Internationales Schlagerfestival der Ostseeländer

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Das Internationale Schlagerfestival der Ostseeländer, später Schlagerfestival der Ostseestaaten, war ein Musikwettbewerb, der von 1962 bis 1976 jährlich im Sommer in Rostock stattfand.

Das Internationale Schlagerfestival der Ostseeländer war Teil des Programms der Ostseewoche, die bereits ab 1958 in Rostock ausgetragen wurde. Am 13. Juli 1962 stellten sich erstmals je zwei Künstler aus der DDR, Polen, Finnland, Norwegen, Schweden und Dänemark dem musikalischen Wettstreit. Bei der Premiere wurden die Sieger noch durch Publikumsabstimmung ermittelt. Ab 1963 entschied eine Jury aus allen Vertretern der teilnehmenden Ostseestaaten über die Gewinner, die dafür Geldpreise erhielten. Daneben gab es weiterhin einen Publikumspreis, der aus einem Bernsteinteller bestand, sowie zahlreiche Sonderpreise. Bis 1964 wurde der Ausscheid durch Schlager geprägt, die nicht eigens für das Festival geschrieben worden waren. Später durften nur noch für das Festival komponierte Lieder vorgestellt werden. Ebenfalls bis 1964 gab es jeweils einen männlichen und einen weiblichen Sieger, danach nur noch einen Sieger.

Die ersten Preisträger waren Bärbel Wachholz mit Das kann ich niemals vergessen und Fred Frohberg mit Am Kai wartest du.

1967 erschien beim DDR-Plattenlabel Amiga das Album 5 Jahre Internationales Schlagerfestival der Ostseeländer, auf dem die Siegertitel der nordischen Länder nur in einer Instrumentalfassung enthalten sind.[1] 1972 erschien das Amiga-Album Schlagerfestival der Ostseestaaten.

Ab 1977 nannte sich das Schlagerfestival Menschen und Meer und wurde von der Konzert- und Gastspieldirektion Rostock, dem Ostseestudio des DDR-Fernsehens und von der Radio-DDR-Ferienwelle organisiert. Jeweils 18 bis 22 Länder entsandten Solisten und Gruppen, darunter auch die Bundesrepublik Deutschland, Kuba und Irland. Mit der Wende 1989 wurde Menschen und Meer im Sommer zum letzten Mal veranstaltet.

Auswahl Preisträger

  • 1962: Bärbel Wachholz, DDR, mit Das kann ich niemals vergessen und Fred Frohberg, DDR, mit Am Kai wartest du
  • 1963: Jane Swärd, Schweden, mit Jeg savner dig und Tadeusz Wozniakowski, Polen, mit Olla-la Mandolina
  • 1964: Jette Ziegler, Dänemark, mit Zum Tanzen gehören vier Beine und Otto Brandenburg, Dänemark, mit Sangen om dig
  • 1965: Wencke Myhre, Norwegen, mit Menn er menn (Männer sind Männer)
  • 1966: Regina Thoss, DDR, mit Die erste Nacht am Meer
  • 1967: Monika Hauff, DDR, mit Du glaubst mir nicht[2]
  • 1968: Benny Borg, Schweden, mit Erinnerst Du Dich an den Frühling
  • 1969: Ray Adams, Norwegen, mit Wer wird der Nächste sein
  • 1970: Dagmar Frederic und Siegfried Uhlenbrock, DDR, mit Tanz in der Sommernacht
  • 1971: Jukka Kuoppamäki, Finnland, mit Pieni Mies (Kleiner Mann)
  • 1972: Jukka Kuoppamäki, Finnland, mit Sininen ja valkoinen (Blau und Weiß)
  • 1973: Chris Doerk, DDR, mit Keinen Tag
  • 1974: Zbigniew Wodecki, Polen, mit Allein wie eine Vogelscheuche
  • 1975: Thomas Lück, DDR, mit Kunigunde[3]

Weblinks

Einzelnachweise