Salto (Sprung)

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Salto beim Freestyle Skiing

Der Salto (italienisch Sprung; Plural: Saltos oder Salti) ist ein Element verschiedener Sportarten und bezeichnet einen freien Überschlag um die Querachse des Körpers.

Ausführung

Animation eines Salto vorwärts
Salto auf einem Pferd in einer Zirkusvorstellung

Salto vorwärts

Akrobatische Übungen mit Salti sind bereits aus der Antike durch entsprechende Bilder auf Vasen dokumentiert. Die Biomechanik der Sprünge, vor allem der verschiedenen Salti, wurde erstmals von Archangelo Tuccaro (1599)[1] beschrieben und analysiert.[2] Die akrobatische Ausführung des Saltos gilt als relativ einfach. Ein Anlauf, dann ein kleiner Sprung nach vorne, um Schwung zu bekommen, und nun werden die Arme vor dem Körper nach unten geschleudert. Es wird abgesprungen, sobald man kurz davor ist, senkrecht zu stehen. Dabei sollten die Beine möglichst weit angezogen und auch ein wenig auseinandergedrückt werden, damit sich der Springer nicht ungewollt mit dem Knie an die Nase stößt.

Eine Variante ist der Saltoweitsprung, bei dem es vor allem auf eine große Sprungweite ankommt.[3]

Das Erlernen und auch das Ausüben des Vorwärtssaltos impliziert Verletzungsrisiken. Am Anfang hat man noch kein Gefühl für die Landung und streckt die Beine oft zu früh oder zu spät aus. Kleingewachsenen Menschen fällt der Salto leichter als Großgewachsenen; sie haben einen günstigeren Quotienten „Kraft zu Masse“. Analog fällt er Schlanken leichter als Beleibten. Junge Menschen haben elastischere Knochen als ältere Menschen. Je härter der Untergrund, desto größer sind die Verzögerungskräfte bei der Landung. In Turnhallen befindet sich ein Schwingboden; dieser dämpft die Landung etwas. Rasen auf Sportplätzen dämpft die Landung nicht nennenswert.

Rückwärtssalto

Salto rückwärts

Der Rückwärtssalto gilt aufgrund seines Bewegungsablaufs als einfacher als der Salto vorwärts. Es fällt jedoch vielen schwer, „nach hinten“ zu springen. Der Sportler springt mit leicht vorgeneigtem Oberkörper beidbeinig ab und schwingt gleichzeitig die Arme hinter den Kopf. Der Körper wird mit der Bewegung der Arme in Rücklage gebracht. Während der nachfolgenden Steigephase des Körpers wird der Kopf in der Verlängerung der Wirbelsäule fixiert, ebenso werden die Arme hinter dem Kopf fixiert. Gegen Ende des Höhegewinns werden die Beine angehockt und der Körper rotiert um die Drehachse. Die Landung wird eingeleitet, indem Beine und Hüfte nach hinten unten geöffnet und die Arme schräg nach vorne gestreckt werden. Wenn man nicht schnell genug gedreht hat, landet man in Vorderlage und kann in der Regel die Landung mit den Armen abfedern.

Sportarten

Es gibt verschiedene Formen und Variationen von Salti, beispielsweise Salti mit mehreren Schrauben beim Turnen oder mehrfache Salti beim Wasserspringen. Überschläge werden in verschiedenen Sportarten ausgeführt.
Sportarten, bei denen der Mensch den Salto schlägt:

Variante beim Gruppenvoltigieren: geworfener Salto vorwärts

Sportarten, bei denen der Mensch zusammen mit einem Sportgerät den Salto schlägt:

Verwandte Übungen

Eine mit dem Salto verwandte Übung ist der Flickflack. Beim Kunstflug ist der Looping mit dem Salto vergleichbar.

Mortale und Nullo

  • Ein Salto Mortale (Todessprung) ist eine häufig am Trapez in einem Zirkus gezeigte Variante des Saltos, bei der ein mehrfacher, meist drei- oder gar vierfacher Überschlag, ausgeführt wird. Der erste Mensch, der nachweislich am Trapez einen Salto schlug, war Jules Léotard.
  • Als Salto Nullo (von Null als Nichts) bezeichnen Sportler und Sportreporter scherzhaft die in Wettkämpfen verpasste Qualifikation von Sprungwettbewerben (Stabhochsprung, Weitsprung, Dreisprung und ähnlichen) durch einen dreimaligen Fehlversuch.

Einzelnachweise

  1. Trois Dialogues de l’exercise de Sauter et Voltiger en l'air ; Avec les figures. Chez ^Claude ^de Monstr’œel, Paris 1599.
  2. Arnd Krüger, John McClelland: Die Anfänge des modernen Sports in der Renaissance. (= Beiträge und Quellen zu Sport und Gesellschaft. Band 2). Arena Publ., London 1984, ISBN 0-902175-45-9.
  3. David Kirk, Robin Burgess-Limerick, Michael Kiss, Janine Lahey, Dawn Penney: Senior Physical Education: An Integrated Approach, Verlag Human Kinetics, 2004, ISBN 9780736052085, S. 63 [1]

Literatur

  • Flavio Bessi: Materialien für die Trainerausbildung im Gerätturnen – erste Lizenzstufe. 3., veränderte Auflage. Eigenverlag, Freiburg 2009, ISBN 978-3-00-027421-3.

Quellen

  • Christian Peiler, Dennis Peiler: Optimales Voltigiertraining. 555 Übungen und Methoden vom Breiten- bis Spitzensport. 2., überarbeitete Auflage. FNverlag, Warendorf 2006, ISBN 3-88542-452-5, S. 189.
  • Sport Multimedial: Salto rückwärts gehockt, abgerufen am 22. November 2011

Weblinks

Wiktionary: Salto – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen