Schmusetuch

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Das Schmusetuch oder Schnuffeltuch oder Kuscheltuch ist ein gängiges und verbreitetes Übergangsobjekt (engl. Transitional Object, siehe Winnicott). Es handelt sich meist um ein großes Taschentuch oder eine kleine Decke, ist teilweise mit Aufnähten versehen oder mit einem Stofftier kombiniert und hilft Säuglingen oder Kleinkindern vor allem dabei, die Abwesenheit der Bezugsperson zu akzeptieren, in die Selbständigkeit zu finden, sich zu beruhigen und in den Schlaf zu finden.[1] Ein solches Schmusetuch ist wie Schnuller oder Kuscheldecke stark mit Gefühlen belegt.[2] Beim (Ein-)Schlafen befindet es sich häufig unmittelbar am Mund des Kindes, weshalb der Duft des Tuches mit seinen gewohnten Geruchsmerkmalen eingeatmet wird und vertrautheitsstiftend wirkt.

Die Abgrenzung zur Kuscheldecke ergibt sich vor allem aus der Größe des Gegenstands und der Eigenschaft, dass es nicht für das Zudecken genutzt wird.[3]

Bekannt sind die Begrifflichkeiten Schmusetuch oder Schnuffeltuch besonders durch die Comicserie Peanuts bzw. der Fernsehserie Sesamstraße.[4][5]

Teilweise werden Schmusetücher – vergleichbar etwa mit Stofftieren – auch über das Kindesalter hinaus genutzt.[6]

Literatur

  • Donald W. Winnicott: Übergangsobjekte und Übergangsphänomene. Eine Studie über den ersten, nicht zum Selbst gehörenden Besitz. Zuerst als Vortrag 1951, dann engl. 1953; dt. in: Psyche Nr. 23, 1969.
  • Donald W. Winnicott: Vom Spiel zur Kreativität. Klett-Cotta, Stuttgart 2002, ISBN 3-608-95376-0.

Einzelnachweise

  1. Schmusetücher haben ihren eigenen Wert. In: schmusetuecher.org. Abgerufen am 5. Juli 2016.
  2. Wozu brauchen Kinder Stofftier oder Schmusetuch? In: baby-und-familie.de. 2. März 2016, abgerufen am 5. Juli 2016.
  3. Vergleiche Bildersuchergebnisse zur Belegung der Begriffe
  4. Meuchelmord am Krümelmonster. 40 Jahre Sesamstraße. In: spiegel.de. 10. November 2009, abgerufen am 5. Juli 2016.
  5. Diese Begierde hat mit Fetischismus nichts zu tun. In: welt.de. 8. Juni 2010, abgerufen am 5. Juli 2016.
  6. Windschief im Zahnfleisch. In: spiegel.de. 27. November 2016, abgerufen am 5. Juli 2016.