Scheiderhöhe

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Scheiderhöhe
Stadt Lohmar
Koordinaten: 50° 52′ 24″ N, 7° 13′ 40″ O
Höhe: 165 m ü. NHN
Eingemeindung: 1. August 1969
Postleitzahl: 53797
Vorwahl: 02246

Scheiderhöhe ist ein Stadtteil von Lohmar im Rhein-Sieg-Kreis in Nordrhein-Westfalen.[1] Bis 1969 war Scheiderhöhe eine eigenständige Gemeinde.

Geographie

Scheiderhöhe liegt im Westen des Stadtgebiets von Lohmar auf dem orographisch rechten Bergrücken zum Aggertal. Umliegende Weiler und Ortschaften sind Klasberg, Hagerhof, Kirchscheid und Hoverhof im Norden, Schöpcherhof im Nordosten, Hammerschbüchel, Höngesberg und Reelsiefen im Osten, Scherferhof und Wielpütz im Süden sowie Meigerhof, Feienberg, Meigermühle und Heppenberg im Westen bis Südwesten.[2]

In Scheiderhöhe entspringt ein orographisch linker namenloser Nebenfluss der Sülz.

Gemeinde Scheiderhöhe

Die Ortschaften auf der Scheiderhöhe gehörten bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts zum Amt Porz im Herzogtum Berg. Von 1806 bis 1814 war Scheiderhöhe mit den umliegenden Ortschaften Teil der Mairie Lohmar im Arrondissement Siegburg, später im Arrondissement Mülheim am Rhein, das dem Département Rhein zugeordnet war. Nach den auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen kam das Rheinland zum Königreich Preußen. Die Gemeinde Scheiderhöhe wurde der Bürgermeisterei Lohmar (ab 1927 Amt Lohmar) im Kreis Siegburg (ab 1825 Siegkreis) im Regierungsbezirk Köln zugeordnet.[3]

Nach einer Statistik aus dem Jahre 1888 gehörten zur Gemeinde Scheiderhöhe die Ortschaften und Wohnplätze (damalige Schreibweise):

Bach, Berfert, Brückerhof, Feienberg, Gammersbach, Gammersbachermühle, Hagerhof, Hammersch, Hammerschbüchel, Helmchesmühle, Heppenberg, Hitzhof, Höngesberg, Hoverhof, Kellershohn, Kirchscheid, Klasberg, Knipscherhof, Kreuzhäuschen, Meigerhof, Meigermühle, Muchensiefen, Oberscheid, Pützrath, Reelsiefen, Rodderhof, Rottland, Scheiderhöhe, Scherferhof, Schiffarth, Schönrath, Schöpcherhof, Sottenbach, Sülz und Wielpütz.[4]

Im Jahr 1885 hatte die Gemeinde Scheiderhöhe 723 Einwohner (349 Männer und 374 Frauen), die in 154 Häusern, verteilt auf 35 Einzelhöfe und Weiler, lebten. In der Gemeinde gab es 585 Katholiken und 138 evangelische Einwohner. Die Gemarkung der Gemeinde betrug 1.092 ha, davon 651 ha Ackerland, 70 ha Wiesen und 297 ha Wald.[4]

Zum 1. August 1969 wurde das Amt Lohmar, zu dem die Gemeinde Scheiderhöhe bis dahin verwaltungsmäßig gehörte, im Rahmen der kommunalen Neugliederung des Raumes Bonn (Bonn-Gesetz) aufgelöst und die Gemeinde Scheiderhöhe in die neu gebildete amtsfreie Gemeinde Lohmar eingegliedert.[5]

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner[6]
1816 415
1843 929
1871 788
1905 657
1961 840

Sehenswürdigkeiten

  • Die katholische Kirche Kreuzerhöhung in Scheiderhöhe
  • in Scheiderhöhe stehen mehrere Wegekreuze / Heiligenhäuschen[7]:
    • Wegekreuz Scherferhof bei Scheiderhöhe
    • Grabkreuz Scheiderhöhe gegenüber der Kirche
    • Ehrenmal Scheiderhöhe und ehemalige Kapelle
    • Wegekreuz Friedhof Scheiderhöhe
    • Wegekreuz Schöpcherhof bei Scheiderhöhe

Infrastruktur

Wirtschaft / ansässige Unternehmen

Die Firma SULZER-ABS PumpSolution wurde 1957 von Albert Blum als ABS gegründet und stellte von ihm entwickelte Tauchpumpen her. Die Sulzer-Pumps Division befindet sich seit 2012 als Teil der Sulzer LtD in der Schweiz.

Die Biokraft Scheiderhöhe GmbH betreibt eine Biogas- und Photovoltaik-Großanlage.

Kultur

Der Kunstkreis LohmArt als ein gemeinnützig eingetragener Verein ist ein bedeutender kultureller Träger. In seiner Kunsthalle werden Präsentationen, Aktionen und Events im kulturellen Umfeld gegeben.[8]

Verkehr

Literatur

  • Wilhelm Pape: Scheiderhöhe wird 1866 selbstständige Pfarre. Ortschaften und Gehöfte mit ihren Bewohnern. In: Lohmarer Heimatblätter, Jg. 16 (2002), S. 20–26.

Einzelnachweise

  1. Stadtporträt, Lohmar in Kürze (Memento des Originals vom 2. Februar 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lohmar.de auf der Internetpräsenz der Stadt Lohmar.
  2. a b Topographische Karte 1:25000.
  3. Archive in NRW: Verwaltungszugehörigkeit Lohmar.
  4. a b Gemeindelexikon für das Königreich Preußen (PDF; 1,5 MB), Band XII Provinz Rheinland, Verlag des Königlich statistischen Bureaus (Hrsg.), 1888, S 118.
  5. Gesetz zur kommunalen Neugliederung des Raumes Bonn (Bonn-Gesetz) vom 1. Juli 1969; § 13.
  6. Volkszählungsergebnisse von 1816 bis 1970 der Städte und Gemeinden. Beiträge zur Statistik des Rhein-Sieg-Kreises, Bd. 17/ Siegburg 1980, S. 74.
  7. Gerd Streichardt: Wenn Steine reden – Wegekreuze in Lohmar. Ratio-Books, Lohmar 2011, ISBN 978-3-939829-23-2, S. 53–59. ratio-books.de (Memento des Originals vom 5. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ratio-books.de
  8. Kunstkreis LohmART lohmart.eu.