Schilflieder
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Die Schilflieder bilden einen 1832 erschienen Gedichtzyklus von Nikolaus Lenau (1802–1850). Es handelt sich um eine melancholische Liebesdichtung mit narrativ-kontemplativem Charakter, in der das lyrische Ich schwermütig einer unerfüllbaren Liebe nachträumt. Lenau setzt als zentrales Gestaltungsmittel die für die Spätromantik typische Natursymbolik im Sinne einer Seelenlandschaft ein.
Form und Inhalt
Der Zyklus besteht aus fünf Gedichten, die sich im konsequent trochäischen Metrum und im Kreuzreimschema entsprechen.
- Drüben geht die Sonne scheiden
- Trübe wird’s, die Wolken jagen
- Sonnenuntergang
- Auf geheimem Waldespfade
- Auf dem Teich, dem regungslosen
In der Werkausgabe des Cotta-Verlages werden drei weitere Gedichte den Schilfliedern zugerechnet, die nicht ursprünglich Teil des Zyklus waren:
- Winternacht
- Stumme Liebe
- Wandel der Sehnsucht.
Vertonungen
- Der Zyklus wurde unter anderem von Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847), Viktor Neßler (1841–1890) und Nicholas Goldschmidt (1908–2004) vertont.
- August Klughardt komponierte Fantasiestücke nach den Schilflieder-Gedichten von Lenau für Oboe, Viola, Klavier.
- Kurt Weill komponierte 1919 Schilflieder, einen Liederzyklus nach Texten von Lenau. Das Werk gilt als verschollen.[1]
- Alban Berg vertonte Auf geheimem Waldespfade in seinem Zyklus 7 frühe Lieder (1905-08/1928).
- Artur Immisch vertonte „Auf dem Teich, dem regungslosen“.
Literatur
- Lenaus Sämtliche Werke in vier Bänden. Band 1. J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart.
- Schilf-Lottchen. In: Die Gartenlaube. Heft 1, 1883, S. 11 (Volltext [Wikisource]).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Werkverzeichnis. Kurt-Weill-Zentrum