Sandow (Band)

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Sandow

Sandow beim Festival "Nocturnal Culture Night 15" 2022
Allgemeine Informationen
Genre(s) Alternative Rock, Art-Punk, Post-Punk
Gründung 1982, 2005
Auflösung 1999
Website www.sandow.de
Aktuelle Besetzung
Gesang, Gitarre, RMX
Kai-Uwe Kohlschmidt
Bass, Cello, Gesang
Tilman Fürstenau
Schlagzeug
Tilman Berg
Gitarren, Gesang, Presslufthammer, Motorsäge
Chris Hinze
Visuals
Jo Fabian

Sandow ist eine Musikband, die 1982 in Cottbus gegründet wurde. Sie ist nach dem Cottbuser Stadtteil Sandow benannt. Bekannt wurden Sandow unter anderem durch die Mitwirkung im DDR-Dokumentarfilm flüstern & SCHREIEN – Ein Rockreport.

Die alternative und experimentelle Musik der Band prägte für eine jugendliche Subkultur der DDR die Zeit der Wende. Hierbei ragte insbesondere das Lied Born in the GDR heraus, welches Bezug nahm auf Bruce Springsteens Born in the U. S. A., und ein Konzert diverser westlicher Rockbands mit 120.000 Besuchern in Ost-Berlin. Das Lied wurde teilweise als Lobeshymne auf den DDR-Staat interpretiert, war allerdings nach Aussage der Bandmitglieder eher als Parodie gedacht. Die Band weigerte sich wegen des Missverständnisses später, den Song auf ihren Konzerten zu spielen. Erst ab 1998 wurde er in einer neuen Version, die die Ironie des Textes herausstellte, wieder ins Bühnenprogramm aufgenommen. Diese Version findet sich auch auf der Sandow-CD BORN von 1997; die Originalversion war u. a. auch auf dem Sampler Pop 2000 – 50 Jahre Popmusik enthalten.

Aufgrund persönlicher Verwerfungen löste sich Sandow Ende 1999 auf.

2005 verkündeten Kai-Uwe Kohlschmidt[1], Tilman Fürstenau, Lars Neugebauer und Chris Hinze die Neugründung der Band, zwei Jahre später erschien das Album Kiong – Gefährten der Liebe und es folgten erste Auftritte in der neuen Besetzung. 2010 verließen Z.A.P. und Lars Neugebauer Sandow und Tilman Berg kehrte als Schlagzeuger zurück.

Diskografie

  • 1990: Stationen einer Sucht
  • 1990: Der 13. Ton
  • 1991: KänGuru (Theaterproduktion)
  • 1992: Fatalia!
  • 1994: Schluß mit dem Gottesgericht (Hörspiel)
  • 1994: Anschlag
  • 1996: Zone (Promotion-CD)
  • 1997: BORN
  • 1999: Stachelhaut
  • 2007: Kiong – Gefährten der Liebe
  • 2008: Sandow live (Doppel-DVD)
  • 2012: Im Feuer (Hörspiel)
  • 2017: Entfernte Welten
  • 2020: Sandow - 35 Jahre - live in der Volksbühne Berlin (DVD)

Samplerbeiträge

  • 1988: Kleeblatt No. 23: die anderen Bands (Wir, Fliegen, Er ist anders)
  • 1989: Parocktikum (Schweigen und Parolen)
  • 1989: Rock Bilanz (Schweigen und Parolen)
  • 1990: Systemausfall (Born in the GDR)
  • 1995: New Industries (Nac)
  • 1995: Das Beste aus der DDR – TEIL 3 / KULT (Born in the GDR)
  • 1997: Das Beste aus der DDR (Born in the GDR)
  • 1999: Auferstanden aus Ruinen (Schweigen und Parolen, Born in the GDR)
  • 1999: Pop 2000 – 50 Jahre Popmusik und Jugendkultur in Deutschland (Born in the GDR)
  • 2004: Die DT64-Story Vol. 7 (Born in the GDR)
  • 2004: Protestsongs.de (Born in the GDR)
  • 2009: der OSTenROCKt (Born in the GDR)
  • 2011: Gothic Visons III (Krieg)
  • 2011: Die künstlichen Paradiese (Sei trunken)
  • 2013: Smiling Shadows (MAN8 du strahlst)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gunnar Leue: Born in the GDR: Talk mit Sandow-Sänger: „Ich rate immer zur Stadtflucht“. In: Die Tageszeitung: taz. 29. Juli 2018, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 6. August 2018]).