerufen am 16. Januar 2012.
  11. Großwäscherei spült bis zu 120 Job nach Inzing in tt.com vom 18. Oktober 2014. Abgerufen am 19. April 2017.
  12. Salesianer Miettex eröffnet Betrieb in Bratislava in orf.at vom 22. März 2016. Abgerufen am 19. April 2017.
  13. Salesianer Miettex übernimmt Großwäscherei in Polen in diepresse.com vom 18. Oktober 2017. Abgerufen am 23. Oktober 2017.
  14. Die Presse: Salesianer übernimmt insolventen Konkurrenten Wozabal. In: diepresse.com. Abgerufen am 24. September 2018.
  15. Salesianer Miettex a cumpărat Promar Textil din Braşov cu 5 milioane de euro. Abgerufen am 24. September 2018 (rumänisch).
  16. Verlegung Unternehmenszentrale. In: Salesianer Webpräsenz. Salesianer Miettex, 24. Oktober 2018, abgerufen am 5. November 2019 (deutsch).
  17. EHL Immobilien, Zinshaus Marktbericht 2019, abgerufen am 29. Juli 2020
  18. Nachhaltigkeitsbericht . Abgerufen am 19. April 2017.
  19. klimaaktiv: Marktführer Salesianer Miettex setzt auf Energieeffizienz (Memento des Originals vom 19. April 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.klimaaktiv.at in klimaaktiv.at.at vom 13. September 2016. Abgerufen am 19. April 2017.
  20. Österreichisches Umweltzeichen für Salesianer Miettex Betriebe in Tirol in tirol.wirtschaftszeit.at vom 6. Juli 2016. Abgerufen am 19. April 2017.
  21. Erfolgsfaktoren Hygiene und Nachhaltigkeit in prost-magazin.at vom 18. November 2014. Abgerufen am 19. April 2017.
  22. Hohenstein Award für Christine Krautschneider.@1@2Vorlage:Toter Link/www.hohenstein.cn (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Abgerufen am 16. Januar 2012.
  23. Tirol baut auf saubere Zukunft in diewirtschaft.at vom 23. Oktober 2014. Abgerufen am 19. April 2017.
  24. Austrian Sustainability Reporting Award 2016 an 14 heimische Unternehmen vergeben in ots.at vom 11. Oktober 2016. Abgerufen am 19. April 2017.