Schloss Oderwitz

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Schloss Oderwitz

Das unter Denkmalschutz stehende Schloss Oderwitz ist ein 1910 errichtetes Herrenhaus in der sächsischen Gemeinde Oderwitz. Nach der Enteignung des Freiherrn von Beschwitz 1945 wurde das Gebäude lange Zeit durch die Gemeinde als Jugendherberge genutzt und ging schließlich im April 2012 in privaten Besitz über.

Geschichte

Schloss Oberoderwitz
Schloss Oberoderwitz, bis 2011 Jugendherberge

Das Rittergut in Oberoderwitz wurde 1632 erstmals urkundlich erwähnt, zu dieser Zeit war es noch im Besitz derer von Nostitz. Später ging es an die Ruppersdorfer Familie Meyer über, welche es schließlich 1908 an den Zittauer Amtshauptmann Freiherrn von Beschwitz verkaufte. Dieser ließ 1910 das Schloss errichten und verlegte nach der Fertigstellung seinen Wohnsitz 1911 hierher.[1]

Nach Ende des Krieges folgte 1945 während der Bodenreform die Enteignung des Freiherrn von Beschwitz, die etwa 162 Hektar große Fläche des Ritterguts wurde beschlagnahmt und neu verteilt, den Gutsbesitzern wurde nur ein Waldstück von 0,92 Hektar Größe mit deren Familiengrabstätte belassen. Die Nebengebäude des Schlosses wurden erweitert, um zusätzliche Wohnräume und Stallungen für Neubauern zu schaffen.

Das Hauptgebäude ging in den Besitz der Gemeinde über, die dieses seit 1949 als Jugendherberge „Thomas Mann“, später „Schloss Oderwitz“, für über 60 Personen nutzte. In den 1990er Jahren wurden auf dem Gelände zusätzliche Bungalows errichtet, um weitere Schlafplätze für mehr als 70 Saisongäste zu schaffen.[2] 2006 zog sich das Deutsche Jugendherbergswerk als Betreiber zurück, die Herberge wurde von der Gemeinde weitergeführt. Da dies aber eine zusätzliche Belastung der Gemeindekasse von etwa 30.000 Euro bedeutete, wurde 2010 im Rahmen einer Haushaltskonsolidierung beschlossen das Objekt zu verkaufen. Ein Käufer fand sich Ende des Jahres 2011.

Literatur

  • Karl Ludwig Gotthans: Aus der Ortschronik. Die Bodenreform in Oberoderwitz. In: Gemeinde Oderwitz (Hrsg.): Oderwitzer Nachrichten. 3. November 2010, S. 11 f.
  • Amtliches. Verkauf der Jugendherberge „Schloss Oderwitz“. In: Gemeinde Oderwitz (Hrsg.): Oderwitzer Nachrichten. 7. Dezember 2011, S. 4.
  • Gemeindeverwaltung Oderwitz (Hrsg.): Oderwitz. Das Windmühlen- und Wetterdorf. 1. Auflage. Herrnhut 2003.

Einzelnachweise

  1. mfw-studio.de (Memento vom 6. Januar 2013 im Webarchiv archive.today)
  2. Jugendherberge Oderwitz: Details. (PDF; 198 kB) 2011, abgerufen am 20. Juni 2020.

Koordinaten: 50° 58′ 6″ N, 14° 42′ 58″ O