Sarbinowo (Dębno)

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Sarbinowo
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Sarbinowo (Polen)
Sarbinowo
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Westpommern
Powiat: Myśliborski
Gmina: Dębno
Geographische Lage: 52° 39′ N, 14° 41′ OKoordinaten: 52° 39′ 27″ N, 14° 40′ 31″ O
Höhe: 64 m n.p.m.
Einwohner: 516 (31. März 2011[1])
Postleitzahl: 74-400
Telefonvorwahl: (+48) 95
Kfz-Kennzeichen: ZMY
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Stettin-Goleniów



Sarbinowo (deutsch Zorndorf) ist ein Dorf in der Gemeinde Dębno (Neudamm) im Powiat Myśliborski (Soldiner Kreis) in der polnischen Woiwodschaft Westpommern. Das Dorf hat etwa 500 Einwohner.

Geographische Lage

Zorndorf nordöstlich von Küstrin und südöstlich von Königsberg Nm. auf einer Landkarte von 1910

Das Dorf liegt auf einer Höhe von etwa 64 Metern über dem Meeresspiegel in der Landschaft Neumark.

Die nächsten Nachbarorte sind in etwa drei Kilometer Entfernung in östlicher Richtung das Dorf Krześnica und in etwa zwei Kilometer Entfernung in nördlicher Richtung das Dorf Suchlice. Das Verwaltungszentrum der Gemeinde liegt in der Kleinstadt Dębno (Neudamm), etwa neun Kilometer nördlich. Die Oder verläuft etwa zehn Kilometer südlich des Dorfs.

Geschichte

Dorfkirche (bis 1945 evangelisch)
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Zorndorfer Kirche mit Schule im Vordergrund
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Schulhaus, erbaut 1905

Das Dorf wird urkundlich erstmals 1262 als Zorbamstorp erwähnt. Durch Lautverschiebung und Lautveränderung entwickelte sich aus Zorbamstorp, dessen Name sehr wahrscheinlich auf das Exonym Sorbe zurückzuführen ist, 1335 der Name Tzorbensdorf. Dieser wurde je nach Schreiber verschiedenartig niedergeschrieben, so dass auch der Name Czorbendorf aus dem Jahr 1337 urkundlich festgehalten ist. In den Aufzeichnungen aus dem Jahre 1400 findet sich ein nur leicht veränderter Name Czorbindorff. Das b wurde im Lauf der Jahre zu einem n, somit wurde aus Czorbindorff Tzornendorff (1451). 1460 folgte Zornendorff und 1758 schließlich Zorndorf. Während des Siebenjährigen Krieges fand am 25. August 1758 in der Umgebung die Schlacht von Zorndorf statt.

Im Jahr 1945 gehörte Zorndorf zum Landkreis Königsberg Nm. im Regierungsbezirk Frankfurt der preußischen Provinz Brandenburg.

Im Februar 1945 eroberte die Rote Armee Zorndorf und unterstellte es im März/April 1945 der Verwaltung der Volksrepublik Polen. Diese führte für Zorndorf die polnische Ortsbezeichnung Sarbinowo ein, vertrieb die angestammte Bevölkerung und besiedelte den Ort mit Polen.

Etwa vier Kilometer südlich des Ortes, nahe der Landesstraße DK 31, befindet sich das Fort Zorndorf, eines von vier Außenforts der Festung Küstrin.

Demographie

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1816 0 459 [2]
1840 0 732 [3]
1852 1054 [4]
1857 1072 darunter vier Juden[5]
1905 1045 [6]
1933 0 887 [7]
1939 0 872 [7]

Wappen

Das Dorfsiegel führte eingedenk des Sieges Friedrichs II. in der Schlacht von Zorndorf am 25. August 1758 einen Lorbeerkranz mi zwei Schwertern.[5]

Kirchspiel

Die evangelische Mutterkirche Zorndorfs gehörte bis 1945 zur Superintendentur Küstrin.

Evangelische Prediger bis 1945

Die nach 1945 im Dorf zugewanderten polnischen Migranten gehören größtenteils der polnischen katholischen Kirche an.

Literatur

in der Reihenfolge des Erscheinens
  • C. G. Th. Kalisch: Erinnerungen an die Schlacht bei Zorndorf und König Friedrich den Zweiten. L. Oehmigke, Berlin 1828.
  • W. Riehl und J. Scheu (Hrsg.): Berlin und die Mark Brandenburg mit dem Markgrafenthum Nieder-Lausitz in ihrer Geschichte und in ihrem gegenwärtigen Bestande. Berlin 1861, S. 425–426.
  • Zorndorf (Lexikoneintrag). In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage, Band 20, Leipzig und Wien 1909, S. 995.
  • Gerd Heinrich (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Band 10: Berlin und Brandenburg (= Kröners Taschenausgabe. Band 311). Kröner, Stuttgart 1973, ISBN 3-520-31101-1, S. 563.

Weblinks

Commons: Sarbinowo (gmina Dębno) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 27. Juni 2017
  2. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 5: T–Z, Halle 1823, S. 239, Ziffer 1215.
  3. Topographisch-statistische Uebersicht des Regierungs-Bezirks Frankfurt a. d. Oder. Aus amtlichen Quellen zusammengestellt. Frankfurt a. d. O. 1844, S. 107, Ziffer 228.
  4. Kraatz: Topographisch-statistisches Handbuch des Preußischen Staats. Berlin 1856, S. 712.
  5. a b c W. Riehl und J. Scheu (Hrsg.): Berlin und die Mark Brandenburg mit dem Markgrafenthum Nieder-Lausitz in ihrer Geschichte und in ihrem gegenwärtigen Bestande. Berlin 1861, S. 425–426.
  6. Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage, Band 20, Leipzig und Wien 1909, S. 995.
  7. a b Michael Rademacher: Koenigsberg_n. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.