Schabiha

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Als Schabiha (arabisch شبّيحة, DMG

šabbīḥa

) oder auch Schabiha-Milizen werden die irregulären, bewaffneten Gruppen bezeichnet, die von den Cousins des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad Fawaz al-Assad und Mundhir al-Assad geführt werden.[1][2] Ihr Name leitet sich von dem arabischen Wort „schabh“ (arabisch شَبْح 

schabh

, DMG

šabḥ

‚Gespenst‘) ab.[3]

Ursprung

Die Schabiha formierten sich in den 1970er Jahren als Schmugglerbande in der Hafenstadt Latakia und ihrem Umland aus armen Alawiten.[3] Durch die ethnische Verbindung mit der ebenfalls größtenteils alawitischen Elite Syriens genossen sie den Schutz des Regimes. Heute gehören zur Schabiha etwa 10.000 meist jüngere alawitische Männer, die aus den Gebirgsregionen Nordwestsyriens stammen, dem traditionellen Siedlungsgebiet der Alawiten.[4]

Rolle im Syrischen Bürgerkrieg

Als sich im Vorfeld des syrischen Bürgerkriegs die Demonstrationen vom peripheren Dar'a nach Nord- und Zentralsyrien ausbreiteten, begannen die Schabiha, sich an der Gewalt gegenüber den Demonstranten zu beteiligen.[4] Erstmals traten sie in größerem Ausmaß in Erscheinung, als Anfang April 2011 Massenproteste in Baniyas stattfanden, einer Stadt, die im traditionellen Kerngebiet der Schabiha liegt.[5]

Mit zunehmender Intensität des Konflikts wurden die Schabiha immer mehr zu einem Werkzeug des Assad-Regimes zur Niederschlagung des Aufstands.[3] Die Miliz soll an der Verhaftung von Demonstranten beteiligt und für die Exekution von desertierten Soldaten verantwortlich sein.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Schabiha-Miliz: Syriens bewaffnete Banden. In: Kurier. 14. Juni 2012
  2. Syrien: Menschenrechtler berichtet von Massenexekution an Sunniten. In: Spiegel Online. 6. Dezember 2011
  3. a b c Steffen Richter: Syrien-Krieg: Erst Schmuggler, dann Schläger für das Assad-Regime. In: Die Zeit. 7. Juni 2012, abgerufen am 14. Juni 2012.
  4. a b Rudolph Chimelli: Syrien – In den Fängen des Assad-Clans. In: Süddeutsche Zeitung. 15. April 2011
  5. Silke Lode: Assad lässt zurückschlagen. In: Süddeutsche Zeitung. 13. April 2011, S. 7