Scheherazade

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fiktives Porträt Scheherazades von Sophie Gengembre Anderson

Scheherazade (auch Schahrasad oder Schehrezâd, von persisch شهرزاد, DMG

Šahrzād

, ‚Tochter/Geborene des Reiches‘) ist eine der Hauptfiguren aus der Rahmenhandlung der persischen Geschichten von Tausendundeiner Nacht. Die Geschichte von Scheherazade und Schahryâr geht auf eine alte persische Märchensammlung mit dem Namen persisch هزار افسانه, DMG

Hezār Afsāna

, ‚Tausend Märchen‘ zurück.

Erzählhintergrund

Scheherazade ist die Tochter des Wesirs des persischen Königs Schahryâr (persisch شهريار, DMG

Šahryār

, ‚Freund des Reiches‘), der von seiner Gemahlin betrogen wurde. Dass sie sich mit einem schwarzen Sklaven eingelassen hatte, war in seinen Augen ein besonders schändliches Vergehen. Davon überzeugt, dass es keine treue Frau auf Erden gibt, fasst Schahryâr den Entschluss, sich nie wieder von einer Frau betrügen zu lassen. Deshalb heiratet er jeden Tag eine neue Frau, die er am nächsten Morgen töten lässt.

Um diesem Treiben ein Ende zu bereiten, lässt Scheherazade sich selbst von ihrem Vater dem König zur Frau geben. In der Nacht beginnt sie, dem König eine Geschichte zu erzählen, deren Handlung am nächsten Morgen unterbrochen wird. Neugierig auf das Ende der Geschichte, lässt König Schahryâr sie am Leben. Unterstützt wird Scheherazade dabei von ihrer Schwester Dinharazade, die sie jede Nacht um die Fortsetzung der Geschichte oder um eine neue Geschichte bittet.

Diese Art des Geschichtenerzählens zieht sich über 1001 Nächte hin, während derer Scheherazade drei Kinder zur Welt bringt. Am Ende ist König Schahryâr von der Treue seiner Frau überzeugt und von ihrer Klugheit so beeindruckt, dass er sie am Leben lässt.

Adaptionen

Musik

Literatur und Film

Ballett etc.

  • 2003 fand die Uraufführung des gleichnamigen Balletts im Karlsruher Staatstheater statt, choreographiert von Ralf Jaroschinski,
  • 2010 widmete ihr die Künstlerin Andrea Thema im Frauenmuseum Bonn von Dezember 2010 bis April 2011 einen inszenierten Raum: Klug wie Scheherazade[1]

Einen Überblick über ihr Fortleben in der Literatur kann man schwerlich geben, erwähnt sei aber Edgar Allan Poes „Die 1002. Nacht der Scheherazade“ (The Thousand-and-Second Tale of Scheherazade), in der sie dem König scheinbar wunderliche Dinge (als Ergänzung der Sindbad-Erzählung) berichtet, die mittels Fußnoten als reale Erscheinungen/Fortschritte des 19. Jahrhunderts entschlüsselt werden. Craig Shaw Gardner, ein Autor der Gattung Humoristische Fantasy, parodiert im Roman „Scheherazade macht Geschichten“ („Sheherazade's night out“, 1992) vor allem das verschachtelte Erzählen, indem er eine Vielzahl von Erzählebenen einführt. Der bosnische Autor Dzevad Karahasan nutzt die Vorlage in „Schahrijars Ring“ („Šahrijarov prsten“, 1996) nur indirekt, um auf die Ursprünge des Erzählens und der Zivilisation zu verweisen, lässt aber keine der beiden Hauptfiguren auftreten.

Weblinks

Commons: Scheherazade – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Pressemitteilung (Memento des Originals vom 16. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.frauenmuseum.de