Schamlah
Schamlah Schamlahbach, Oberlauf: Kattenbach | ||
Die Schamlah in Bettingerode | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 48226 | |
Lage | Landkreis Goslar, Niedersachsen, Deutschland | |
Flusssystem | Weser | |
Abfluss über | Ecker → Oker → Aller → Weser → Nordsee | |
Quelle | Kattnäse im Nationalpark Harz bei Ottenhai 51° 52′ 44″ N, 10° 36′ 23″ O | |
Quellhöhe | 510 m ü. NHN[1] | |
Mündung | nördlich von LochtumKoordinaten: 51° 56′ 16″ N, 10° 35′ 50″ O 51° 56′ 16″ N, 10° 35′ 50″ O | |
Mündungshöhe | 152 m ü. NHN[1] | |
Höhenunterschied | 358 m | |
Sohlgefälle | 38 ‰ | |
Länge | 9,5 km[2] | |
Einzugsgebiet | 22,25 km²[3] | |
Linke Nebenflüsse | Maschbach | |
Rechte Nebenflüsse | Lehmgrundsgraben, Südlingsberggraben, Weißbach, Degenmühlgraben | |
Mittelstädte | Goslar, Bad Harzburg |
Die Schamlah (auch: der Schamlahbach), im Oberlauf Kattenbach, ist ein etwa 9,5 km[2] langer, orografisch linker Zufluss der Ecker auf dem Gebiet der Städte Bad Harzburg und Goslar im Landkreis Goslar.
Etymologie
Der Name des Oberlaufs Kattenbach bezieht sich auf die Kattnäse, eine im Schimmerwald hervorstehende Klippe. Das Grundwort kat hat entgegen der Volksetymologie nichts mit Katzen zu tun, sondern bezieht sich auf ein untergegangenes Adjektiv „klein, gering“.
Die Schamlah wird 1590 als Schamlahe und Ende des 15. Jahrhunderts als Schamlaw erwähnt. Möglich ist, dass der Stamm Scham- „klein“ bedeutet, sicher ist die Bedeutung jedoch nicht. Das Grundwort -lah steht in Beziehung zu englisch lake und deutsch Lache und ist auch in Hurle zu finden. Die optionale Endung -bach erklärt sich aus dem Verlust der Produktivität des ursprünglichen Grundworts -lah.
Geographie
Verlauf
Der Kattenbach entspringt auf einer Höhe von ca. 510 m ü. NHN an der Kattnäse im Schimmerwald im Nationalpark Harz. Im Tal zwischen Kattnäse und Uhlenkopf weist der Kattenbach ein starkes Gefälle auf: In den ersten 650 Metern nach der Quelle von ca. 510 m auf 350 m ü. NHN, was einem Gefälle von rund 24,6 % entspricht. Nach ca. einem Kilometer streift der Kattenbach die Siedlung Ottenhai, zugleich mündet hier linksseitig ein Bach ein, der dem Eschborn entspringt. Er unterführt die Landesstraße L 501 (Ilsenburger Straße) und fließt durch einen Campingplatz. Anschließend durchströmt er das Heinische Bruch, ein durch Entwässerungsgräben trockengelegtes Waldstück. Dieses verlässt er 2,5 Kilometer hinter der Quelle, um in der landwirtschaftlich intensiv genutzten Region der Harzrandmulde einzufließen. Grabenartig fließt er östlich von Westerode vorbei.
Nach 5,1 Kilometern vereinigt sich der Kattenbach in Bettingerode mit dem Maschbach zum Schamlahbach, 50 Meter weiter folgt der im Heinischen Bruch entspringende Lehmgrundsbach. Nach weiteren zwei Kilometern gelangt der Schamlahbach nach Lochtum und mündet jenseits der Bundesstraße 6 nach insgesamt 9,5 Kilometern in die Ecker.
Kartierung und Namensgebung
Die gemeinsame Nennung von Kattenbach und Schamlah folgt den Ausführungen im amtlichen Gewässergütebericht von 2002.[4] Im Flächenverzeichnis für das Einzugsgebiet der Weser[5] und in der Amtlichen Karte des Landes Niedersachsen[6] ist die Bezeichnung oberhalb von Westerode Kattenbach und im weiteren Verlauf Schamlahbach.
Strukturgüte
Der Bachlauf entwässert nördlich von Ottenhai ein landwirtschaftlich intensiv genutztes Gebiet, bewahrt aber trotzdem durch seine Randvegetation (ältere Bäume, Verbuschung) eine gewisse Naturnähe. Üblicherweise fällt der Bach im Sommer über weite Strecken trocken, was als Grund für eine unterdurchschnittliche Artenvielfalt angegeben wird.
Dem Bach wird bis Bettingerode die biologische Qualitätsnote II zuerkannt, ab Lochtum durch einen starken Abfall der Arten- und Individuendichte jedoch nur unter Vorbehalt. Die Fauna wird von Bachflohkrebsen sowie Köcher- und Eintagsfliegen dominiert. Aus der niedersächsischen Roten Liste findet sich die die Köcherfliegenart Tinodes pallidulus.[4]
Hochwasser
Bei extremen Hochwassern kann die Schamlah in Lochtum über die Ufer treten. Die Niedersächsische Landesforsten erarbeitete hierzu das Projekt „Heinisches Bruch“, das auf eine Renaturierung des gleichnamigen Waldes zum Sumpfgebiet zielt. Hierdurch sollen die Abflussspitzen des Oberlaufs und Lehmgrundsgrabens gepuffert werden.[7]
Bilder
Die Schamlah in Lochtum
Weblinks
Literatur
- Richard Wieries: Die Namen der Berge, Klippen, Täler, Quellen, Wasserläufe, Teiche, Ortschaften, Flurteile, Forstorte und Wege im Amtsgerichtsbezirk Harzburg. In: Landesverein für Heimatschutz im Herzogtum Braunschweig (Hrsg.): Die Flurnamen des Herzogtums Braunschweig. Band 1. E. Appelhans & Comp. G.m.b.H, Braunschweig 1910 (Onlinefassung der TU Braunschweig)
- Braunschweigischer Landesverein für Heimatschutz: Braunschweigische Heimat. Bände 68-72. 1982.
Einzelnachweise
- ↑ a b LGLN: Niedersachsenviewer (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ a b Eigenmessung basierend auf Google Maps
- ↑ Umwelt Niedersachsen – Flächenverzeichnis Weser
- ↑ a b NLWKN: Gewässergütebericht Oker 2002, Braunschweig Oktober 2002, S. 35 f. (online abrufbar [PDF, 8,67 MB])
- ↑ NLWKN: Flächenverzeichnis zur Hydrographischen Karte Niedersachsen, Stand 2010, S. 54. FV_Weser.pdf, abgerufen bei umwelt.niedersachsen.de am 19. August 2013
- ↑ Geolife Das Freizeitportal in Niedersachsen. LGLN, abgerufen am 29. September 2020.
- ↑ Pressedetail: Vom gleichförmigen Fichtenforst zum naturnahen Laubmischwald – Das Heinische Bruch bei Bad Harzburg im Forstamt Clausthal erhält seine ursprüngliche Gestalt. 29. März 2015, abgerufen am 12. März 2018.