Schlagplatz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Typische Funde auf Schlagplätzen

Ein Schlagplatz ist, laut archäologischer Definition, ein zumeist kleines Areal, auf dem durch flächenhafte Anhäufung lithischen Materials die Bearbeitung von Mineralien, wie Chalzedon, Feuerstein, Quarzit (Quarzitschlagplatz Voßküppel), Travertin etc. durch die steinzeitliche, mitunter auch bronzezeitliche Bevölkerung, nachzuweisen ist.

An Schlagplätzen finden sich meist Abschläge (Abfallprodukte) und Rohlinge, wie Kern- oder Schlagsteine, auch Klingen, da Werkzeuge an Stellen hergestellt oder vorgearbeitet wurden, wo sich das Rohmaterial in der Natur fand. Vorbearbeitetes und mitgenommenes Rohmaterial wurde allerdings weiterbearbeitet, so dass sich Schlagplätze auch in den mineralarmen Gebieten finden.

Ein Schlagplatz des Mittelpaläolithikums (Levalloistechnik) wurde in Markkleeberg (Sachsen) unter den Sedimenten einer eiszeitlichen Grundmoräne gefunden.

Siehe auch

Literatur

  • D. Mania: Arch. Kulturen des Mittelpaläolithikums In: J. Hermann (Hrsg.) Archäologie in der DDR (Berlin, Jena, Leipzig) 1989 S. 34–40
  • B. Masson & L. Vallin: Ein unverlagerter Schlagplatz für Levalloisabschläge im weichselzeitlichen Löss bei Hermies (Pas-de-Calais, Frankreich) 1996 RGZM Mainz ISSN 0342-734X
  • Hans Georg Gebel, Stefan Karol Kozłowski: Neolithic chipped stone Industries of the Fertile Crescent In: Ex oriente 1994