Sarvodaya-Shramadana-Bewegung

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Die Sarvodaya-Shramadana-Bewegung (englisch Sarvodaya Shramadana Movement) ist eine Selbsthilfeorganisation in Sri Lanka. Die Worte Sarvodaya Shramadana stammen aus dem Sanskrit, bedeuten ursprünglich in etwa „Wohlbefinden“ und „Energie“ und sollen als Wohlfahrt für alle durch das Schenken von Arbeitskraft als Mithilfe verstanden werden.

Die Organisation wurde 1958 gegründet; ihr Kern war eine Studentengruppe in Colombo unter der Führung von A. T. Ariyaratne. Sie beruft sich auf die Vision des Sarvodaya im Sinne der von Mahatma Gandhi skizzierten Volksdemokratie.

Grundgedanke ist die Verwirklichung einer ausgeglichenen Gesellschaft, in der Frieden herrscht, die die Grundbedürfnisse der Menschen erfüllt und in der alle Menschen am Entwicklungsprozess beteiligt sind. Dies wird heute in über 5.000 Dörfern des Landes Sri Lanka durch vernetzte Gemeinschaften angestrebt.

Gemeinsam sollen folgende „zehn Grundbedürfnisse“ befriedigt werden:

  1. eine saubere Umwelt
  2. ausreichend sauberes Wasser
  3. eine Grundausstattung mit Kleidung
  4. ausgewogene und ausreichende Ernährung
  5. eine angemessene Wohnung
  6. eine gesundheitliche Grundversorgung
  7. Kommunikationsmöglichkeiten
  8. Grundversorgung mit Energie
  9. gute Erziehung und Ausbildung
  10. kulturelle und geistige Anregung

Sarvodya ist mit Stützpunkten zur Beratung und Koordination in allen Distrikten des Landes vertreten.

Der übliche Aufbauprozess einer lokalen Selbsthilfeorganisation verläuft nach folgendem Schema:

  1. einer Einladung der ganzen Bevölkerung zu einer Diskussion darüber, welcher Bedarf vorhanden ist
  2. Gründung eines lokalen Dorfrats, der ein Programm entwickelt, wie z. B. den Bau einer Schule, einer Gesundheitsversorgunsstelle, Einrichtung von Familienhilfsprogrammen
  3. Förderung wirtschaftlicher Möglichkeiten, mit dem Ziel einer ökonomischen Autarkie des Dorfes
  4. Gründung einer Dorfbank
  5. Angebote, andere Dörfer zu unterstützen.

Eine besondere Herausforderung für die Organisation waren die Folgen des Erdbebens 2004 mit dem weltweit beachteten Tsunami.

Die Organisation erhielt den König-Baudouin-Preis 1982/1983.

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