Sasa (Gattung)

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Sasa

Sasa fortunei im botanischen Garten von Kunming

Systematik
Commeliniden
Ordnung: Süßgrasartige (Poales)
Familie: Süßgräser (Poaceae)
Unterfamilie: Bambus (Bambusoideae)
Tribus: Arundinarieae
Gattung: Sasa
Wissenschaftlicher Name
Sasa
Makino & Shibata

Sasa, auf Deutsch auch als Zwergbambus[1] bezeichnet, ist eine Bambusgattung aus der Tribus Arundinarieae. Das Verbreitungsgebiet der etwa 60 Arten liegt in China, Japan, Korea und im Osten Russlands.

Merkmale

Sasa ist eine Gattung von ausdauernden, strauchförmig wachsenden Bambusarten. Die Rhizome sind leptomorph und bilden lange, unterirdisch wachsende Triebe. Die Internodien sind dickwandig, stielrund, unbehaart und manchmal unter den Knoten weiß bemehlt oder spärlich flaumig behaart. Die Äste wachsen einzeln und sind häufig ähnlich lang wie die Halme. Die Halmscheiden sind bleibend und papierartig bis beinahe ledrig. Blattöhrchen können ausgebildet sein. Die Halmblattspreite ist lanzettlich. Die Laubblätter haben meist keine Blattöhrchen. Das Blatthäutchen ist ein bewimperter oder unbewimperter häutiger Saum. Die Basis der Blattspreite hat eine stielartige Verbindung zur Blattscheide. Die Blattspreiten sind im Vergleich zu den Halmen sehr groß und handförmig angeordnet und können querlaufende Blattadern aufweisen. Die Blattränder sterben im Winter ab.[2][3]

Als Blütenstände werden lockere Rispen oder Trauben gebildet, deren Basis von einem kleinen Tragblatt umschlossen sein kann. Die Ährchen sind bei Reife purpurn oder rot und tragen vier bis acht Blütchen. Fruchtbare Ährchen sind gestielt. Die Ährchenachse ist nicht gegliedert und beim letzten Blütchen verlängert. Die Hüllspelzen sind mehr oder weniger behaart, die Spelzenränder sind lang bewimpert. Die untere Hüllspelze ist kürzer als die obere und kann auch ganz fehlen. Die Deckspelze ist eiförmig oder länglich-lanzettlich, beinahe ledrig und lang stachelspitzig. Die Vorspelze ist doppelt gekielt. Die drei Schwellkörper sind eiförmig, dünn, durchscheinend und haben bewimperte Ränder. Die sechs Staubblätter stehen weit aus dem Blütchen hervor und haben gelbe Staubbeutel. Der Fruchtknoten ist eiförmig und trägt nur einen kurzen Griffel mit drei gefiederten Narben. Als Früchte werden bei Reife dunkelbraune Karyopse gebildet.[2][3]

Geographische Verbreitung

Das natürliche Verbreitungsgebiet liegt in China, Japan, Korea und im Osten Russlands. Acht Arten sind in China endemisch.[2]

Verwendung

Aufgrund der großen Ausdehnung der Rhizome werden manche Arten in Japan zur Befestigung von Böden verwendet.[4]

Krankheiten

Auf verschiedenen Arten der Gattung kommen die Rostpilze Puccinia longicornis, Puccinia sasicola und Puccinia mitriformis vor.[5]

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Blätter von Sasa palmata im Winter

Systematik

Sasa ist eine Gattung aus der Tribus Arundinarieae in der Familie der Süßgräser (Poaceae), Unterfamilie Bambus (Bambusoideae).[6] Die Gattung wurde 1901 von Tomitaro Makino und Keita Shibata in der japanischen Zeitschrift Botanical Magazine erstbeschrieben.[7] Synonyme der Gattung sind Neosasamorpha Tatew. und Nipponobambusa Muroi.[8] Der Gattungsname Sasa stammt aus dem Japanischen und ist wahrscheinlich eine Kurzform von sásai na také, was so viel wie „niederwüchsiger Bambus“ heißt.[9]

Es werden zumindest zwei Untergattungen unterschieden:[2]

  • Untergattung Sasa: Die Halme und die Blütenstandsachsen sind nicht weiß bemehlt, die Halmscheiden sind kürzer als die Internodien, Blattöhrchen können vorhanden sein, die Zweige gehen in einem Winkel von 20 bis 30 Grad vom Halm ab, die Laubblattspreiten sind matt gefärbt. Der Untergattung werden mehr als 40 Arten zugeordnet, darunter Sasa guangxiensis, Sasa longiligulata, Sasa oblongula, Sasa rubrovaginata und Sasa tomentosa.[10]
  • Untergattung Sasamorpha (Nakai) C.H.Hu: Die Halme und die Blütenstandsachsen sind deutlich weiß bemehlt, die Knoten sind flach oder nur leicht erhöht, die Halmscheiden sind länger als die Internodien, die Zweige gehen in einem Winkel von 10 Grad vom Halm ab, die Laubblattspreite ist glänzend. Der Untergattung werden fünf bis 22 Arten zugeordnet, darunter Sasa hubeiensis, Sasa qingyuanensis und Sasa sinica.[11]

Der Gattung werden etwa 45–60 Arten zugerechnet. Nach R. Govaerts sind folgende Arten anerkannt:[8]

Nicht mehr zu dieser Gattung wird gerechnet:

Quellen

Literatur

  • Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 22: Poaceae. Science Press / Missouri Botanical Garden Press, Beijing / St. Louis 2006, ISBN 1-930723-50-4, S. 109–111 (englisch).
  • Andreas Roloff, Andreas Bärtels: Flora der Gehölze. Bestimmung, Eigenschaften und Verwendung. Mit einem Winterschlüssel von Bernd Schulz. 3., korrigierte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5614-6, S. 698–699.
  • Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Nikol, Hamburg 2005, ISBN 3-937872-16-7, S. 560 (Nachdruck von 1996).

Weblinks

Commons: Sasa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Sasa bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis Abgerufen am 4. Februar 2014.

Einzelnachweise

  1. Deutscher Name nach Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen, S. 560 und Roloff, Bärtels: Flora der Gehölze, S. 698.
  2. a b c d Zheng-ping Wang, Chris Stapleton: Sasa, in Flora of China, Band 22, S. 109.
  3. a b W. D. Clayton, M. Vorontsova, K. T. Harman, H. Williamson: Sasa. In: GrassBase - The Online World Grass Flora. Royal Botanic Gardens, abgerufen am 3. Februar 2014 (englisch).
  4. Roloff, Bärtels: Flora der Gehölze, S. 699.
  5. George Baker Cummins: The Rust Fungi of Cereals, Grasses and Bamboos. Springer, Berlin 1971, ISBN 3-540-05336-0.
  6. Sasa im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 3. Februar 2014.
  7. Sasa. In: The International Plant Name Index. Abgerufen am 3. Februar 2014 (englisch).
  8. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao ap aq ar as at au av aw ax ay az ba bb bc bd be bf bg Rafaël Govaerts (Hrsg.): Sasa. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 23. August 2018.
  9. Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen, S. 560.
  10. Zheng-ping Wang, Chris Stapleton: Sasa subg. Sasa, in Flora of China, Band 22, S. 110.
  11. Zheng-ping Wang, Chris Stapleton: Sasa subg. Sasamorpha, in Flora of China, Band 22, S. 111.