Santa Isabel do Ivaí

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Município de
Santa Isabel do Ivaí
Koordinaten 23° 0′ S, 53° 12′ WKoordinaten: 23° 0′ S, 53° 12′ W
Lage des Munizips im Bundesstaat Paraná
Lage des Munizips im Bundesstaat Paraná
Gründung 25. November 1955Vorlage:Infobox Ort in Brasilien/Wartung
Basisdaten
Staat Brasilien
Bundesstaat Paraná
Região intermediária Maringá
Região imediata Loanda
Mesoregion Noroeste Paranaense
Mikroregion Paranavaí
Höhe 400 m
Klima tropisch (Af)
Fläche 349 km²
Einwohner 8484 (2021 (Schätzung des IBGE))
Dichte 24,3 Ew./km²
Gemeindecode IBGE: 4123709
Website Santa Isabel do Ivaí (brasilianisches Portugiesisch)
Politik
Stadtpräfekt Freonizio Valente, (2021–2024)
Partei PTB
HDI 0,720 (2010)
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Santa Isabel do Ivaí ist ein brasilianisches Munizip im Bundesstaat Paraná. Es hat nach Schätzung 2021 des IBGE 8.484 Einwohner, die sich Santa-Isabelenser nennen. Seine Fläche beträgt 349 km². Es liegt 400 Meter über dem Meeresspiegel.

Etymologie

Der Name stammt von der Erschließunggesellschaft Companhia Imobiliária e Colonizadora Santa Isabel do Ivaí.[1]

Geschichte

Provinz Guayrá

Das Tal des Ivaí westlich des Paranapanema-Beckens wurde seit der Ankunft der ersten europäischen Eroberer erforscht und ausgebeutet. Spanische und portugiesische Entdecker durchquerten es in alle Richtungen. Sie waren auf die Eroberung des Landes, die Goldminen und Edelsteine sowie die Versklavung der Ureinwohner aus. Durch die Region führte auch der präkolumbianische Peabiru-Weg, der von zahlreichen spanischen Expeditionen beschritten wurde.

Die tatsächliche Besiedlung des Ivaí-Tals erfolgte jedoch erst mit den spanischen Siedlungen in der paraguayischen Provinz Guayrá. Rui Dias de Melgarejo gründete 1554 Vila Rica do Espirito Santo. Später gründeten Jesuitenmissionare 13 Reduktionen in den Einzugsgebieten der Flüsse Paranapanema, Tibaji, Ivaí, Piquiri, Pirapó und Corumbataí.

Mit der Zerstörung der Reduktionen von Guairá durch die Bandeira von Manuel Preto und dessen Unterbefehlshaber António Raposo Tavares endete 1629 die kastilische Herrschaft. Die Reste der Reduktionen zogen unter der Führung der Padres nach Paraguay, Argentinien und Rio Grande do Sul.

Portugiesische Kolonialzeit

Das Gebiet der ehemaligen paraguayischen Provinz Guairá wurde vollständig aufgegeben. Das gesamte Gebiet geriet in eine regelrechte administrative und politische Stagnation.

Neubesiedlung ab Mitte des 20. Jahrhunderts

In den 1930er Jahren erreichten die Kaffeeplantagen praktisch den gesamten Norden und allmählich auch den Nordwesten von Paraná. In den Jahren 1948 bis 1950 beschloss eine Gruppe mutiger Pioniere des nordwestlichen Paraná, die vor allem von der durch die Gründung von Paranavaí ausgelösten Binnenwanderung begeistert waren, eine Kolonisationsgesellschaft zu gründen. Ihr Ziel war es, die Gleba 19 der Kolonie Paranavaí zu besiedeln und zu parzellieren. Diese Gesellschaft wurde Companhia Imobiliária e Colonizadora Santa Isabel do Ivaí genannt. Zu dieser Zeit hatte das Gebiet von Santa Isabel do Ivaí bereits 3.000 Einwohner. Von da an ging es rasant weiter, aus allen Teilen Brasiliens und sogar aus dem Ausland kamen neue Bewohner. Es wurden artesische Brunnen gebohrt, das erste unterirdische Feuerlöschnetz im Norden und Nordwesten Paranás verlegt, Sägewerke errichtet und eine Keramikfabrik mit der höchsten Produktionskapazität in Paraná gebaut. Die Entwicklung ging schnell voran. Das Dorf wurde 1953 zum Distrikt von Paranavaí erhoben und erlangte schon im Jahr darauf seine Autonomie.

Santa Isabel do Ivaí wurde durch das Staatsgesetz Nr. 253 vom 26. November 1954 in den Rang eines Munizips erhoben und am 25. November 1955 als Munizip installiert.[2]

Geografie

Fläche und Lage

Santa Isabel do Ivaí liegt auf dem Terceiro Planalto Paranaense (der Dritten oder Guarapuava-Hochebene von Paraná) auf 23° 0′ 19″ südlicher Breite und 53° 11′ 16″ westlicher Länge. Es hat eine Fläche von 349 km².[3] Es liegt auf einer Höhe von 400 Metern.[4]

Vegetation

Das Biom von Santa Isabel do Ivaí ist Mata Atlântica.[5]

Klima

In Santa Isabel do Ivaí herrscht tropisches Klima. Die meiste Zeit im Jahr ist mit erheblichem Niederschlag zu rechnen. Selbst im trockensten Monat fällt eine Menge Regen. Die Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger lautet Af. Es herrscht im Jahresdurchschnitt eine Temperatur von 23,2 °C. Innerhalb eines Jahres gibt es 1561 mm Niederschlag.[6]

Gewässer

Der Ivaí bildet die südliche Grenze des Munizips. Die westliche Grenze wird von Ribeirao Tamanduatei, die östliche vom Rio Taquara gebildet, die beide nach Süden zum Ivaí fließen.

Straßen

Santa Isabel do Ivaí ist über die PR-576 mit Porto Rico am Paraná und Tapira jenseits des Ivaí verbunden. Über die PR-218 kommt man im Nordosten nach Loanda.

Nachbarmunizipien

Loanda
Santa Cruz de Monte Castelo Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Santa Mônica
Douradina Tapira

Stadtverwaltung

Bürgermeister: Freonizio Valente, PTB (2021–2024)[3]

Demografie

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Einwohner Stadt Land
1960 12.635 8 % 92 %
1970 21.191 26 % 74 %
1980 20.242 44 % 56 %
1991 12.858 55 % 45 %
2000 9.154 74 % 26 %
2010 8.760 81 % 19 %
2021 8.484

Quelle: IBGE (2011)[7]

Ethnische Zusammensetzung

Gruppe* 1991 2000 2010
Weiße 53,2 % 67,5 % 54,2 % wer sich als weiß erklärt
Schwarze 3,0 % 2,9 % 2,4 % wer sich als schwarz erklärt
Gelbe 0,5 % 1,4 % 1,3 % Personen fernöstlicher Herkunft wie japanisch, chinesisch, koreanisch etc.
Braune 43,3 % 27,8 % 42,1 % wer sich als braun erklärt oder wer sich mit einer Mischung von zwei oder mehr der fünf Gruppen identifiziert
Indigene 0,0 % 0,1 % 0,0 % wer sich als Ureinwohner oder Indio erklärt
ohne Angabe 0,0 % 0,2 % 0,0 %
Gesamt 100,0 % 100,0 % 100,0 %

*) Das IBGE verwendet für Volkszählungen seit 1991 ausschließlich diese fünf Gruppen. Die Gruppenzugehörigkeit wird bei der Befragung vom Einwohner selbst festgelegt. Das IBGE verzichtet bewusst auf Erläuterungen.[8]

Quelle: IBGE (Stand: 1991, 2000 und 2010)[9]

Wirtschaft

Die Haupteinkommensquelle ist die Landwirtschaft. Angebaut werden vor allem Reis, Ananas, Orangen und Maniok. Hinzu kommen Viehzucht und Milcherzeugung, Geflügelzucht und Seidenraupen.[10]

Weblinks

Commons: Santa Isabel do Ivaí – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. História Santa Isabel do Ivaí PR. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 22. November 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
  2. História. In: Offizielle Website. Prefeitura Municipal de Santa Isabel do Ivaí, abgerufen am 22. November 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
  3. a b Panorama Santa Isabel do Ivaí. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 13. November 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
  4. Google Maps Koordinaten einfach und schnell finden. mapccordinates.net (Service der Vivid Planet Software GmbH Internet Agentur und Webdesign Salzburg), abgerufen am 3. November 2021.
  5. Panorama Santa Isabel do Ivaí. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 22. November 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
  6. Klima Santa Isabel do Ivaí: Wetter, Klimatabelle & Klimadiagramm für Santa Isabel do Ivaí. In: climate-data.org. de.climate-data.org, abgerufen am 13. November 2021.
  7. Evolução da divisão territorial do Brasil 1872–2010 (= IBGE [Hrsg.]: Documentos para disseminação. Memória institucional. Nr. 17). 2011, ISBN 978-85-240-4208-9, ISSN 0103-6459, Evolução da população, segundo os municípios – 1872/2010, S. 234 (brasilianisches Portugiesisch, ibge.gov.br [PDF; 122,3 MB; abgerufen am 20. Juni 2021]).
  8. Manual do Recenseador, Parte 2. (PDF) Ministério da Economia – Instituto Brasileiro de Geografia e Estatística – IBGE, August 2019, S. 30–33, abgerufen am 22. April 2021 (portugiesisch, insbesondere Abschnitt 4.1.1 Identificação Étnico-racial).
  9. IBGE: Sistema IBGE de Recuperação Automática – SIDRA: Tabela 2093. Abgerufen am 22. April 2021 (portugiesisch, "Download" anklicken (ca. 116.000 Werte) oder: Datenbankabfrage, Suchbegriffe Santa Isabel do Ivaí und Cor ou raça).
  10. A Cidade. In: Offizielle Webite. Prefeitura Municipal Santa Isabel do Ivaí, abgerufen am 22. November 2021 (brasilianisches Portugiesisch).