San Pedro (Macati)

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San Pedro in Población, Macati

Die Kirche San Pedro, auch Pfarrkirche St. Peter und Paul, ist eine römisch-katholische Kirche in Poblacion, dem ältesten Teil Makatis. Gegenüber der Fassade liegt die Plaza Cristo Rey, wo früher der Gemeindefriedhof war. Die Pfarrkirche von Poblacion gehört zum philippinischen Kulturerbe, das in der amtlichen Liste der Kulturdenkmäler der National Historical Commission of the Philippines erfasst ist.

Geschichte

Kircheninneres mit Blick auf den Altarbereich mit dem aus Holz geschnitzten Altarbild.

Vor der Landnahme der Spanier war das heutige Gemeindegebiet Teil des Königreichs Sapa oder Namayan, dessen Herrscher Rajah Kalamayin in Namayan residierte, das heute Teil von Santa Ana, Manila ist.[1] Die Franziskaner bekehrten die eingeborenen Tagalog von Sapa bis 1578 zum Christentum, nachdem sie die ursprüngliche Siedlung in eine Visita verwandelt hatten, die den Namen Santa Ana de Sapa trug.

1589 kaufte Capitan Pedro de Brito, damals Aide des spanischen Armeechefs, für 1500 Pesos den heutigen Gemeindegrund als Teil eines großen Areals und begründete eine Encomienda namens „Hacienda Pedro“.

Am 1. Juli 1608 spendeten Capitan Pedro de Brito, jetzt neu gewählter Alferez General, und seine Ehefrau Ana de Herrera einen Teil des Landes an die Jesuiten. Fray Gregorio Lopez S.J. nahm die Schenkung und eine zusätzliche Spende von 14.000 Pesos an, damit ein Arbeitshaus und eine Kirche am höchsten Hügel der Gegend gebaut würden, der Buenavista genannt wurde. Die Kirche sollte dem Heiligen Petrus als Kirchenpatron gewidmet werden, der zugleich Namenspatron des Schenkenden war.

Der Bau der Kirche begann 1620 unter Leitung von Fray Pedro delos Montes S.J. Als die Einnahmen der kirchlichen Encomienda durch die Produktion von Keramik auf jährlich 30,000 Pesos anstiegen, konnten die Jesuiten ihre Vision einer eindrucksvollen architektonischen Schöpfung verwirklichen. Die Kirche, die als San Pedro y Paul Viejo bekannt wurde, wurde aus behauenen Steinen hergestellt, dazu Kies und Split, gemischt mit Mörtel. Die Fassade wird von einer dreiteiligen päpstlichen Tiara dominiert, auf denen die kreuzförmigen Schlüssel des Heiligen Petrus abgebildet sind.

1718 brachte der Jesuit Juan Delgado eine Elfenbeinstatue der Jungfrau Maria als Virgen de la Rosa (Jungfrau der Rose) mit der Acapulco-Manila-Galleone von Mexiko auf die Philippinen. Dieses Marienbild wurde in der Kirche aufbewahrt und war Gegenstand der Verehrung aufgrund einer Haarreliquie, die angeblich in der Brust der Statue aufbewahrt wurde.

Nach Nick Joaquins Darstellung wird dies von der Beschreibung Pedro Murillos in seiner Historia de la Provincia de Filipinas de la Compania de Jesus bestätigt: „Euer allerheiligstes Bild Unserer Lieben Frau von der Rose trägt an der Brust einen sehr wertvollen Schatz, wertvoller als der von Tharsus oder Ophir mit ihren sehr wertvollen Edelmetallen. Es ist eine Strähne vom Haar ihres allerheiligsten Hauptes, von dessen Echtheit ich mit großer Bewunderung las. In ganz Indien kenne ich keine vergleichbare Reliquie.“[2][3]

Leider ging der Reliquienbehälter wie die Hände und der Kopf aus Elfenbein in der Revolution von 1899 verloren. Es ist lediglich ein ovaler Hohlraum im Oberkörper sichtbar, die fehlenden Körperteile wurden aus Holz nachgebildet.[4][5]

Nach Ansicht von Lourdes Policarpio stammt der Titel der Jungfrau von unserer Frau als mystischer Rose oder der Rosa mystica. In Lucca, Italien, wird das Fest unserer Frau der Rose jährlich am 30. Januar gefeiert. Man glaubt, dass an diesem Tag im Januar drei Rosen in den Armen der Jungfrau gefunden wurden.[6]

In der Kirchengemeinde gibt es zwei berühmte Feste am 29. Juni, dem Festtag von Petrus und Paulus, und am 30. Juni, dem Fest „Unserer Frau der Rose“. Die „Panatang Sayaw“ (Tagalog: Gelöbnistänze), wie die Arkadentänze (bailes de los arcos) genannt werden, gehen bis mindestens zum Anfang des 19. Jahrhunderts zurück. Bei diesen Tänzen tragen die Tänzer bogenförmige Blumengirlanden. Es ist ein Ritual der Lobpreisung und der Danksagung für die Petrus und Paulus und die Jungfrau der Rose.[7]

Virgen de la Rosa

Die Kirche wurde während der britischen Besatzung Manilas 1762 zerstört. Viel später, 1849, wurde die Kirche wiederaufgebaut, dafür wurden Steine aus den nahegelegenen Orten Guadalupe in Makati and Meycauayan in Bulacan benutzt, andere Materialien waren Jakal und Molave als Bauholz und Capiz-Muscheln für die Fensterscheiben.[8]

Nach der Vertreibung der Jesuiten wechselte der Eigentümer. Die Makati Hacienda wurde vom Staat zurückgefordert und 1795 in einer öffentlichen Auktion an Don Pedro de Garuga, Marquis of Villa Medina, verkauft. Während der nächsten 50 Jahre wechselte der Besitz drei Mal, bis das Grundstück 1851 von Don Jose Bonifacio Roxas erworben wurde, dem Gründervater des Roxas-Ayala-Zobel-Clans, der seinen Familiensitz am Flussufer von Población errichtete, an der Stelle des heutigen Parks, dem „Casa Hacienda Park“.[9]

Während des Kriegs mit den USA von 1899 bis 1902 wurde die Kirche als Spital für verwundete Soldaten benutzt. Das Kirchengelände diente auch als Lager amerikanischer Soldaten.[10] In dieser Zeit ging die Statue und ihre Reliquie verloren.

Im Laufe der Jahre wurde die Kirche mehrfach renoviert. Die meisten Teil der Innenausstattung wie die Reredos, aber auch die Kirchenglocken blieben jedoch unverändert.[8]

Architektur

Das Altarbild

Die Bauweise entspricht den Stilmerkmalen des Barock. Das rechteckige Kirchenschiff mit Apsis und Sakristei ist typisch für die Kolonialzeit.[11] Der Altar mit seinen geschnitzten Reredos mit Blumenmotiven und Früchten in der Tradition des Rokoko kann auch heute noch in der Kirche besichtigt werden.[12]

Kulturdenkmal

Die Saints Peter and Paul Parish Church wird vom Staat als Kultur- und Geschichtsdenkmal anerkannt und ist seit 1937 als solches gekennzeichnet.[13]

Gemeindepfarrer

Name Dienstzeit Status
Rev. Msgr. Jose Dimbla 1899–1904 +
Rev. Fr. Tirso Tomacruz 1918 +
Rev. Fr. Adriano Cuerpo 1920–1929 +
Rev. Fr. Getulio Ingal 1930 +
Rev. Fr. Osmundo Aguilar 1931–1939 +
Rev. Fr. Lazaro Ochuga 1939–1951 +
Rev. Fr. Francisco Teodoro 1955–1974 +
Rev. Fr. Pablo Dimagiba 1974
Rev. Msgr. Feliciano Santos 1974–1980 +
Rev. Msgr. Antonio B. Unson, H.P. 1980–2006 i. R.
Rev. Fr. Estelito Villegas 2006–2014
Rev. Msgr. Pedro Gerardo O. Santos, Ed. D., PC 15. Dezember 2014 bis heute

Frühere Priester

Name Dienstzeit vorheriges Amt
Rev. Fr. Virgilio Soriano 1937
Rev. Fr. Pio Palad 1951
Rev. Fr. Dalmacio Eusebio 1960 Vikar
Rev. Fr. Amado Ligon, Jr. 1967 Vikar
Rev. Msgr. Augusto Pedrosa 1968 Vikar
Rev. Fr. Celso Sta. Maria 1970 Vikar
Rev. Fr. Rogelio Positar, OSA 1996 Priester
Rev. Fr. Jaime Bautista 1996 Vikar
Rev. Fr. Wilmer Rosario, JCD 2006 Vikar
Rev. Fr. Estanislao Amper Vikar
Rev. Fr. Roy Bellen 2006–2011
Rev. Fr. John Patrick D. Calimlim 2008–2015 Vikar
Rev. Fr. Ryan O. Diño, SVD 2016 Priester

Gegenwärtige Geistliche

Name Amt
Rev. Fr. Gabriel A. Paraan, Jr. Asst. Gemeinde Priester
Rev. Fr. Boy Aurelio T. Buhay Resident Priest

Betgemeinschaften

  • Our Lady of Lourdes (Hondradez) Chapel (Brgy. Olympia, Makati City)
  • Holy Cross (Sampalucan) Chapel (Brgy. Olympia, Makati City)
  • Sacred Heart (Rockwell) Chapel (Power Plant Mall, Makati City)
  • San Fabian (Olympia Village) Chapel (Brgy. Olympia, Makati City)

Einzelnachweise

  1. Scott, William Henry (1994). Barangay: Sixteenth Century Philippine Culture and Society. Quezon City: Ateneo de Manila University Press. ISBN 971-550-135-4.
  2. https://traveleronfoot.wordpress.com/tag/nuestra-senora-de-la-rosa/
  3. Almanac for Manileños by Nick Joaquin; Nuestra Senora de la Rosa and her Young Dancing Maidens by Lourdes Policarpio
  4. https://traveleronfoot.wordpress.com/tag/nuestra-senora-de-la-rosa/
  5. Almanac for Manileños by Nick Joaquin Nuestra Senora de la Rosa and her Young Dancing Maidens by Lourdes Policarpio
  6. Almanac for Manileños by Nick Joaquin; Nuestra Senora de la Rosa and her Young Dancing Maidens by Lourdes Policarpio
  7. Old Makati and the Bailes de los Arcos by Alejandro Roces
  8. a b Algarme, Claire (2014-05-11). "
  9. Nick Joaquin: Almanac for Manileños. Mr & Ms Publications, 1979 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  10. Philippine-American War.
  11. Makati's Historic Churches.
  12. Sts. Peter and Paul Parish Church. Archiviert vom Original am 12. Mai 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.makaticity.com Abgerufen am 29. Mai 2014.
  13. Administration.

Weblinks