Samuel M. Seidlin

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Samuel M. Seidlin (* 1. Mai 1895 im Russischen Kaiserreich; † 2. Januar 1955 in New York City[1][2]) war ein US-amerikanischer Endokrinologe und Nuklearmediziner.

Seidlin schloss 1923 sein Medizinstudium an der Columbia University ab. Er gründete 1943 das Medical Physics Research Laboratory im Montefiore Hospital in New York City und die dortige Klinik für Endokrinologie. Ab 1950 arbeitete er als Berater der medizinischen Abteilung des Oak Ridge Institute of Nuclear Studies.[1]

Seidlin führte ab 1943 die erste Radiojodtherapie bei metastasierendem Schilddrüsenkrebs durch. Sein Patient „B. B.“ galt als unheilbar an seinem Tumorleiden erkrankt und dem Tode geweiht. Unter der Behandlung mit einer Mischung aus 130Jod und 131Jod, die über mehrere Jahre lief, verschwanden die Lungenmetastasen, die Knochenmetastasen nahmen an Zahl und Größe nicht mehr zu. 1946 berichtete[3] Seidlin von der „Wunderheilung“. 1955 starb der Patient, als der Tumor sich entdifferenzierte und kein Jod mehr speicherte.[4]

Für das junge Teilgebiet der Medizin, das sich mit der Anwendung von radioaktiven Stoffen befasst, schlug Seidlin die Bezeichnung Isotopology vor. Durchgesetzt hat sich schließlich Nuclear Medicine, die Nuklearmedizin.[5]

Einzelnachweise

  1. a b Archiv der Columbia University (abgerufen am 6. Januar 2010)
  2. R. S. Benua: Introduction to "Radioactive iodine therapy: effect on functioning metastases of adenocarcinoma of the thyroid" by Seidlin, Marinelli, and Oshry. In: CA: A Cancer Journal for Clinicians. Band 40, Nummer 5, 1990 Sep-Oct, S. 297–298, ISSN 0007-9235. PMID 2118413.
  3. Seidlin SM, Marinelli LD, Oshry E: Radioactive iodine therapy: effect on functioning metastases of adenocarcinoma of the thyroid. JAMA 1946; 132: 838
  4. Siegel E: The beginnings of radioiodine therapy of metastatic thyroid carcinoma: a memoir of Samuel M. Seidlin, M. D. (1895-1955) and his celebrated patient. In: Cancer Biother Radiopharm. 14, Nr. 2, April 1999, S. 71–9. doi:10.1089/cbr.1999.14.71. PMID 10850290.
  5. Rebecca Sajdak. Nuclear Medicine – What’s in a Name. Society of Nuclear Medicine (PDF, 258 kB) bei ccsnm.org; abgerufen am 6. Oktober 2012

Weblinks