Samojedische Sprachen

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Verbreitung der samojedischen Sprachen im 17. Jahrhundert (rot gestrichelt) und im 20. Jahrhundert (rot)

Die samojedischen Sprachen werden von höchstens 30.000 Menschen im nördlichen Osteuropa und im nordwestlichen Sibirien gesprochen. Sie sind mit den finno-ugrischen Sprachen verwandt und bilden mit ihnen die uralische Sprachfamilie.

Am meisten verbreitet ist die nenzische Sprache, die auch als Schrift- und Amtssprache mehrerer autonomer Kreise (russisch округ, Okrug) in Russland in Gebrauch ist. Die Sprachen der Wald-Nenzen, der Enzen und Nganasanen werden von wenigen hundert Menschen gesprochen und sind schriftlos. Die ebenfalls schriftlose Sprache der Selkupen ist die letzte überlebende Sprache der süd-samojedischen Sprachen, die in Süd-Sibirien verbreitet waren. So sprachen Teile der Vorfahren sibirischer Turkvölker bis ins 18. Jahrhundert Süd-Samojedisch. Zu diesen ausgestorbenen Sprachen gehörte auch das Matorische.

Liste der samojedischen Sprachen

Trivia

Die Bezeichnung Parka für eine windschützende Winterjacke soll aus dem Nenzischen stammen und über das Russische Eingang in den allgemeinen Sprachgebrauch gefunden haben.[1]

Literatur

  • J. Janhunen: Samojedischer Wortschatz. Gemeinsamojedische Etymologien. Helsinki 1977 (enthält etymologische Rekonstruktionen)
  • A. Aikio: New and old Samoyedic etymologies. In: Finnisch-Ugrische Forschungen 57, 2002, S. 9–57 und 59, 2006, S. 9–34

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. parka. Eintrag im Merriam-Webster’s Collegiate Dictionary, abgerufen am 4. April 2014