Schachblumenwiesen (Hagensdorf-Luising)

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Schachblume auf der größeren der beiden Wiesen im Ortsteil Luising

Die Schachblumenwiesen Hagensdorf-Luising liegen in den Ortsteilen Hagensdorf (ung.: Karácsfa) und Luising (ung.: Lovászad) in der Gemeinde Heiligenbrunn (ung.: Szentkút, kroat.: Šenkut) im Bezirk Güssing im Burgenland. Die Naturschutzgebiete weisen das größte Vorkommen der Schachblume (lat.: Fritillaria meleagris) in Österreich auf.[1]

Beschreibung der Pflanze

Die ausdauernde krautige Pflanze aus der Familie der Liliengewächse (lat.: Liliaceae) hat nickende weiße, rötliche oder purpur- bis braunviolette Blütenköpfe.[2][3] Das charakteristische Schachbrettmuster ist namensgebend. Sie wächst hauptsächlich auf nassen, teils überschwemmten, luftarmen, nicht zu stickstoffreichen Lehm- und Tonböden (etwa auf Feucht- oder Fettwiesen) mit höchstens mäßiger Beschattung.[4][5] Ihre Blütezeit reicht von Mitte März bis Mitte April.[6]

Die Pflanze ist in Österreich vom Aussterben bedroht und ist vollkommen geschützt.[1]

Das Naturschutzgebiet

Die zwei voneinander getrennt liegenden Wiesen befinden sich außerhalb der Ortschaften, jeweils südlich davon, an Bach- oder Flussläufen.

Das größere der beiden Gebiete im Ortsteil Luising liegt in den Rieden Auwald und Eschenwiesen direkt an der Grenze zu Ungarn.[6][7] Es wird an drei Seiten von Wasserläufen begrenzt, von den Entlastungskanälen von Pinka (Ost) und Strem (Süd) und vom Grenzgraben (West). Erreichbar ist es über den Güterweg Schachblumenweg.[7]

In Hagensdorf liegt die Wiese im Ried Hutweiden direkt an der Brücke Bielinger Straße (L404) über die regulierte Strem.[7] Durch die Lage an Strem und Feldgraben wird sie ebenfalls zu zwei Dritteln von Wasserläufen begrenzt.

Beide Gebiete bestehen aus großen Wiesenflächen mit wenig Gehölz und stehen unter Vollnaturschutz.[1][7]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b c Schachblume blüht. In: Gemeinde Heiligenbrunn. Gemeinde Heiligenbrunn, abgerufen am 6. September 2022.
  2. flora.web. In: Artinformation. Bundesamt für Naturschutz (BfN), abgerufen am 6. September 2022.
  3. Fritillaria meleagris L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora.. Abgerufen am 26. Juli 2014.
  4. Heinz Ellenberg, Heinrich E. Weber, Ruprecht Düll, Volkmar Wirth, Willy Werner, D. Paulißen: Zeigerwerte von Pflanzen in Mitteleuropa (= Scripta Geobotanica. Band 18). 2. verbesserte und erweiterte Auflage. Erich Goltze, Göttingen 1992, ISBN 3-88452-518-2, S. 107.
  5. Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 131.
  6. a b Barbara Horvatits-Ebner: Schachblume in Österreich – Einzigartig und Selten. In: reisepsycho.com. Barbara Horvatits-Ebner, abgerufen am 6. September 2022.
  7. a b c d Schachblumenwiese Luising. In: burgenland.info. Burgenland Tourismus, abgerufen am 6. September 2022.