Schirasi (Volk)

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Die Schirazi oder Shirazi (bzw. Schirasi), auch bekannt als Mbwera (swahili: Washirazi), sind eine ethnische Gruppe, die an der Suaheli-Küste und auf den nahe gelegenen Inseln im Indischen Ozean lebt, insbesondere auf den Inseln Sansibar, Pemba und den Komoren.[1][2] Ihre Ursprünge hängen mit Schiraz und der südwestlichen Küstenregion Irans zusammen. Die Schirazi sind bekannt dafür, dass sie zur Verbreitung des Islam an der Suaheli-Küste beitragen, ihre Rolle bei der Errichtung der lokalen persisch-arabisch-suahelischen Sultanate, ihren Einfluss auf die Entwicklung der Swahili-Sprache und den Reichtum, den sie durch den Handel mit Waren und Sklaven angesammelt haben. Die ostafrikanische Küste und die nahe gelegenen Inseln dienten als Handelsbasis. Während die Afro-Iraner im 19. Jahrhundert von Sklavenhändlern von der Suaheli-Küste nach Iran geschleppt wurden, sind die Schirazi Perser, die im Mittelalter an die ostafrikanische Küste kamen.[2]

Heute sprechen sie aber Swahili oder andere Bantusprachen, sind aber stolz auf ihre persischen Wurzeln.[3] Ursprünglich waren sie muslimisch (schiitisch oder sunnitisch),[4] heute gibt es durch die Kolonialisierung auch christliche Schirazi.

Einzelnachweise

  1. East Africa Living Encyclopedia. Abgerufen am 8. April 2020.
  2. a b Anthony Appiah, Henry Louis Gates (Jr.): Encyclopedia of Africa. Oxford University Press, 2010, ISBN 978-0-19-533770-9 (google.de [abgerufen am 8. April 2020]).
  3. August H. Nimtz: Islam and Politics in East Africa: The Sufi Order in Tanzania. U of Minnesota Press, ISBN 978-1-4529-1041-3 (google.de [abgerufen am 8. April 2020]).
  4. Anna Irene Del Monaco: Rivista L'architettura delle città: The Journal of the Scientific Society Ludovico Quaroni n. 3-4-5/2014. Edizioni Nuova Cultura, 2014, ISBN 978-88-6812-355-0 (google.de [abgerufen am 8. April 2020]).