Samuel Kishi Leopo

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Samuel Kishi Leopo

Samuel Kishi Leopo (* 1984 in Mexiko) ist ein mexikanischer Filmregisseur und Drehbuchautor.

Leben

Samuel Kishi Leopo wurde 1984 in Mexiko geboren, studierte audiovisuelle Kunst an der Universität von Guadalajara und drehte zahlreiche Kurzfilme, die auf internationalen Festivals gezeigt wurden. Sein Spielfilmdebüt war Somos Mari Pepa[1], das Kishi Leopo 2014 bei der Berlinale vorstellte. In dem Film Los Lobos verarbeitete er seine Kindheitserfahrungen.[2] Dieser ist insofern autobiografisch.[3] Als Leopo fünf Jahre alt war, verließ seine Mutter seinen Vater und nahm ihn und seinen dreijährigen Bruder Kenji in die USA, dies mit dem falschen Versprechen, dass sie „nach Disney“ gehen würden.[3] Sie überquerten die Grenze mit Touristenvisa, indem sie erklärten, sie wollten Disneyland besuchen. Seine Mutter hatte weder Arbeit noch Unterkunft und sprach auch kein Englisch. Ihre Besitztümer seien lediglich ein paar Kleidungsstücke zum Wechseln, ein paar Spielsachen und ein Fisher-Price-Audiorekorder gewesen, so der Regisseur. Ihre Mutter hatte sie in einer kleinen Wohnung eingesperrt, während sie zur Arbeit ging. Auf dem Rekorder hatte sie Geschichten, aber auch die „Hausordnung“ aufgenommen, die sie beachten mussten.[4] Die Premiere des Films erfolgte im Oktober 2019 beim Busan International Film Festival. Im Februar 2020 wurde der Film im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele Berlin in der Sektion Generation Kplus gezeigt. Für diesen Film komponierte Kenji Kishi Leopo die Musik.

Bei der Berlinale 2022 ist er Mitglied der Jury der Sektion Generation Kplus.[5]

Filmografie

  • 2006: Memoria viva (Kurzfilm)
  • 2009: Luces negras (Kurzfilm)
  • 2010: Acerca del drama de los calcetines (Kurzfilm)
  • 2011: Mari Pepa (Kurzfilm)
  • 2013: Somos Mari Pepa
  • 2019: Los Lobos

Auszeichnungen

Calgary International Film Festival

  • 2020: Lobende Erwähnung im internationalen Spielfilmwettbewerb (Los Lobos)[6]

Festival Internacional de Cine en Guadalajara

  • 2020: Auszeichnung als Bester Film in der Sektion Made in Jalisco (Los Lobos)
  • 2020. Auszeichnung mit dem Publikumspreis (Los Lobos)[7]

Goya

  • 2022: Nominierung als Bester lateinamerikanischer Film (Los Lobos)[8]

Internationale Filmfestspiele Berlin

Premio Ariel

  • 2021: Nominierung für die Beste Regie (Los Lobos)
  • 2021: Nominierung für die Beste Originaldrehbuch (Los Lobos)
  • 2021: Nominierung für den Besten Filmschnitt (Los Lobos)[11][12]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Samuel Kishi Leopo. In: festivalscope.com. Abgerufen am 27. Januar 2022.
  2. Los lobos / Die Wölfe. In: berlinale.de. Abgerufen am 18. März 2020.
  3. a b Cinta mexicana „Los lobos“ ganó el Gran Premio del Jurado Internacional en el Festival de Berlín. In: infobae.com, 1. März 2020. (Spanisch)
  4. Gabriela Martínez: Los lobos, una carta de amor: Entrevista a Samuel Kishi. In: moreliafilmfest.com, 13. März 2020. (Spanisch)
  5. Jury und Eröffnungsfilme bei Generation. In: berlinale.de, 26. Januar 2022.
  6. 2020 CIFF Jury Awards. In: ciffcalgary.ca, 23. September 2020.
  7. Anna Marie de la Fuente: Gerardo Naranjo’s 'Kokoloko' Wins Best Mexican Film at Guadalajara. In: Variety, 29. November 2020.
  8. https://awardswatch.com/spains-oscar-entry-the-good-boss-tops-goya-award-nominations-with-record-breaking-20-nods/
  9. 19 Berlinale-Filme für Amnesty-Filmpreis 2020 nominiert. In: amnesty.de, 20. Februar 2020.
  10. 70. Berlinale: The Awards / Die Preise. In: berlinale.de. Abgerufen am 18. März 2020. (PDF; 293 KB)
  11. Sin Señas Particulares triunfa en los Ariel 2021. In: columnadigital.com, 27. September 2021. (Spanisch)
  12. Berenice Bautista: 'Sin señas particulares' domina nominaciones al Ariel. In: chicagotribune.com, 19. August 2021. (Spanisch)